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1350 - Im Wald der toten Gesichter

1350 - Im Wald der toten Gesichter

Titel: 1350 - Im Wald der toten Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Du könntest ihn das fragen.«
    »Wäre nicht schlecht.«
    Bill bewegte sich vom Computer weg. Er zog eine Schublade des Schreibtischs auf und holte einen Zettel hervor, auf dem er sich die Telefonnummer notiert hatte.
    Er rief an.
    Eine Verbindung kam zwar zustande, aber es war nur der Anrufbeantworter, der sich meldete.
    »Schade«, sagte Bill, der seinen Namen nicht hinterlassen hatte.
    »Truman ist nicht da.«
    »Heißt er so?«
    »Ja, Phil Truman.«
    Das Telefon meldete sich, sodass wir zunächst nicht weiter über den Fall sprechen konnten.
    Suko rief zurück, und wieder hörte ich das Gespräch über Lautsprecher mit.
    »Das darf nicht wahr sein«, sagte er. »Ihr habt euch wirklich nicht geirrt. Da hat jemand mein Gesicht in einen Baumstamm geschnitzt. Eure natürlich auch. Andere ebenfalls. Ich weiß nicht, ob ihr das gesehen habt. Es sind noch mehr Gesichter in den verschiedenen Baumstämmen zu sehen, aber ich kenne keines von ihnen. Mir scheint es, als sollte uns der Wald eine Geschichte erzählen.«
    »Es steht zu befürchten«, sagte Bill. »Und dass wir ausgerechnet darin der Mittelpunkt sind.«
    »Habt ihr inzwischen mehr über das Motiv und den Schnitzer selbst herausgefunden?«
    Bill schaute mich bei seiner Antwort an und verneinte. »Das hätten wir gern, Suko, aber so schnell geht das nicht.«
    »Aber wir werden uns das Gelände anschauen?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Die Gesichter sind schon so etwas wie eine Einladung.«
    »Dann höre ich später mehr von euch.«
    »Keine Sorge, ich werde meinen Schlitten nicht holen und einfach verschwinden.«
    Das erste Gespräch war beendet, und wir warteten auf das zweite aus Deutschland.
    »Es dauert recht lange«, meinte Bill.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Das wir möglicherweise Glück haben und Freund Harry doch etwas herausfindet.«
    »Das wäre zumindest nicht schlecht«, sagte ich. »Dieser Korbinian mag ein normaler Mensch sein, aber hinter seiner Arbeit steckt mehr. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Wir warteten. Es war mittlerweile 20 Uhr geworden, und es schneite noch immer. Bills Garten war bereits von einem weißen Leichentuch überzogen worden. Durch den Schein der Lampen huschten die Schneeflocken wie wertvolle Kristalle und blieben auf der Schicht liegen, um sie noch zu vergrößern.
    Ich drehte mich in dem Augenblick um, als der nächste Anruf erfolgte. Bill deutete auf das Telefon. »Jetzt bist du an der Reihe. Das muss Harry Stahl sein.«
    Er war es auch.
    »Hallo, John, da hast du wieder mal Glück gehabt.«
    »Wieso?«
    »Korbinian ist hier bekannt.«
    »Ach. Wieso?«
    »Nun ja, er war nicht nur Schnitzer, sondern auch ein komischer Kauz. So richtig mit dem Gesetz ist er nicht in Konflikt geraten, aber neben seinem Beruf gab er sich noch als Esoteriker aus. Was ich darunter genau verstehen soll, ist mir unklar. Jedenfalls ist er jemand, der seinen Geist ausgeweitet hat, wie ich hörte.«
    »Und wohin?«
    »Keine Ahnung. Irgendwann ist er verschwunden.«
    »Hat er etwas zurückgelassen, Harry?«
    »Kann ich nicht sagen. Er hatte eine kleine Werkstatt und dazu gehörte auch eine Schule.«
    Ich räusperte mich. »So weit, so gut. Aber wie kommt es, dass du an Informationen über ihn gelangt bist? Hat er denn etwas hinterlassen, was euch misstrauisch gemacht hat?«
    »Ja. Es gab wohl einigen Ärger mit seinen Schülern. Er soll sich besonders stark an die Weiblichen herangemacht haben, um sie in seinem Sinne zu bekehren.«
    »Sexuelle Belästigungen?«
    »Denke ich auch. Aber das alles kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich weiß nur, dass er sich aus unserem Land zurückgezogen hat. Er wollte nicht mehr unter Beobachtung bleiben. Man hatte ihm schon einige Fragen gestellt.«
    »Stand er vor Gericht?«
    »Auch das.« Harry lachte leise. »Er ist mit einer Geldstrafe davongekommen. Die sexuelle Belästigung hat er zugegeben und gleichzeitig erklärt, dass sie zu etwas Höherem wichtig war. Frag mich aber nicht nach Einzelheiten.«
    »Keine Sorge, Harry, das werde ich nicht tun. Nur haben wir ihn jetzt am Hals und können davon ausgehen, dass er hier den gleichen Zirkus abzieht wie bei euch.«
    »Das steht zu befürchten. Es gibt immer wieder Menschen, die auf derartige Bauernfänger hereinfallen.«
    »Ich danke dir, Harry.«
    »He, ist das alles?«
    »Für den Anfang.«
    »Das will ich auch hoffen. Außerdem möchte ich, dass ihr mir Bescheid gebt, wenn ihr etwas Neues erfahrt.«
    »Darauf kannst du dich

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