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1350 - Im Wald der toten Gesichter

1350 - Im Wald der toten Gesichter

Titel: 1350 - Im Wald der toten Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in die Pedale, doch es gab Probleme mit dem Boden. Auf dem schmalen Weg hätte er sich eine Piste gewünscht und nicht dieses Auf und Ab von Hügeln und Mulden. Später wurde es besser. Da führte die Strecke am Wald entlang, der auf der linken Seite lag und einen dunklen Wall bildete.
    Phil wusste, was sich dort verbarg. Er dachte immer wieder darüber nach, und auch sein Blick richtete sich öfter auf den Wald als auf die Erde.
    Nein, er fürchtete sich nicht vor ihm. Seltsam war ihm allerdings zumute. Er hatte plötzlich das Gefühl, als würde ein Kältehauch den Wald verlassen und gegen ihn wehen.
    Das bilde ich mir ein!, dachte er, doch so richtig überzeugt war er davon nicht.
    Und dann sah er die Lichter.
    Fast brutal bremste er ab. Auf dem Boden rutschte sein Bike noch ein Stück zur Seite, bevor es zum Stillstand kam.
    Er blickte zum Wald hin und hielt zunächst den Atem an. Er wollte wissen, ob er sich getäuscht hatte und richtete sein Augenmerk auf die Stelle, wo er die Lichter gesehen hatte.
    Da war tatsächlich etwas!
    Er schluckte. Dann schaute er wieder hin und stellte fest, dass sich das Licht nicht bewegte. Er sah es zudem an mehreren Stellen zugleich. Es gab ein gelblich rotes Leuchten, doch er konnte nicht sagen, wie weit e sich vom Wald entfernt befand. Denn in der Dunkelheit war es verdammt schwer, irgendwelche Entfernungen zu schätzen.
    Er zählte.
    Zumindest an drei Stellen sah er dieses Leuchten und fragte sich, wer die Lichter aufgestellt hatte und warum.
    Laternen?
    Möglich. Nur hätte er nicht darauf gewettet. Es gab keinen Grund, den Wald zu erhellen. Er blieb in der Nacht immer im Dunkeln. Warum hätte man ihn beleuchten sollen?
    Eigentlich ging ihn das alles nichts an. Es wäre auch so gewesen, hätte er nicht die Gesichter entdeckt, und wenn er dieses Leuchten damit verglich, dann musste er sich eingestehen, dass es aus einer Höhe abstrahlte, in der sich auch die eingeschnitzten Gesichter befanden.
    Der Gedanke gefiel ihm gar nicht.
    Aber die Neugierde blieb.
    Phil Truman war kein ängstlicher Mensch. Es machte ihm auch nichts aus, nachts durch einen Wald zu gehen, heute aber pumpte sein Herz schon schneller, und er spürte auch die leichten Stiche in seiner Brust. Sollte er sie als Warnung verstehen?
    Er überlegte. Über seinen Rücken rieselte ein Schauer. Die Entscheidung fiel ihm schwer. Und es gab niemand, den er hätte fragen können. Kein Mensch hielt sich in seiner Nähe auf. Die Kälte hielt die Menschen in den Häusern.
    Er drehte den Lenker nach links und hatte die neue Richtung angenommen.
    Und so schob er sein Rad auf den Waldrand zu. Die beiden Räder hoppelten über den unebenen Boden hinweg. Die Bäume rückten näher, aber Zwischenräume öffneten sich trotzdem nicht. Der Eindruck, gegen eine Mauer zu schauen blieb bestehen.
    Phil ging trotzdem weiter. Er hielt die Lippen zusammengedrückt. Der Blick war auf die Lichter gerichtet, die nicht flackerten.
    So mussten die Flammen geschützt sein wie oft bei Gartenlaternen.
    Wer stellte so etwas schon in den Wald?
    Das fragte sich ein normaler Mensch. Aber konnte dieser Korbinian wirklich als normal eingestuft werden?
    Da Phil Truman ihn kannte, hatte er so seine Bedenken. Unterholz versperrte seinem Bike den Weg, als er den Waldrand erreichte.
    Hier stellte er sein Rad auf. Die Lücke war schnell gefunden, durch die er sich zwängte, um auf das Areal zu gelangen. In der Tasche seiner Jacke steckte eine Lampe, die er jetzt hervorholte und mit der er erst mal in den Wald hineinleuchtete.
    Es kam ihm vor, als hätte er einen Geist gerufen. Durch seine Handbewegungen huschte das Licht hin und her. Es reflektierte an Baumstämmen, drang in die Lücken, suchte seinen Weg über den feuchten Boden mit all seinen Unebenheiten, aber es fand nicht das Ziel, das er so gern erreicht hätte.
    Die Gesichter waren doch weiter entfernt. Wie das eines Bill Conolly. Er hatte davor gestanden und es sich genau angeschaut. Zwar hatte er den Beweis noch nicht bekommen, doch er war sich ziemlich sicher, dass dieses Leuchten etwas mit den Gesichtern zu tun hatte.
    »Ich muss näher heran«, flüsterte er und überlegte, ob er es wirklich in die Tat umsetzen sollte.
    Seine innere Stimme warnte ihn davor. Was er hier sah, war nicht normal.
    Zudem störte ihn etwas gewaltig. Er stand allein im Wald, doch daran konnte er nicht mehr glauben.
    Phil fühlte sich beobachtet.
    Aber durch wen?
    Durch die Gesichter?
    Dem konnte er nicht ohne weiteres

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