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1344 - Fluchtburg der Engel

1344 - Fluchtburg der Engel

Titel: 1344 - Fluchtburg der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber dazu ist es zu spät.«
    »Mach dir keine Vorwürfe«, beruhigte mich Bill. »Oder hättest du damit gerechnet, auf Belial zu treffen?«
    »Nein, hätte ich nicht.«
    »Eben. Und jetzt bin ich verdammt gespannt darauf, was Belial mit diesem Hotel zu tun hat. Wir sollten uns darauf einrichten, dass wir ihn dort wiedertreffen.«
    »Das denke ich auch.« Ich räusperte mich. »Jedenfalls ist er gewarnt. Er weiß, mit wem er es zu tun bekommt. Und ich kann nicht darauf hoffen, dass er uns oder mich vergessen hat.«
    »Bestimmt nicht.« Bill schlug mir auf die Schulter. Ich sah den harten Ausdruck in seinen Augen. »Bisher haben wir es doch noch immer geschafft – oder nicht?«
    »Steig schon ein«, sagte ich grinsend…
    ***
    Es war eine Nacht gewesen, die die Schwestern so leicht nicht vergessen würden. Beide hatten keinen richtigen Schlaf gefunden.
    Sie waren immer wieder erwacht und hatten in die Stille des Hauses hineingelauscht, um irgendwelche fremden Geräusche zu hören.
    Nichts war geschehen.
    Dennoch hatten beide nicht das Gefühl gehabt, allein zu sein. Sie hatten sich gegenseitig verständigt, waren aufgestanden und hatten ihre Zimmer verlassen.
    Der Morgen war da, aber er graute noch nicht. Die vierte Morgenstunde lief, und beide standen sich in der Stille gegenüber.
    »Warum bist du aufgestanden?«, flüsterte Linda.
    »Aus den gleichen Gründen wie du. Ich habe einfach nicht schlafen können.«
    »Genau wie ich.«
    »Was hat dich geweckt?«
    »Die Unruhe.« Linda räusperte sich leicht. »Die innere Unruhe. Sie ist einfach da.«
    Wilma konnte nur nicken. Dann fragte sie: »Hast du auch das Gefühl, dass wir nicht mehr allein im Haus sind?«
    »Manchmal schon.«
    »Aber du hast keinen gesehen – oder?«
    Linda bestätigte dies. »Und auch nicht gehört«, fügte sie noch hinzu. »Wahrscheinlich bilden wir uns beide das alles nur ein. Aber wir haben es nicht anders gewollt. Vor allen Dingen du nicht. Du wolltest dieses Haus zu einem Heim für Engel machen, aber du hast dabei nicht an die Gefahren gedacht.«
    Wilma widersprach. »Engel sind nicht gefährlich.«
    »Ha. Bist du dir da sicher?«
    »Ja, Schwester. Nach allem, was ich weiß und gehört habe, bin ich mir sicher.«
    »Wir werden sehen.«
    Die Antwort hatte sich so abschließend angehört, was Wilma nicht gefiel. »Willst du wieder in dein Bett gehen?«
    Die Frau mit den dunkel gefärbten Haaren lächelte. »Das hatte ich eigentlich vor.«
    »Obwohl du nicht schlafen kannst?«
    Linda zuckte mit den Schultern.
    Ihre Schwester rückte mit einem besseren Vorschlag heraus. »Ich denke, dass wir uns etwas umschauen sollten, wenn wir schon nicht schlafen können.«
    »Hier im Haus?«
    »Nein. Eher im Hotel. Ich denke schon, dass dies eine Möglichkeit ist. Wir sollten die Zimmer durchsuchen.«
    Linda schnaufte durch die Nase. Es gefiel ihr nicht besonders, aber sie konnte auch nichts dagegen sagen. Da fehlten ihr einfach die Argumente. Zudem wollte sie vor ihrer Schwester nicht die eigene Furcht zugeben, die sie dann geschickt hinter einer Frage verbarg. »Aber was hoffst du, dort zu finden?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du lügst, Wilma. Ich weiß, dass die Fenster alle offen sind. Du hast ihnen zeigen wollen, welchen Weg sie nehmen können. Stimmt es oder stimmt es nicht?«
    Wilma senkte den Kopf. »Es stimmt.«
    »Na bitte.«
    »Aber ist das so schlimm? Ich habe den Engel erlebt. Er ist so wunderbar. Möglicherweise ist er nur die Vorhut gewesen. Jetzt wissen auch andere, wo sie sich ausruhen können.«
    »Um zu sterben, nicht?«
    Wilma schloss für einen Moment die Augen. Sie wusste verdammt genau, dass ihre Schwester Recht hatte, aber sie wollte einfach nicht glauben, dass sich dies wiederholen könnte, obwohl tief in ihrem Innern schon eine gewisse Angst vor etwas lauerte, das sie einfach nicht begriff. Einen Täter hatten beide nicht gesehen, aber beide wussten sehr gut, dass es ihn gab.
    »Du kannst auch in deinem Bett bleiben, Linda, wenn du nicht willst.«
    »Nein, ich gehe mit. Glaubst du, ich lasse dich allein in dein Verderben rennen?«
    »Ich glaube nicht, dass es mein Verderben sein wird. Ich vertraue den Kräften der Himmelsboten.«
    Linda sagte nichts. Sie schaute ihre Schwester nur an und wartete darauf, dass die sich in Bewegung setzte, um den Wohntrakt zu verlassen. Die Morgenmäntel hatten beide Schwestern übergestreift, denn in der Nacht war es im Haus nicht eben warm. Hinzu kamen die offenen Fenster im Hoteltrakt.
    Da gab es

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