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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tank. „Nein!" riet Lullog mir, als ich den Druckhelm meines SERUNS schließen wollte. „Du wirst lediglich tiefgefroren, aber angesichts der unklaren Situation ist das immer noch besser, als wenn du allen möglichen Intelligenzen bei der Realisierung ihrer Absichten dauernd im Wege herumstehen würdest."
    Das leuchtete mir ein. Aber zwei Fragen hatte ich noch, bevor mein Bewußtsein sich erneut verabschiedete. Ich spürte bereits eine narkotisierende Wirkung des Nebels. „Dieses Schiff heißt NARGA PUUR", sagte ich mit recht schwerer Zunge. „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es deshalb ein Schwesterschiff der NARGA SANT ist?"
    „Größer als neunundneunzig Prozent", antwortete Lullog. „Und welches Datum haben wir jetzt?" fragte ich. „Den 31. Januar 447 NGZ", erwiderte Lullog. „Den 31. Januar?" wiederholte ich und überlegte, ob das denn stimmen könnte, denn ich war am 25.
    Januar ins System von Nachors Auge geflogen, und inzwischen konnte nicht soviel Zeit vergangen sein.
    Doch da erinnerte ich mich wieder an die Raum-Zeit-Verwerfung, und ich begriff mit einemmal, daß Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ihr so durcheinandergeworfen worden waren, daß meine subjektiven Eindrücke in dieser Beziehung nichts getaugt hatten.
    Was zählte, waren nur noch die objektiven Realitäten.
    Und eine davon war das heutige Datum: der 31. Januar 447 NGZ ...
    5. „Die SORONG ist da!" rief Poerl Alcoun.
    Nikki Frickel, die während der letzten beiden Stunden mit wahren Engelszungen auf Meihao-Vil-Voica eingeredet hatte, um sie und die anderen Wissenden dazu zu veranlassen, ihrem Volk endlich die volle Wahrheit zu sagen, wandte sich der Tefroderin mit strahlenden Augen zu. „Die SORONG!" wiederholte sie beinahe andächtig. „Wo ist sie?"
    „Ich zeige sie dir", sagte Dao-Lin, die die ganze Zeit über schweigend das Gespräch zwischen Nikki und Meihao-Vil verfolgt hatte.
    Sie nahm eine Schaltung an einem der Kontrollpulte der Hauptzentrale des Interuniversalschiffs NARGA SANT vor.
    Fast im selben Augenblick wurde ein Bildschirm hell.
    Nikki Frickel holte unwillkürlich tief Luft, als sie die große, flamingofarbene Kugel mit den leicht abgeplatteten Polsektoren in einen hellerleuchteten Großraumhangar einschweben sah. „Makellos reines Ynkenit!" flüsterte sie - und meinte damit die Außenhülle des Kugelschiffs, die an ihrer Farbe sofort als hochwertige Legierung aus Terkonit und Ynkelonium zu erkennen war, einem Material von der dreißigfachen Festigkeit des Metallplastiks Terkonit und mit einem Schmelzpunkt von 100.000 Grad Celsius.
    Dann runzelte Nikki die Stirn, denn sie entdeckte auf dem oberen Pol des Kugelschiffs sechs Erhebungen, die sie an abgesägte große Flanschstutzen erinnerten und deren imaginäre Verbindungslinie ungefähr einen Kreis gebildet hätte. „Was sind das für Verunstaltungen?" fragte sie drohend.
    Aber weder Poerl Alcoun noch Dao-Lin und schon gar nicht die alte Voica konnten ihr darauf etwas antworten. „Ich will hin!" rief Nikki energisch. „Führe sie hin, Dao-Lin-Voica!" sagte die alte Wissende und machte eine unbestimmbare Handbewegung. „Kommt!" wandte sich Dao-Lin an die Galaktiker. „Wir kommen", erwiderte Nikki. Sie bewegte sich jedoch nicht, sondern blieb in der Nähe von Meihao-Vil stehen und sagte mit einer Mischung von Groll und Mitleid: „Ich bedaure, daß ihr Voica euch nicht dazu überwinden konntet, wenigstens eurem eigenen Volk die Wahrheit über eure Vergangenheit und euren großen Plan zu sagen. Doch das ist euer Problem. Ich teile eure Hemmungen nicht. Ich fühle mich im Gegenteil verpflichtet, die Wahrheit zu sagen - die volle Wahrheit. Denn nichts anderes als die Offenbarung der vollen Wahrheit kann euch Kartanin noch davor retten, von allen anderen Völkern dieses Universums verdammt zu werden, sobald der Plan eurer Urahnen in die akute Realisierungsphase tritt."
    Sie starrte die alte Voica zwingend an, aber Meihao-Vil erwiderte ihren Blick stumm und mit fast völligem Schließen der Schlitzpupillen. Nikki seufzte. „Verdammt!" flüsterte sie, innerlich bebend. „Ihr seid die Wissenden, und ihr solltet euer Wissen weitergeben. Aber wenn ihr es nicht könnt, ich werde es tun. Ich werde nichts von dem verschweigen, was ich weiß - und ich hoffe, daß ich alles weiß, denn was geschehen wird, wenn sich mein Wissen als nur bruchstückhaft herausstellt, wage ich mir nicht vorzustellen."
    Sie wandte sich zum Gehen. Vor dem Schott, durch das sie die

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