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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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irrten zwischen Baesly
Und dem Eingang der Wirtschaft hin und her.
    »Sie kommen aus der Takadon-Inn, nicht wahr?« wurde
Baesly gefragt.
    »Ja.«
    »Sie haben dort etwas getrunken?«
    »Ja.«
    »Ein bißchen über den Durst, nehme ich an?«
    »Möglich. Jedenfalls hab' ich jetzt keine Lust mehr,
weiterzutrinken.«
    »Hauchen Sie mich mal an?«
    »Es war kein Alkohol im Spiel«, erwiderte Baesly mit
unsicherer Stimme. »Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen.
Ich habe ein Glas Wasser getrunken, weil mir nicht gut war. Gehen Sie 'rein und
fragen Sie den Wirt, der kann Ihnen bestätigen, daß ich die Wahrheit sage!«
    »Vielleicht waren Sie zuvor woanders und haben dort
getrunken... bitte, hauchen Sie mich an!«
    »Ich denke nicht daran!«
    Wütend stieß Baesly den Polizisten zurück und klemmte
sich hinters Steuer. »Lassen Sie mich in Ruhe! Ich habe keine Zeit. Ich muß
weiter. Zwei Stunden Fahrt liegen noch vor mir...«
    »In diesem Zustand untersage ich Ihnen, Ihr Fahrzeug
zu führen, und...«
    »Ich weiß gar nicht, was Sie wollen,« brüllte Baesly
plötzlich unbeherrscht. Auf seiner Stirn zeigte sich eine dicke Ader, die im
Zorn weiter anschwoll.
    »Machen Sie keinen Unfug«, sprach der Polizist
beruhigend auf Baesly ein. »Geben Sie mir Ihre Fahrerlaubnis und folgen Sie mir
zum Revier! Dort machen wir eine Alkoholprobe, und wenn sich nichts zeigt,
kriegen Sie Ihre Lizenz sofort zurück und die ganze Sache ist vergessen. Aber
jetzt.. «
    Weiter kam er nicht.
    Baesly verlor die Nerven, drehte den Schlüssel im
Zündschloß und wollte starten.
    Der Polizist war schneller. Blitzschnell griff er nach
Baeslys Arm und verhinderte den Start des Fahrzeugs.
    Baesly schrie auf, als hätte eine Tarantel ihn
gestochen.
    Er warf sich nach vorn, schlug wie ein wütendes, gereiztes
Tier seine Zähne tief in den Unterarm des Sergeanten, daß der Mann brüllte, als
ob man ihn bei lebendigem Leib röste.
    In dem Augenblick, da Baesly biß und seine Zornesader
sich prall füllte, als ob sie jeden Augenblick platzen wolle, ging eine weitere
Veränderung mit ihm vor.
    Sein ganzes Gesicht verfärbte sich, wurde grau -
schwarz und schwammig und sah genauso aus wie in der letzten Nacht die lebende
Wand im Gästezimmer, die lautlos und pulsierend seinen Körper wie ein
schlingender Rachen in sich aufgenommen hatte!
     
    *
     
    Der Russe war schon bald nach der Besprechung über die
PSA-Funkanlage von seinem luftigen Beobachtungsplatz gestiegen und ging Schritt
für Schritt an der Mauer entlang, die das riesige Grundstück umgab.
    Iwan Kunaritschew verschaffte sich einen Eindruck von
dem Anwesen. Auf dem Weg rund um den Park entdeckte er auf jeder Seite des
Gemäuers alte, massive Eisentore, die aussahen, als wären sie seit einem
Jahrhundert nicht mehr benutzt worden, Rankengewächse bedeckten die Oberfläche
und umschlangen die spitzen Gitterstäbe, die wie rostige Eisenzähne aussahen.
    Auf der Nordseite der Mauer befand sich wieder ein
solches Tor.
    Beim Näherkommen mußte Iwan zu seiner Überraschung
feststellen, daß es weit offen stand.
    Im gleichen Augenblick, da seine Wahrnehmung erfolgte,
hörte er auch schon die Geräusche.
    Schritte! Raschelndes Laub! Stöhnen! Dann eine Stimme
hinter der Mauer: »Mach' keinen Unfug, Alter! Du hast es uns versprochen. Los,
rede!«
    Der da sprach, wirkte nervös. Seine Stimme klang
messerscharf.
    »Ich weiß nichts!« preßte jemand angsterfüllt hervor.
    »Niemand weiß etwas. Nicht mal Madame war eingeweiht.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht, Alter. Erzähl' uns
keine Märchen!«
    »Ich habe alles versucht, so glaubt es mir doch. Es
gibt keine geheimen Aufzeichnungen, keine Fotos, keine Papiere, die das
enthalten, was Sie suchen. Nach dem Tod von Mister La Rosh waren Männer im
Haus. Die haben alles durchsucht.«
    »Hast du das mit eigenen Augen gesehen?«
    »N...nnn...ein«, stotterte der Mann. »Ich hab' es
zufällig damals gehört.«
    »Von wem?«
    »Von - Madame.«
    »Von Madame!« sagte eine andere Stimme höhnisch, die Iwan bisher nicht vernommen hatte.
»Und du hast das geglaubt?«
    »Es gibt keinen Grund, ihr nicht zu glauben.«
    »Nun hör' gut zu, Alter: bisher waren wir sehr geduldig.
Wir warten seit drei Wochen auf eine Nachricht von dir. Wir haben festgestellt,
daß du schweigen kannst. Du hast mit keinem Wort über die Begegnung mit uns
gesprochen. Das ist dein Pluspunkt. Und deswegen geben wir dir noch eine
Chance, eine letzte... sieh' dir das genau an,

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