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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versehen waren, führten in einen Eßraum, wo es - wie Dao-Lin wußte - eine Automatik gab, die auf die speziellen Bedürfnisse der beiden Gäste programmiert war. Es gab außerdem zwei Schlafräume und zwei. Hygienezellen, ebenfalls auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmt, dazu ein Studierzimmer und einen großen Raum mit Sportgeräten.
    Wenn Dao-Lin an ihre eigene kleine, nüchterne Kabine dachte, konnte sie fast neidisch werden.
    Von den beiden Bewohnern dieser Luxus-Unterkunft war nichts zu sehen. Auf den winzigen, niedrigen Tischchen neben den Sitzkissen stapelten sich leere Becher und andere Abfälle. Eines der Tischchen war fachgerecht in seine Einzelteile zerlegt worden. Die Stücke lagen neben dem Schott, zusammen mit Teilen, die von Sportgeräten stammen mochten. Spuren am Schott bewiesen, daß Nikki Frickel und Poerl Alcoun bereits versucht hatten, auf eigene Faust diese gastliche Unterkunft zu verlassen.
    Dao-Lin-H'ay wurde es heiß und kalt bei dem Gedanken, was die beiden ihren Artgenossen berichten würden, und gleichzeitig machte sie sich Vorwürfe, weil sie es so weit hatte kommen lassen. Sie sagte sich, daß sie sich nichts vorzuwerfen hatte. Sie hatte oft genug versucht, das Gespräch auf die Gäste zu bringen, aber die Voica waren anfangs so entnervt gewesen, daß sie einfach nicht bereit waren, auf dieses Thema einzugehen.
    Vorsichtshalber schloß Dao-Lin das Schott hinter sich. Sie konnte die Möglichkeit nicht ausschließen, daß Nikki und Poerl hinter einem der Vorhänge versteckt waren, bereit, die Kartanin niederzuschlagen und auf Teufel komm raus einen Weg aus NARGA SANT zu suchen. Sie blieb vor dem Schott stehen und lauschte.
    Es war still.
    „Wo seid ihr?" rief sie leise. „Ich bin es, Dao-Lin-H'ay!"
    Keine Antwort.
    Vorsichtig ging sie zu einem der Durchgänge und schob den Vorhang ein wenig zur Seite. Der dahinter liegende Eßraum war groß und mit zahlreichen Polstern und kleinen Tischen eingerichtet. Auch hier regte sich nichts. Der Automat, der zwischen den beiden Durchgängen stand, zeigte Betriebsbereitschaft an.
    Dao-Lin-H'ay wurde es beklommen zumute, und sie durchquerte den Eßraum und blickte in einen der Schlafräume hinein. Sie atmete erleichtert auf: Nikki Frickel lag auf dem breiten, bequemen Lager und schlief.
    Dao-Lin konnte deutlich die regelmäßigen Atemzüge hören. Sie tat einen Schritt nach vorne, in der Absicht, Nikki zu wecken, als plötzlich Poerl Alcoun hinter ihr stand und ihr einen spitzen Gegenstand in den Rücken drückte.
    „Keine Bewegung!" sagte die Tefroderin.
    Gleichzeitig richtete Nikki Frickel sich auf und war mit einem Satz bei der Kartanin. Auch sie war bewaffnet. Ihre „Waffe" bestand zwar nur aus einer deformierten Spiralfeder, die sicherlich aus einem der Sportgeräte stammte, aber dieses Ding war sehr spitz und alles andere als lächerlich.
    „Macht keinen Unsinn", sagte Dao-Lin leise. „Ich bin gekommen, um mit euch zu reden. Das Ganze ist ein Mißverständnis."
    „Ach nein", sagte Nikki Frickel spöttisch. „Ihr habt uns also aus reinem Versehen zwölf Tage lang eingesperrt?"
    „Nein, aber die Voica haben zwölf Tage gebraucht, um sich wieder einigermaßen zu beruhigen", erwiderte Dao-Lin beschwichtigend. „Es war nicht sehr klug von dir, Nana-Bea eine Lügnerin zu nennen, Daran-Ban als eine verkalkte alte Schachtel zu bezeichnen und Aroa-Ais der totalen Verkalkung zu verdächtigen."
    „Ich habe nichts dergleichen getan", sagte Nikki betroffen, aber ihr Gesichtsausdruck verriet sie. Dao-Lin kannte die Wahrheit ohnehin.
    „Du hast diese Worte nicht ausgesprochen, aber du hast sie gedacht. Hast du denn völlig vergessen, wer und was die Voica sind?"
    „Es muß wohl so sein", murmelte Nikki Frickel wütend und warf die deformierte Spiralfeder zur Seite.
    „Telepathen sollten daran gewöhnt sein, gewisse Gedanken zu ignorieren."
    „Das sind sie normalerweise auch, aber die Voica leben hier so abgeschieden, daß sich heftige Reaktionen einfach nicht vermeiden lassen. Sie sind die einzigen Bewohner von NARGA SANT. Die wenigen Kartanin, die ab und zu hierherkommen und Nachschub liefern, sind parataub, - ihre Gedanken können die Voica nicht erreichen und damit auch nicht beleidigen."
    Nikki Frickel schwieg dazu wohlweislich. Poerl Alcoun grinste hinter Dao-Lins Rücken unverschämt hervor.
    „Du wirst bei denen auch noch ins Fettnäpfchen treten", prophezeite Nikki ihr. „Ist einfach unvermeidlich. Was nun, Dao-Lin? Wie soll es

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