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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegeben hatte. Sie war gespannt darauf, wie die Wissenden - und auch das Volk der Kartanin - auf den Schläfer reagieren würden, sobald der Reiz des Neuen verflogen war.
    Der Kartanin saß auf dem Rand seiner Tiefschlafkammer und betrachtete die, die ihn geweckt hatten. Er wirkte weder jung noch alt. Sein für einen Kartanin ungewöhnlich schmales Gesicht verschwand teilweise unter einem dichten silbergrauen Bart.
    Lange Zeit saß er dort, und die Voica starrten ihn wie ein Fabelwesen an. Aber dann schien ihnen bewußt zu werden, daß das dort drüben nur ein Mann war, der - wie sie wohl meinten - darauf wartete, daß man eine Frage an ihn richtete.
    Sie begannen miteinander zu tuscheln und zu flüstern. Nikki hörte mehrmals die Worte „Lao-Sinh" und „Tarkahium" heraus, und sie beobachtete voller Spannung, wie der Schläfer auf das Getuschel reagierte.
    Sie war von diesem Kartanin aus ferner Vergangenheit beeindruckt und fasziniert, und sie konnte sich nicht vorstellen, daß die Voica es schaffen würden, mit ihm so umzuspringen, wie sie es sonst mit männlichen Kartanin zu tun pflegten.
    Der Schläfer ließ sich langsam von seinem Podest herab und stellte sich auf die Füße. Wenn man bedachte, wie lange er in dieser Kammer gelegen hatte, dann war seine körperliche Kondition erstaunlich.
    Für einen Augenblick stützte er sich noch am Rand des Podests ab. Dann stand er frei da.
    Die Voica verstummten angesichts der Aktivitäten des Schläfers. Und in der plötzlichen Stille erklang die tiefe, volle Stimme des Kartanin.
    „Wo xing Oogh at Tarkan", sagte er in sehr altem, für Nikki Frickel und Poerl Alcoun fast unverständlichem Kartanisch.
    Sie verstanden ihn trotzdem.
    „Ich bin Oogh at Tarkan", hatte er gesagt, und Nikki Frickel glaubte ihm plötzlich aufs Wort.
    Das war Oogh at Tarkan - nicht jemand, der diesen Namen nur angenommen hatte.
    Gebannt wartete Nikki Frickel darauf, daß Oogh at Tarkan weitersprach, und sie hoffte inständig, daß sie imstande sein würde, wenigstens einen Teil seiner Worte zu verstehen.
    Aber die Voica schienen ganz anders zu empfinden. Für sie hatte Oogh at Tarkan den Bann des Schweigens gebrochen, und sie waren nicht länger gewillt, ihrerseits den Mund zu halten. So schnell sie es mit ihren alten Beinen vermochten, eilten sie zu ihm hin, umringten ihn und bestürmten ihn mit Fragen.
    Oogh at Tarkan verstummte angesichts dieses Ansturms.
    „Ich würde sonstwas darum geben, wenn ich jetzt seine Gedanken lesen könnte", sagte Nikki zu Poerl, denn es war nicht länger nötig, aus Rücksicht auf die Gefühle der Voica zu schweigen. „Für ihn muß das doch eine Horde alter Weiber sein!
    Wahrscheinlich zerbricht er sich darüber den Kopf, was um alles in der Welt mit seinem Volk passiert ist."
    „Sie scheinen Verständigungsprobleme zu haben", murmelte Poerl.
    Es sah wirklich so aus. Offensichtlich bemühten sich die Voica verzweifelt, Oogh at Tarkan zu erklären, was er für sie tun sollte. Aber sie beherrschten das Alt-Kartanisch nur mangelhaft, und der Schläfer seinerseits verstand ihr modernes Kartanisch ebenfalls nur zum Teil.
    „Komm!" sagte Nikki Frickel. „Wir gehen näher heran - vielleicht können wir etwas aufschnappen."
    Aber das war eine ziemlich irrationale Hoffnung, denn erstens kamen die Galaktikerinnen mit der veralteten Form der kartanischen Sprache nicht zurecht, und zweitens herrschte ein wildes Stimmengewirr. Im nächsten Augenblick trat relative Ruhe ein, aber damit war das Problem für Nikki und Poerl nicht gelöst, denn die Voica nahmen Zuflucht zu jenem Mittel, mit dessen Hilfe sie auch sonst alle Schwierigkeiten zu meistern pflegten: Paratau-Tropfen gingen von Hand zu Hand, und der Rest der Unterhaltung zwischen den Voica und Oogh at Tarkan wurde vorwiegend auf telepathischem Weg geführt.
    „Wenn ich nur einen Tropfen davon hätte!" flüsterte Poerl Alcoun sehnsüchtig.
    „Sie werden sich hüten, dir etwas von dem Zeug abzugeben", vermutete Nikki bitter. „Die alte Geheimniskrämerei fängt wieder an. Die Voica werden es uns nicht erlauben, auch nur ein einziges Wort mit diesem Kartanin zu wechseln."
    „Du magst sie eben nicht!"
    „Ich habe auch allen Grund dazu. Sie sind nicht ehrlich - nicht einmal Dao-Lin gegenüber. Sie verschweigen uns etwas."
    „Vielleicht irrst du dich. Die Geschichte, die Dao-Lin uns erzählt hat, klang doch eigentlich ganz logisch!"
    Nikki Frickel schwieg, und eine Antwort erübrigte sich auch, denn die Voica

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