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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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treten.«
    Sally legte ihre Hände auf die Griffe der Messer. »Dann soll er kommen, dein großer Angstmacher.«
    »Nimm es nicht auf die leichte Schulter.« Ob meine Warnung fruchtete, wusste ich nicht. Letztendlich war es mir auch egal, denn ich war für sie nicht verantwortlich.
    Für mich stand allerdings fest, dass der Schwarze Tod unser Eindringen nicht einfach hinnehmen konnte. Wenn jemand seine Welt betrat, bestimmte der Schwarze Tod, wer es war und nicht irgendwelche Fremden.
    Ich wundertet mich nur etwas darüber, dass Sally Cato zurückgekehrt war und die anderen drei Hexen nicht.
    Als ich nach ihnen fragte, hob Sally nur die Schultern. »Ich weiß nicht, wo sie abgeblieben sind. Sie wollten sich ihr eigenes Bild machen und diese Welt durchforschen.«
    Ich schwieg.
    »Gefällt dir das nicht?«
    »Sie kennen die Gefahren nicht.«
    Sally winkte ab. »Hör auf mit Gefahren. Bisher hast du nur darüber gesprochen. Gesehen haben wir sie nicht.«
    »Das kann noch kommen.«
    Sally Cato wollte etwas erwidern. Ich sah den spöttischen Ausdruck in ihrem Gesicht. Der Spott allerdings verschwand sehr schnell, denn beide zuckten wir zusammen.
    Der Schrei, den wir hörten, klang schrecklich!
    ***
    Es war schwer, eine Richtung auszumachen, aber wir liefen trotzdem los. Zudem kam uns zu Hilfe, das sich der Schrei mehrmals wiederholte. Da er von einer Frau abgegeben worden war, gingen wir davon aus, dass eine der Hexen geschrien hatte.
    Ich lief vor. Sally Cato blieb mir auf den Fersen. Während des Laufens hörte ich sie flüstern. Es konnten auch Flüche sein, die sie ausstieß.
    Wäre es eine glatte Rennstrecke gewesen, wären wir besser vorangekommen, aber in dieser verfluchten Welt war nichts eben, auch wenn es den Anschein hatte. Es gab genügend Buckel auf dem Boden. Sie wurden von Steinen gebildet, die sich regelrecht festgefressen hatten. Als wäre heiße Lava in eisigem Wasser erkaltet.
    Die Schreie blieben. Aber sie wurden leiser, und jetzt hörten wir zwischendurch auch ein schreckliches Stöhnen, als litte der Schreiende Höllenqualen.
    So schnell wie zu Beginn liefen wir nicht mehr. Wir gingen jetzt mehr und schauten uns auch immer wieder um. Niemand kam uns entgegen. Von den anderen drei Hexen entdeckte ich nichts, und auch Catos Wut nahm zu. Sie blieb geduckt und breitbeinig stehen, lauschte und wirkte wie zum Kampf bereit.
    Die Gegend hatte sich etwas verändert. Das allerdings war nur auf den zweiten Blick zu erkennen. Noch immer lag der Modergeruch über dieser Welt wie eine Schicht aus Ruß. Aber in meiner Umgebung sah ich jetzt steinige Hänge wie starre Schatten in die Höhe gleiten. So ähnlich sah es auch in der Nähe der alten Friedhöfe aus, die hier ebenfalls existierten. Ich war bereits durch schmale Canyons oder Schluchten gelaufen und drehte mich nun langsam nach links, denn von dort hatte ich das neue Geräusch gehört. Diesmal wurde nicht mehr geschrien und nur noch gestöhnt.
    Ich schaute nach unten und stellte fest, dass der steinige Erdboden leicht abfiel. Es war wie in den Bergen. Wo er wieder gerade lief, befand sich eine riesige Mulde, umgeben von einem Wall aus zackigem Gestein.
    Meine Lampe hatte man mir nicht abgenommen. Sie funktionierte auch hier. Ich schaltete sie ein und folgte dem Strahl bis zum Rand der Mulde hin, wo ich stehen blieb und in die Tiefe leuchtete. Zunächst sah ich nichts. Abgesehen davon, dass das Gestein an den Seiten einen hellen Schimmer bekam. Dann hatte ich das rechte Ende der Mulde mit dem hellen Kegel erreicht, und diesmal sah ich ein Ziel.
    Auf dem Boden der Mulde hockte eine Frau. Es war Leila Franklin, die eine ungewöhnliche Lage eingenommen hatte. Ihr Körper war nach rechts gedrückt. Zusätzlich hatte sie ihn hart gegen die Felswand gepresst, aber sie sah so aus, als würde sie das nicht freiwillig tun. Irgendetwas oder irgendjemand zwang sie dazu.
    Bevor ich nach unten sprang, leuchtete ich in ihr Gesicht.
    Himmel, es war schrecklich verzerrt. So verzogen, als wären schon die Sehnen unter der Haut gerissen.
    Die untere Hälfte bestand fast nur noch aus Mund. Aus ihm rann der Speichel hervor, der wie ein nasser Lappen schleimig an ihrem Kinn hing und dort festklebte.
    Sie konnte nicht sprechen und mir erklären, was da passiert war.
    Aber mir fiel auf, dass ich bei ihr alles sah, bis auf den rechten Arm, denn der war im Gestein verschwunden. Sie musste ihn irgendwo hineingesteckt haben und bekam ihn jetzt nicht mehr frei.
    Was immer dort auch

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