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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auszuhecken.
    Nikki Frickel sprang auf und rannte in den Eßraum. Dort stand der Automat, der ihnen Speisen und Getränke lieferte. Aber dieses Gerät konnte mehr tun, und Nikki wußte das. Am Anfang ihrer Gefangenschaft hatte sie einige lautstarke Forderungen gestellt. Einige davon waren erfüllt worden - über diesen Automaten. Man hatte unter anderem ein paar Kleinigkeiten in ihn hineinpraktiziert, die bestimmt nicht an Bord der NARGA SANT produziert waren, sondern unverkennbar aus dem Besitz der Galaktiker stammten.
    Nikki schlug die Klappe vor dem Ausgabeschacht zurück.
    Dort stand ein Kästchen.
    „Ich bin wirklich ein Esel", flüsterte sie.
     
    *
     
    Poerl Alcoun lag im Sterben. Nikki Frickel sah es und wußte, daß es kein Risiko gab, das sie jetzt noch scheuen mußte. Der Paratau konnte der Tefroderin keinen zusätzlichen Schaden mehr zufügen.
    Aber vielleicht konnte er ihr helfen.
    Nikki bog die verkrampfte Rechte der Tefroderin vorsichtig auseinander und ließ einen Tropfen Paratau hineingleiten. An Oogh at Tarkan und die Voica dachte sie natürlich immer noch, denn diese Gedanken ließen sich einfach nicht verjagen. Aber sie hoffte nicht mehr darauf, irgend etwas erlauschen zu können.
    Sie konnte für Poerl nichts mehr tun, aber sie wußte, daß der Paratau für sie bestimmt war. Also sollte sie ihn haben. Es spielte sowieso keine Rolle mehr.
    Der Tropfen löste sich in Poerls Hand auf. Das ging sehr schnell, und Nikki ließ den nächsten Tropfen aus dem Kästchen gleiten. Er verschwand genauso schnell wie der erste. Nikki sorgte für Nachschub. Sie hatte den Eindruck, daß Poerls Atem ein wenig leichter ging.
    Nach dem sechsten Tropfen Paratau entstand vor Nikkis geistigem Auge ein Bild. Sie sah Oogh at Tarkan, der auf einem Polster saß und zu den mumiengleichen Voica sagte: „Ich verstehe, und ich werde etwas unternehmen."
    „Laß das bleiben, Poerl!" befahl Nikki erschrocken und tat den nächsten Tropfen in die Hand der Tefroderin.
    „Du bist krank. Die Voica und Oogh at Tarkan sind jetzt nicht wichtig. Wenn der Paratau dir hilft, dann nutze ihn.
    Wir haben nicht besonders viel davon."
    Aber das Bild blieb, und Oogh at Tarkan fuhr fort: „Ich werde zu meinen Shada sprechen, zu ihnen allen, vom einfachen Schüler bis zum Panish Panisha, denn ich bin ihr Attar Panisha."
    Nikki Frickel hatte Mühe, Oogh at Tarkan zu verstehen, aber ihr war klar, daß Poerl nicht den reinen Wortlaut an sie vermittelte, sondern auch das, was die Voica in den Worten des Schläfers erkannten.
    Die Bilder waren überaus realistisch. Es war, als wäre sie selbst bei der Beratung anwesend.
    Sie blinzelte, und verschwommen sah sie Poerl Alcouns Hand, in der der letzte Paratau-Tropfen sich schon wieder aufgelöst hatte. Sie warf einen kurzen Blick in das Kästchen.
    Oogh at Tarkans Gesicht schob sich dazwischen. Er sagte etwas, aber Nikki verstand ihn nicht. Sie war zu sehr damit beschäftigt, die Paratau-Tropfen zu zählen.
    Es waren noch zehn Stück.
    Oogh at Tarkan sagte irgend etwas über die Lehre ESTARTUS, aus der er die Philosophie des Dritten Weges entwickelt hatte. Er sprach von einer Pervertierung, die ins Verderben führte, aber obwohl es Poerl Alcoun sichtlich besserging, wurde die Übertragung immer unklarer und brach schließlich ganz ab.
    Nikkis letzter Eindruck war, daß Oogh at Tarkan sich erhob, um sich an einen anderen Ort zu begeben und dort irgend etwas Bestimmtes zu tun. Die Voica folgten ihm. Sie waren still und wirkten verwirrt. Dao-Lin befand sich unter ihnen.
    Dann verschwanden die Bilder, und Nikki Frickel starrte beklommen die Tefroderin an. Poerl Alcoun öffnete langsam die Augen.
    „Keine Angst", flüsterte sie. „Es geht mir wieder gut. Hast du alles mitbekommen?"
    „Du hättest das nicht tun sollen", sagte Nikki vorwurfsvoll.
    „Im Gegenteil - es war unbedingt notwendig", erklärte Poerl, und sie war schon wieder imstande zu lächeln.
    „Ich war wohl regelrecht mit Psi-Energie überladen, für die ich keine Verwendung hatte, und das hat mich fast umgebracht. Ohne Paratau konnte ich mit der ganzen Energie nichts anfangen. Dao-Lin hatte also doch welchen für uns versteckt?"
    „Ja", sagte Nikki Frickel. „Bist du sicher, daß es dir gutgeht?"
    „Völlig sicher."
    „Was will Oogh at Tarkan tun? Hast du das richtig mitbekommen?"
    „Er ist der Begründer des Dritten Weges - oder zumindest hat es sich so angehört. Er ist der Attar Panish Panisha, und als dieser will er zu seinen

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