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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und sich rasch in alle Richtungen verteilten.
    Da war etwas Neues! Das Bild war anders, als er es in Erinnerung hatte! Die Stränge waren in Bewegung geraten. Die Wurzel des Bündels schwebte aus dem Abgrund des Schwarzen Loches empor. Das Bündel löste sich auf. Die Stränge trennten sich voneinander, schlugen neue Richtungen ein, wandten sich hinaus in die Tiefe des Halos und des intergalaktischen Raums.
    Was Tifflor sah, waren Vorgänge, die sich im Hyperraum abspielten und nur durch die Kunstkniffe syntronischer Bildverarbeitung überhaupt darstellen ließen. Die Entfernungen, die die auseinanderstrebenden Stygstränge innerhalb weniger Sekunden überbrückten, maßen nach Dutzenden von Lichtjahren. Im fünfdimensionalen Kontinuum galten Einsteins Gesetze nicht. „Was ist das, Hamiiler?" fragte Tifflor, gebannt von der Unwirklichkeit des Vorgangs. „Ich glaube, ich kann es dir erklären." Julian Tifflor fuhr herum. Die Antwort kam aus anderer Richtung als erwartet. Im Trubel der Hektik war es Sato Ambush gelungen, sich einen Weg bis zur Kommandokonsole zu bahnen. Gelassene Heiterkeit sprach aus seinem Blick. „Du gabst mir die Stichworte: dem Pfeil der Bahnenergie eine neue Richtung verleihen; die beiden komplexvarianten Entitäten miteinander koppeln. Erinnerst du dich? Das war der Plan der Nakken. Ich weiß jetzt, was es damit auf sich hat. Die Nakken wollten die Energie, die Stygian zum Aufbau des Hyperbariefelds brauchte, umlenken und mit ihr einen Effekt erzeugen, der eine Verbindung zwischen dem Psionischen Netz außerhalb der Milchstraße und dem Stygischen im Innern herstellt."
    „Und?" fragte Tifflor mit matter Stimme.
    Er konnte nicht mehr zusammenhängend denken. Er verstand kaum noch, was der Pararealist sagte. „Es scheint ihnen gelungen zu sein!" rief Sato Ambush triumphierend. „Ich messe ein Abflauen der psionischen Aktivität. Die Methode der Nakken arbeitet mit einem höheren Wirkungsgrad als die des Sothos. Es wird kein Hyperbariefeld und keine psionische Schockfront geben!"
    Wie durch einen Schleier hindurch sah Julian Tifflor eine hagere Gestalt die wenigen Stufen zur Konsole emporwanken. Tirzo hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Der schüsselförmige Schädel schwankte auf dem elastischen Hals hin und her. „Verbindung mit Arfrar", stöhnte der Blue. „Es ist ... gelungen!"
    Er brach zusammen. Die Anstrengung des diapathischen Kontakts war zu groß gewesen. Die rechte Hand des Bewußtlosen öffnete sich, und zwei glitzernde Paratautropfen rollten daraus hervor.
    Julian Tifflor erwachte wie aus einem bösen Traum. „Alle Angriffe sofort einstellen!" gellte sein Befehl. „Meldung an Toktor Kagun: Es besteht keine Gefahr mehr."
    „Wird weitergeleitet, Sir", bestätigte die Hamiller-Tube. „Im übrigen habe ich eine Nachricht von Captain Ahab."
    „Her damit!" rief Tifflor. „Der Text lautet: Sotho Tal Ker meldet - der Usurpator und sein Animateur sind tot."
    Da spürte Tifflor, wie ihm die Knie nachgaben. Die Erleichterung überfiel ihn mit solcher Wucht, daß er in ein hemmungsloses Schluchzen ausbrach. Er schleppte sich bis zu seinem Sitz. Dort ließ er sich falien.
    Widerstandslos überließ er sich dem Chaos der Emotionen, das in seiner Seele tobte.
    Nachdenklich musterte Julian Tiff -lor das Gewirr der grünen Fäden, das den Raum bis in fernste Fernen zu erfüllen schien. Er erinnerte sich an das, was Gucky gesagt hatte: Es gab unter den Energiebahnen des Psionischen Netzes Präferenzstränge und Normstränge. Die ersteren wurden von den Gängern des Netzes für den Persönlichen Sprung benützt, die letzteren dienten Raumschiffen mit Enerpsi-Antrieb als Straßen durchs Weltall. Nur ein Netzgänger konnte die beiden Arten von Strängen voneinander unterscheiden. Wer den Abdruck des Einverständnisses nicht besaß, für den waren die Präferenzstränge unsichtbar. Auch Geräte vermochten nicht, sie nachzuweisen.
    Julian Tifflor nahm sich Zeit, das Bild, das ihm durch die Mithilfe des Psitasters übermittelt wurde, auf sich einwirken zu lassen. Er empfand tiefe Ruhe, wie sie ihm seit Monaten nicht mehr zuteil geworden war. Die Stunde der Entscheidung, in der Sotho Tyg Ian den Tod gefunden und das Schicksal der Milchstraße sich zum Guten gewandt hatte, lag drei Tage zurück. Das Bild, das er sah, stellte das Psionische Netz dar, nicht mehr das Stygische - obwohl die BASIS ihren Standort inzwischen nicht verändert hatte. Das Stygische Netz existierte nicht mehr. Es war

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