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1342 - Tod aus der Unendlichkeit

Titel: 1342 - Tod aus der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deine Art. Auf diese Weise kommst du nie weiter."
    Tarka folgte ihr. Krachend schlug sie die Tür hinter sich zu, als sie auf den Gang hinaustraten. „Hör mir jetzt mal zu!" schrie sie erregt und riß Teres-Trie herum. „Ich werde dir ..."
    Sie verstummte, weil eine junge Frau durch eine Tür herauskam. Es war ebenfalls eine Esper-Polizistin, eine Kollegin, mit der sie beide schon zusammengearbeitet hatten. „Was ist denn hier los?" fragte sie. „Habt ihr einen Streit, an dem ich mich möglicherweise beteiligen kann?"
    Plötzlich riß sie die Arme hoch und preßte die Hände vor das Gesicht. Sie stöhnte laut auf, trat taumelnd einen Schritt vor, brach dann aber in die Knie und fiel ohne einen weiteren Laut auf das Gesicht. Eine Blutlache breitete sich unter ihr aus.
    Teres-Trie kniete sich neben ihr hin und versuchte, ihr zu helfen, stellte dann jedoch fest, daß es schon zu spät war. Die Kollegin war tot. „Die Ärztin", rief sie Tarka-Muun zu. „Los doch. Hole sie!"
    „Die kann ihr auch nicht mehr helfen."
    „Darum geht es nicht, verdammt!" schrie sie. „Je früher sie mit ihrer Untersuchung beginnen kann, desto höher die Chance, daß sie etwas findet, das uns wirklich weiterhilft. Begreifst du das denn nicht?"
    Tarka-Muun wandte sich wortlos ab und eilte in den medizinischen Untersuchungsraum, um die Ärztin zu holen.
    Vergessen war vorerst der Streit um den Paratau-Tropfen. Er brach jedoch sofort wieder aus, als die Tote abtransportiert worden war. Tarka-Muun fing enieut davon an. „Wenn es dir nicht paßt, daß ich ihn bekomme, kannst du ja einen neuen Antrag bei Symle-Dortes stellen", riet sie ihr zynisch. „Kann ja sein, daß sie sich jetzt breitschlagen läßt. Im Tränennetz sind genug Tropfen. Laß dir von dort einen holen."
    Der überraschende Tod der jungen Kollegin hatte etwas in Teres-Trie verändert. Plötzlich kam ihr der Streit um den Paratau-Tropfen kleinlich und töricht vor. „Du kannst die Träne haben", erklärte sie der verblüfften Tarka-Muun. „Und was willst du dafür haben?"
    „Nichts."
    „Wirklich nichts? Das glaube ich dir nicht."
    „Ich möchte nur, daß du endlich den Mund hältst." Teres-Trie ging mit Tarka-Muun zu ihrer Wohnung und übergab ihr den Paratau-Tropfen. „Na also", sagte Tarka-Muun triumphierend. „Warum nicht gleich so?"
    Sie umklammerte die Träne N'jalas mit der Faust und eilte aus der Wohnung, wobei sie versäumte, die Türen zu schließen. Teres-Trie folgte ihr kopfschüttelnd. Tarka-Muun schien sich in Hochstimmung zu befinden. Sie hüpfte auf den Fußballen und streckte immer wieder die Rechte in die Höhe, in der sie den Paratau-Tropfen hielt.
    Als sie etwa fünfzig Meter vom Haus entfernt war, wollte Teres-Trie die Tür schließen. Sie fühlte sich erleiehtert, weil sie eine Entscheidung getroffen hatte und weil sie sich von dem widerrechtlich angeeigneten Gut befreit hatte.
    Sie sah, daß Tarka-Muun plötzlich stehenblieb. Es schien, als sei die ehrgeizige Kollegin gegen ein unsichtbares Hindernis gelaufen. Mit einem Schrei warf sie die Arme in die Höhe, drehte sich einmal um sich selbst, schnellte sich dann mehrere Meter weit zur Seite, landete auf allen vieren und sprang wie ein Panther gegen einen Baum. Teres-Trie sah deutlich, daß Tarka-Muun mit ihren Krallen die Rinde des Baums zerfetzte und dann ihre Zähne in das Holz schlug. „Bei N'jala, was ist mit dir?" rief sie erschrocken und rannte zu ihr hin.
    Tarka-Muun lag lang ausgestreckt auf dem Boden. Ihr Gesicht hatte sich auf schreckliche Weise verändert, so als sei es von einer Unzahl von Geschossen getroffen worden. Teres-Trie zweifelte nicht daran, daß sie auf die gleiche Weise gestorben war wie Kara-Mau und die junge Kollegin im gerichtsmedizinischen Institut. Tarka-Muun hatte den linken Arm über die Brust gelegt, den rechten streckte sie weit aus. In der offenen Hand lag die Träne N'jalas. Sie ließ sie der Toten. Zutiefst erschüttert über den Verlust, ging Teres-Trie zum Haus und rief den Rettungsdienst an. Eine alte Frau meldete sich. Ihr Gesicht erschien kurz auf dem Bildschirm des Telekoms. Mit müden Augen blickte sie sie an. „Wir sollen eine Tote abholen? Kindchen, nimm sie auf die Arme und bringe sie uns."
    „Aber das ist nicht meine Aufgabe", empörte sich Teres-Trie. „Dazu seid ihr da."
    „Kann schon sein, Kindchen", antwortete die alte Frau, „aber wir haben zur Zeit so viel zu tun, daß wir nicht wissen, wo uns der Kopf steht. Überall, wo wir mit den

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