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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten es offensichtlich eilig, Oogh at Tarkan aus der Hörweite der beiden Fremdlinge hinauszubringen. Sie umringten ihn immer noch. Die ganze Gruppe drängte zum Ausgang hin. Oogh at Tarkan überragte die Voica, aber auch er schien nicht sonderlich an den beiden Galaktikerinnen interessiert zu sein. Das hatte jedoch nicht viel zu bedeuten, denn Nikki Frickel glaubte nicht, daß man ihm gesagt hatte, wem er seine Erweckung verdankte.
    „Los!" sagte Nikki wütend. „Wir müssen ihnen dicht auf den Fersen bleiben. Die kriegen es sonst fertig, uns einfach in der Gruft zurückzulassen."
    „So schlimm sind sie nun auch wieder nicht", widersprach Poerl Alcoun, aber auch sie beeilte sich, um den Wissenden keinen Vorsprung zu lassen.
    Der Rückweg durch die Gruft war völlig problemlos. Nikki beobachtete den Schläfer, soweit das möglich war, und einmal glaubte sie, einen Ausdruck von Erstaunen auf seinem Gesicht zu entdecken. Er sah sich um, als frage er sich, warum man ausgerechnet diesen Weg gewählt hatte.
    Die Wissenden brachten Oogh at Tarkan im Eiltempo zur Rohrbahn, und irgendwie schafften sie es, sich im Handumdrehen auf die wenigen gerade vorhandenen Kapseln zu verteilen. Wie durch Zufall fanden Nikki Frickel und Poerl Alcoun keinen Platz mehr, und im nächsten Moment war die ganze Meute auf und davon.
    „Na bitte!" sagte Nikki. „So ungefähr habe ich mir das vorgestellt. Sogar Dao-Lin hat uns im Stich gelassen. Ich könnte platzen vor Wut!"
    Poerl schwieg. Sie mochte die Kartanin und war stets bereit, sie in Schutz zu nehmen, aber auch sie war zutiefst enttäuscht, und diese Enttäuschung machte sie stumm.
    Schweigend standen sie da und warteten.
    Es schien ihnen eine Ewigkeit zu dauern, bis endlich eine Transportkapsel auftauchte. Glücklicherweise hatte Dao-Lin ihnen wenigstens gezeigt, wie man mit diesen Dingern umgehen mußte. Aber entweder hatte die Kartanin es vergessen, ihnen irgendeinen bestimmten Trick zu verraten, oder die Voica hatten vorgesorgt - jedenfalls bewegte sich das Gefährt auffallend langsam, und so dauerte es seine Zeit, bis sie endlich das Scotaming erreichten.
    „Wir könnten versuchen, herauszufinden, wo die Voica und Oogh at Tarkan sich jetzt befinden", schlug Poerl ohne große Hoffnung vor.
    „Das ist zwecklos", winkte Nikki ab. „Das Mißtrauen der Voica ist schon geradezu krankhaft. Ich gehe jede Wette ein, daß sie sich auf diese Situation schon vorbereitet haben, als wir noch nicht einmal einen Eingang zur Gruft gefunden hatten. Sie würden selbst dann alle nur erdenkbaren Vorsichtsmaßnahmen treffen, wenn wir nicht in der NARGA SANT wären und sie gar keinen Lauscher zu fürchten hätten."
    Poerl Alcoun verzichtete auf eine Antwort. Sie wußte, daß Nikki recht hatte. Enttäuscht dachte sie an Dao-Lin-H'ay.
    Sie konnte und wollte sich nicht damit abfinden, daß auch diese Kartanin die beiden Galaktikerinnen nun, da sie ihre Schuldigkeit getan hatten, einfach vergaß.
    „Wahrscheinlich haben die anderen ihr einfach keine Wahl gelassen", sagte sie, während sie neben Nikki Frickel durch die Gänge des Scotaming ging. „Wir wissen doch, daß die Voica Möglichkeiten haben, auch Dao-Lin unter Druck zu setzen. Freiwillig hätte sie sich niemals so verhalten."
    „Dao-Lin ist eine Voica, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte", versetzte Nikki bissig. „Mißtrauen kann ansteckend wirken."
    „Aber sie hat noch in der Gruft selbst gesagt, daß sie es alleine niemals geschafft hätte! Sie kann das nicht vergessen haben."
    „Mißtrauen macht auch vergeßlich", behauptete Nikki - und blieb plötzlich stehen.
    „Was ist los?" fragte Poerl beunruhigt.
    „Ich bin ein Esel - das ist los!" sagte Nikki langsam.
    Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte zur Rohrbahnstation zurück. Poerl Alcoun folgte ihr verwirrt.
    „Es ist ein Bahnhof", stieß Nikki im Laufen hervor. „Ziemlich klein und etwas fremdartig, aber trotzdem ein Bahnhof. Auf Bahnhöfen liegt meistens etwas herum, und darum habe ich mir nichts dabei gedacht. Aber hier im Scotaming herrscht peinliche Sauberkeit."
    „Und weiter?" fragte Poerl.
    „Dort lag ein Stück Papier."
    Poerl warf Nikki einen Blick zu, der Bände sprach.
    „Ich habe bereits zugegeben, daß ich ein Esel bin", versetzte die Terranerin ärgerlich und rannte noch schneller.
    Sie wußten, daß es im Scotaming Roboter gab, die für Sauberkeit sorgten. Der Gedanke, daß eine solche Maschine den Zettel vernichten könnte, spornte die

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