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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plan. Er hielt die GOMSTAR für seine rechtmäßige Beute und beabsichtigte, mit ihr ebenf alls ins Reich der Zwölf Galaxien zurückzukehren. Die Leichen Sotho Tyg Ians und seines Animateurs wollte er an Bord behalten. „Ich will sie den Ewigen Kriegern zeigen", sagte er. „Sie sollen wissen, daß es mit dem Kriegerkult für immer ein Ende hat."
    Jeglichen Dank für seinen tollkühnen Einsatz auf UDHURU lehnte er ab und verwies auf die Tapferkeit, die seine drei Begleiter an den Tag gelegt hatten. „Ihnen müßt ihr danken", erklärte er. „Ich konnte nicht anders handeln, aber sie entschieden sich aus freien Stücken, mich zu einem Unternehmen zu begleiten, das sie leicht Kopf und Kragen hätte kosten können."
    Das Kommando über die OSFAR Ihatte er inzwischen seinem Adjutanten Nidur übertragen, der gedachte, sich weiterhin als intergalaktischer Händler zu betätigen. Auf Fragen bezüglich der Vorgänge, die sich unmittelbar vor Stygians Tod an Bord der UDHURU-Station abgespielt hatten, antwortete der Springer nur einsilbig. Man solle sich von den anderen Beteiligten Bericht erstatten lassen, meinte er.
    Er blieb ein Rätsel. Er, der einst die Milchstraße aufgesucht hatte, um ihr die Weisheit des Kodexglaubens zu bringen, kehrte jetzt nach Estartu zurück, um den Kriegerkult von dem scheinbar unerschütterlichen Sockel zu stürzen, auf dem er 50.000 Jahre lang gestanden hatte. Über seine Motive äußerte er sich nicht. Julian Tifflor ließ ihn mit gemischten Gefühlen ziehen. Captain Ahab war ihm unheimlich, daher bereitete es ihm keine Schmerzen, sich von ihm zu trennen. Gleichzeitig aber steckte in dem geheimnisvollen Geschöpf ein außergewöhnliches kreatives Potential, und solange man nicht wußte, ob er es zum Guten oder zum Bösen zu nutzen gedachte, war man besser dran, ihn in der Nähe zu haben, so daß man ihm auf die Finger sehen konnte.
    Insgeheim wies Julian Tifflor den Mausbiber an, die Gänger des Netzes vor Ahab alias Stalker zu warnen.
    Bevor aber Captain Ahabs und Gukkys Abreise stattfand, kam es noch zu einem denkwürdigen Ereignis.
    Julian Tifflor, Galbraith Deighton und Waylon Javier hatten sich in Tifflors Unterkunft zu einer Besprechung zusammengefunden, bei der es um den weiteren Einsatz der BASIS und die Demobilisierung der galaktischen Flottenverbände ging. Sie saßen nebeneinander vor einem holographischen Display, auf dem die Hamiller-Tube mit Text und Diagrammen die möglichen Alternativen darstellte, als Julian Tifflor plötzlich das Empfinden hatte, es befände sich außer ihm und seinen beiden Gästen noch jemand im Raum. Er wandte sich um. Die Beleuchtung war gedämpft worden, aber doch glaubte er, in der Nähe der Tür eine hochgewachsene, schattenhafte Gestalt zu erkennen. „Licht an!" rief er.
    Der Servo reagierte sofort. Die Deckenlampen flammten auf. Der Schatten nahm feste Umrisse an. Julian Tifflor brachte im ersten Augenblick vor Überraschung keinen Laut über die Lippen. Javier und Deighton, die sich inzwischen umgewandt hatten, erging es nicht anders. „Ich wollte euch nicht erschrekken", sagte der schlanke, hochgewachsene Mann mit leisem Lächeln. „Ich wollte euch nur etwas mitteilen."
    Er vermittelte den Eindruck hohen Alters: Haupthaar und Bart waren beide schlohweiß. Aber seine Haut besaß jugendliche Glätte. Er trug ein graues, kimonoähnliches Gewand, in dessen Material zahlreiche Ornamente eingearbeitet waren. Um die Taille hatte er sich einen breiten Gürtel gezogen, der von einer silbergrauen, halbkugelförmigen Schnalle zusammengehalten wurde. Dunkelgraue Stiefel vervollständigten die Bekleidung. „Peregrin!" hauchte Julian Tifflor, und alle Bitterkeit, die er in den vergangenen Wochen empfunden hatte, materialisierte augenblicklich wieder in seinem Bewußtsein. „Jetzt, nachdem alles getan ist...!"
    „Wohlgetan, mein Sohn", lächelte der Alte. „Wohlgetan."
    „Ohne dein Dazutun."
    „Woher weißt du das?"
    Die Frage verblüffte Tifflor so sehr, daß er sie nicht zu beantworten wußte. An seiner Statt sagte Peregrin: „Du solltest über deine eigenen Probleme nachdenken, bevor du dir über die Wege und Absichten des Alten von Wanderer den Kopf zerbrichst, mein Sohn. Ich sehe, ihr verteilt schon das Fell des Bären, den ihr noch gar nicht erlegt habt."
    „Hier wird nichts verteilt außer Verantwortung", antwortete Julian Tifflor ärgerlich. „Und falls du mit dem Bären Sotho Tyg Ian meinst, so ..."
    „Keineswegs, mein Sohn", fiel ihm

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