1342 - Tod aus der Unendlichkeit
halbkugelförmige Energiefeld gewesen wäre, das ihnen eine Einstiegmöglichkeit in einen Präferenzstrang des Psionischen Netzes signalisiert hätte. Das Feld befand sich zwischen ihnen und den fünf Gleitern. „Weiter!" rief Rhodan. „Niemand wird auf uns schießen. Sie werden überhaupt nicht begreifen, was wir vorhaben."
Sie rannten auf die fünf Gleiter zu, während hinter ihnen die Verfolger aus der Höhle kamen. Die Besatzungen der Maschinen waren mittlerweile ausgestiegen. Sie näherten sich ihnen jedoch nicht, sondern warteten mit angeschlagenen Waffen auf sie. Einer der Offiziere hob befehlend einen Arm, um anzuzeigen, daß niemand schießen sollte.
Eirene und die beiden Männer erreichten das halbkugelförmige Energiefeld - und verschwanden aus den Augen der Lao-Sinh. 7. „Hast du gehört?" fragte Tarka-Muun, während sie zusammen mit Teres-Trie über einen langen Gang des gerichtsmedizinischen Instituts von Hangay eilte. „Man hat schon wieder drei Fremde aufgescheucht aus ihrem Versteck. Sie sind nur knapp entkommen. Es heißt, daß sie sich einfach in Luft aufgelöst haben."
„So etwas Ähnliches hat man mir auch erzählt", erwiderte Teres-Trie. „Allerdings glaube ich, daß die Fremden eine Technik haben, sich unsichtbar zu machen. Etwas anderes ist wohl kaum denkbar."
„Versager hat man auf sie angesetzt", fauchte Tarka-Muun erregt. Sie öffnete eine Tür zu einem medizinischen Untersuchungsraum. Auf einem der Seziertische lag der unbekleidete Körper von Kara-Mau. „Wenn sie mir die Chance gegeben hätten, wäre das nicht passiert."
Sie griff nach dem Arm von Teres-Trie und hielt sie energisch fest. „Gib mir jetzt endlich die Träne N'jalas", forderte sie leise und drohend. „Ich werde sie verwenden, um die Fremden zu jagen. Und ich garantiere dir, daß ich sie innerhalb von einer Stunde habe."
Teres-Trie schüttelte ungeduldig den Arm ab. „Das sind ja ganz neue Töne", erwiderte sie. „Bisher hatten wir vor, uns den Paratau-Tropfen zu teilen."
Tarka-Muun blickte sie mit funkelnden Augen an. „Du bist viel zu weich, um hart genug gegen die Fremden vorgehen zu können. In deinen Händen wäre der Paratau nichts als Verschwendung. Ich werde nicht zulassen, daß du ihn vergeudest. Ich werde ihn nehmen und einsetzen, und ich werde die Fremden liquidieren."
„Bist du sicher, daß Mia-San das „Sie hat alle vorab zum Tode verurteilt, die das Lao-Sinh-Projekt behindern. Daran halte ich mich. Gib mir den Paratau!"
Teres-Trie schob sie von sich und ging zu Kara-Mau, deren Körper von den Ärzten mittlerweile geöff net worden war. „Sei wenigstens jetzt still", forderte sie verärgert. „So viel Respekt solltest du ihr schuldig sein."
Eine Ärztin kam herein. Sie bewegte sich langsam. Ihre Blicke gingen an den beiden Espo-Offizieren vorbei, als seien diese nicht vorhanden. Mit unbewegtem Gesicht zog sie ein Tuch über den Leichnam Kara-Maus. „Woran ist sie gestorben?" fragte Tarka-Muun. „Das kann ich nicht eindeutig beantworten", erklärte die Ärztin zögernd. Sie ging einige Schritte weiter und blickte die mit Keramik überzogene Wand an, als gäbe es dort hochinteressante Dinge zu sehen. „Versager!" schnaubte Tarka-Muun. „Wohin man sieht - Versager."
„Irgend etwas hat sie förmlich zerrissen", fuhr die Medizinerin fort, als habe sie die verächtlichen Worte des Espo-Offiziers nicht gehört. „So etwas habe ich noch nicht gesehen. Jede einzelne Zelle ihres Kopfes scheint geplatzt zu sein. Ich würde von einer Zellexplosion sprechen, wenn es so etwas in der Mikrobiologie gäbe."
„Es ist passiert, also gibt es das", stellte Tarka-Muun in ihrer kühlen und distanzierten Art fest, die nahezu beleidigend wirkte. „Was ist die Ursache?"
„Woher soll ich das wissen?" entgegnete die Ärztin, die den beiden Offizieren nach wie vor keinen einzigen Blick schenkte. „Ich habe nur festgestellt, was passiert ist, und wenn ihr keine totalen Versager seid, werdet ihr wohl herausfinden, was die Ursache ist."
Sie drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort hinaus. Tarka-Muun und Teres-Trie verzichteten darauf, sie noch einmal anzusprechen. „Versager!" zischte Tarka voller Verachtung. „Wo bleibt der Einsatz? Starrt gegen die Wand und gibt nur Dummheiten von sich. Ich frage dich: Wie will man mit solchen Versagern das Lao-Sinh-Projekt durchziehen?"
„Sei doch endlich still", fuhr Teres-Trie sie an, drehte sich um und eilte hinaus. „Du verdirbst es dir mit allen durch
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