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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, rechnete er sich eine gewisse Erfolgschance aus. Seine Schiffe würden den Waffen des Sothos nicht so hilflos zum Opfer fallen wie die Einheiten des Robotverbands.
    Der Krisenstab hatte Toktor Kagun um Geduld gebeten. Das Risiko sei zu groß, versuchte man dem Haluter klarzumachen. Es dürfe erst eingegangen werden, wenn gar keine andere Wahl mehr blieb. Man wolle wenigstens warten, bis die nächste Mitteilung der Nakken empfangen wurde. Wenn Arfrar sich nicht mehr meldete, dann mochten die Haluter immerhin losschlagen, sobald das rote Leuchten sich zeigte.
    Toktor Kaguns Antwort war charakteristisch für das manchmal halsstarrige Selbstbewußtsein seiner Spezies. „Also gut, ich warte", ließ er den Krisenstab wissen. „Aber wie lange ich warte, das lasse ich mir von niemand vorschreiben."
    So kommt es dann zu diesem, dachte Julian Tifflor und wunderte sich ein wenig über die Gelassenheit, die seinen Gedanken innewohnte. Vor zweitausendzweiundsechzig Jahren sind wir in den Weltraum aufgebrochen, mit strahlenden Augen und fest davon überzeugt, daß eine kosmische Bestimmung uns erwartete. Wir fühlten uns als die Erben des Universums. Nichts und niemand konnte uns widerstehen.
    Wir würden uns durch den Kosmos ausbreiten, Kolonien gründen und immer weiter vordringen.
    Er blickte zur Seite, wo Galbraith Deighton begonnen hatte, an der Konsole zu hantieren. Ein kleines Bildfeld leuchtete auf.
    Mancher nahm sich vor, unseren Übermut zu dämpfen, nahmen Julian Tifflors Gedanken ihren Lauf. Mancher wollte uns das Siegel der Knechtschaft in die Haut brennen. Aber wir überstanden alle Gefahren. Bis jetzt. Jetzt kommt ein dahergelaufener Klon und erklärt uns, unsere Laufbahn sei zu Ende. In vierundzwanzig Stunden wird es keine Menschheit mehr geben - nur noch weit verstreute Überreste unseres Volkes in anderen Galaxien. Und unter diesen wird irgendwann in der Zukunft einer den Beruf eines Historikers ergreifen, mit dem Finger auf den gegenwärtigen Zeitpunkt deuten und ausrufen: „Das war das Ende des Traumes von der kosmischen Bestimmung!"
    Es durfte nicht so sein! Bitterkeit schlich sich in Julian Tifflors Gedanken, als er sich von neuem die Frage stellte, die sie alle in diesen Stunden bewegte: Wo war ES? Warum hielt es das Überwesen nicht für nötig, Sotho Tyg lan Einhalt zu gebieten? Wenn ES schon nichts am Schicksal Tausender intelligenter Völker lag, die die Welten der Milchstraße bevölkerten, hätte ES nicht allein deswegen eingreifen müssen, weil das Vorgehen des Sothos einen Anschlag gegen seine Mächtigkeitsballung darstellte?
    Tifflor schrak auf. Etwas war geschehen - er spürte es ganz deutlich! Verwirrt, halb noch im Bann seiner Gedanken, sah er sich um. Galbraith Deighton war aufgesprungen. Sein Gesicht war eine Grimasse des Entsetzens. Sein Blick hing an der kleinen Bildfläche, die er vor kurzem aktiviert hatte. Der Mund war geöffnet, die Lippen zuckten, aber er brachte kein einziges Wort hervor.
    Julian Tifflor beugte sich zur Seite. Er sah auf den ersten Blick, was Deighton in Schock versetzt hatte.
    Das Bild zeigte die dichtgedrängten Sternformationen in der unmittelbaren Umgebung des galaktischen Zentrums. Die Akkretionsscheibe war ausgeblendet, weil ihre Lichtfülle alles sonstige Detail unterdrückt hätte.
    Die Farbe der Sterne hatte sich verändert. Sie hatten an Helligkeit verloren. Ein Schleier war über sie gezogen worden, und der Schleier leuchtete in düsterem Rot.
    Captain Ahab hatte vorgesorgt. Aus den Taschen seines SERUNS förderte er kleine Metallbehälter zutage, die mit hochverdichtetem Anti-KM-Serum gefüllt waren. Zischend entwich das Gas und durchsetzte die Atmosphäre des Raumes. Die Pterus atmeten das Serum ein, noch bevor sie das Bewußtsein wiedererlangten.
    Saduur Mahout kauerte auf dem Boden und verfolgte die Vorgänge ringsum mit verständnislosem Blick.
    Er war eingeschüchtert. Sid Avarit und Fazzy Slutch standen mit schußbereiten Waffen vor ihm. Es hatte Zeiten gegeben, da hätte ihn der Anblick der Kombistrahler nicht beeindruckt. Er, der Panish Panisha, war stärker als jede Waffe. Er konnte einen Teil seines Bewußtseins in den Shant fließen lassen und diesen in einen Abwehrschirm verwandeln, der leistungsfähiger war als alle energetischen Feldschirme.
    Aber der Zweifel nagte an seiner Seele; das hatte Captain Ahab richtig erkannt. Er verstand den Sinn der Lehre nicht mehr, an die er sein ganzes Leben geglaubt hatte. Er dachte nicht mehr an

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