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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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damals erst Sanitäter gewesen und hatte oft den Kater der Nachtbummler bekämpft.
    Inzwischen hatte er nicht nur sein Medizinstudium mit glänzendem Erfolg absolviert, sondern sich auch einen hervorragenden Ruf als Kosmomediziner erworben.
    Nikki begrüßte ihn - und wahrte ihm gegenüber Distanz wie schon damals, obwohl sie weder früher noch heute wußte, warum sie „Woschi" gegenüber, wie er schon immer genannt wurde, auf Distanz blieb.
    Das stellte aber kein Problem für sie dar. Sie hatte genug echte Probleme, die sie voll forderten, und sie war heilfroh, als sie endlich den Start der SORONG befehlen konnte.
    Das äußere Schott des Hangars der NARGA SANT öffnete sich erst nach knapp einer Minute, so daß die Terranerin schon befürchtete, die Voica würden sie ihrer Ankündigung wegen, ihr gesamtes Wissen weiterzugeben, zurückhalten wollen.
    Doch dann öffnete sich das Schott, die SORONG schwebte in den Weltraum hinaus und hatte nach kurzer Zeit die NARGA SANT hinter sich gelassen.
    Der Kurs lag an auf jenen Sektor des intergalaktischen Leerraums, der von Pinwheel aus gesehen in rund 880.000 Lichtjahren Entfernung „rechts oben" lag, wobei „oben" die Richtung bedeutete, in der sich die Milchstraßengalaxis befand - von Pinwheel aus gesehen. Von dort fielen noch immer jene beunruhigenden Hyperfunksignale ein, die dem kartanischen Informationskode nach von der letzten Stufe eines UMBALI-Schiffs kommen mußten, von ihrer Position her aber ein bislang unlösbares Rätsel aufgaben ...
     
    6.
     
    Als die SORONG in den Normalraum zurückfiel, war sie allein.
    So schien es jedenfalls, denn ringsum gab es nur sternen- und planetenlosen Leerraum, dessen Schwärze im wahrsten Sinne des Wortes bodenlos war.
    Nikki Frickel nahm das alles auf ihren Kontrollen und auf den Bildschirmen der Panoramagalerie wahr und der Syntron vermittelte ihr die Bestätigung auf der von seinen Hilfsorganen projizierten Kontrollkonsole.
    Die Terranerin saß in ihrem Kontursessel, der mitsamt dem Halbrund ihrer Schalt- und Kontrollpulte auf einem meterhohen Podest stand, das ihr einen freien Überblick über die gesamte Hauptzentrale gab.
    Stirnrunzelnd musterte sie die automatischen Anzeigen aus dem Maschinenleitstand, die ihr ein Rätsel aufgaben. „Sieh dir das an!" wandte sie sich an Poerl Alcoun, die als einzige Person mit ihr auf dem Podest saß. „Die Grigoroff-Projektoren sind nicht auf Nullwert zurückgegangen, obwohl wir den Hyperraum längst verlassen haben. Allerdings erzeugen sie keine effektive Leistung. Dennoch ist die Sache nicht in Ordnung."
    „Sie lassen sich einfach nicht auf Nullwert schalten, Kommandantin!" rief Chefingenieurin Mascha Kubizek von ihrem Platz aus. „Es ist, als wollten sie sich für irgend etwas bereithalten."
    „Unsinn!" knurrte Muron Feyerlinck. „Das setzte ja voraus, daß Grigoroffs denken könnten."
    „Warum nicht!" grollte Mascha. „Wenn Menschen denken können, dann auch Maschinen."
    Nikki lächelte, aber sie war keineswegs erheitert. „Was sagt der Syntron dazu?" wandte sie sich an Mullin-Okra, einen auf die Kooperation mit Syntroniken und besonders auf die Vermittlung zwischen organischen Besatzungsmitgliedern und dem Syntron der SORONG spezialisierter Roboter. „Der Bordsyntron kann keine Grigoroff-Aktivitäten feststellen", antwortete Mullin-Okra.
    Nikki warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. Der Spezialroboter war hominid geformt, zirka 1,70 Meter groß, mit lebendig wirkender hellgrauer Synthohaut überzogen und in eine knallrote Bordkombination gekleidet. Trotz seines kahlen Schädels hätte man ihn auf den ersten Blick für ein organisches Intelligenzwesen halten können, wären seine silbrig glitzernden Augenzellen nicht gewesen, die taubenetzten Spinnweben ähnelten.
    Mullin-Okra schien sich nichts aus Nikkis Mißtrauen zu machen. Anscheinend war er nicht zur Vortäuschung von Gefühlsregungen programmiert. Er stand unbewegt zwischen der Kommandantin und Poerl Alcoun und schien ständig auf das Symmunikative System zu starren, das die Verbindung zwischen den in einem Inertfeld „gefangenen" und quasi in einem anderen Universum existierenden Syntron und den im „normalen" Universum angesiedelten Benutzern herstellte. „Der Bordsyntron kann keine Grigoroff-Aktivitäten feststellen!" äffte Nikki den Roboter nach. „Ich dachte immer, ein Syntron sei hypersensibel im Vergleich zu einem Menschen. Dann sollte er doch auf das Rumoren des Grigoroffs reagieren. Etwas stimmt

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