Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
metallenen Gegenstände vom Boden auf. Dann setzten sie sich alle wieder in Bewegung, aber diesmal entfernten sie sich.
    „So weit, so gut", murmelte Nikki Frickel. „Aber der Schacht ist immer noch geschlossen."
    Dao-Lin blickte unsicher zu einer der Säulen hinüber. Sie hatte sich nicht geöffnet und keine Roboter ausgespien.
    „Sie summt", sagte sie leise. „Vielleicht sollten wir es versuchen."
    „Und die Roboter?" fragte Nikki skeptisch. „Wir müssen zwischen ihnen hindurchgehen."
    „Ich glaube nicht, daß sie uns jetzt noch etwas tun", bemerkte Dao-Lin und trat vorsichtig einen Schritt vor.
    „Kommt! Wenn wir zu lange zögern, werden sie womöglich wieder mißtrauisch."
    Vorsichtig gingen sie auf die Säule zu. Die Roboter wichen ihnen zwar nicht aus, trafen jedoch auch keine Anstalten, sie von ihrem Ziel fernzuhalten oder gar anzugreifen.
    Endlich hatten sie die Säule erreicht. Sie war glatt und fugenlos.
    „Vorsicht!" sagte Nikki leise. „Eine Ahnung sagt mir, daß Poerl und ich dieses Ding besser nicht berühren sollten."
    Dao-Lin streckte vorsichtig die Hand aus. Sie tastete über die glatte Oberfläche der Säule und hielt plötzlich inne.
    „Diese Stelle ist warm", flüsterte sie.
    Sie spreizte die Finger und preßte die Hand gegen das Metall.
    „Oogh at Tarkan", sagte sie noch einmal und fügte einige Worte hinzu, die fremd und seltsam klangen, dabei jedoch unverkennbare Ähnlichkeit mit einer kartanischen Begrüßungsformel besaßen.
    „Ich kenne mich mit der alten Sprache nicht besonders gut aus", fügte sie leise hinzu.
    Nikki lächelte plötzlich.
    „Da!" flüsterte sie und deutete auf die untere Kante der Säule.
    Ein Spalt hatte sich gebildet. Er wurde schnell größer. Ein Teil der Wand schob sich nach oben und gab eine Öffnung frei.
    „Ich hoffe, das war die letzte Prüfung", flüsterte Poerl Alcoun und rieb sich die Stirn.
    Hinter der Öffnung wurde es hell. Sie sahen in einen kleinen Raum hinein. Das Licht kam aus dem Boden. Es pulsierte ein wenig.
    „Noch eine Falle?" fragte Nikki Frickel mißtrauisch.
    „Das glaube ich nicht", erwiderte Dao-Lin und betrat die Kammer. Nikki und Poerl zögerten, aber sie sahen ein, daß sie das Risiko eingehen mußten.
    Als sie zu dritt in der engen Kammer standen, schloß sich der Eingang hinter ihnen, und es wurde dunkel, aber nur für einen Augenblick. Dann standen sie übergangslos vor einem bogenförmigen Schott. Von oben her kam schwache Helligkeit.
    „Das muß der Eingang zum Zentrum der Gruft sein", sagte Dao-Lin-H'ay. Sie streckte die Hand aus und berührte das Schott. Es öffnete sich fast lautlos. Helles, etwas rötliches Licht flammte auf, und sie sahen endlich die eigentliche Gruft vor sich.
    Keiner von ihnen hatte in diesem Moment einen Blick für die große Halle übrig. Wie gebannt starrten sie auf eine transparente Röhre im Zentrum des großen Raumes.
    Dort lag ein Kartanin.
     
    *
     
    Die Halle hatte einen Durchmesser von fünfzig Metern und war kuppeiförmig mit einer größten Höhe von fünfundzwanzig Metern.
    Die gesamte Kuppelfläche war bis zum Boden hinab in Hunderte von Bildschirmen unterteilt, die jetzt allerdings nicht aktiviert waren. Links und rechts neben dem Schott, das allem Anschein nach der einzige Eingang in diese Halle war, erstreckte sich je ein fünf Meter langes Schaltpult.
    Im Zentrum der Halle stand die Röhre mit dem Schläfer darin. Zwölf weitere Tiefschlafbehälter waren sternförmig darum herum angeordnet. Ansonsten war die Halle leer.
    Dao-Lin, die eben noch so selbstbewußt gewirkt hatte, wagte sich kaum in die Halle hinein. Sie starrte wie hypnotisiert auf den Schläfer.
    Sie schien Angst davor zu haben, sich ihm zu nähern. Vielleicht fürchtete sie, etwas Schreckliches zu sehen zu bekommen. Sie war davon überzeugt, daß es Oogh at Tarkan war, der dort drüben schlief.
    Nikki Frickel fand, daß Dao-Lin allen Grund dazu hatte, sich zu fürchten. Sie selbst glaubte noch nicht so recht daran, daß der Schläfer wirklich mit jenem Oogh at Tarkan identisch war, der einst die Upanishad-Lehre begründet und später die Kartanin aus Absantha-Gom geführt hatte. Dieser Oogh at Tarkan war wohl ohnehin nur eine mythologische Figur, denn bei all den großen Taten, die ihm zugeschrieben wurden, hätte er ein Alter erreichen müssen, das die normale Lebensspanne eines Kartanin weit überschritt.
    Nein, nach Nikkis Meinung lag in dem Behälter ein Kartanin, der den berühmten Namen vielleicht nur

Weitere Kostenlose Bücher