1351 - Templergold
sich. »Das ist gut.« Dabei schaute er nachdenklich zu Boden. »Ich denke, dass wir die französische Spur gelöscht haben, John. Weiter geht es woanders, und deshalb sollten wir so schnell wie möglich nach Cornwall reisen.«
»Und was passiert mit dem Toten?«
Das war eine gute Frage. Wir konnten in hier nicht liegen und verwesen lassen. Da musste es andere Möglichkeiten geben. Ich wollte die französischen Kollegen einweihen und mir dabei die Unterstützung unseres Chefs holen. Aber das erst in London, denn jetzt hatte ich nicht die Zeit, noch groß Fragen zu beantworten.
Als ich mit meinem Vorschlag herausrückte, war Godwin voll und ganz einverstanden. Er war zudem der Meinung, dass wir an diesem Tag noch nach London starten konnten, nachdem wir unsere »Beute« in einem Bankschließfach hinterlegt hatten.
»Dann auf nach Cornwall«, sagte Godwin. »Ich bin zwar nicht unbedingt scharf auf den Templerschmuck, aber er darf nicht in fremde Hände gelangen.«
»Falsch gedacht, Godwin. Du solltest scharf auf den Schmuck sein. Du bist ein Templer und ein Erbe. Du kannst ihn gut gebrauchen. Ich würde nicht alles verkaufen, aber einen Teil schon. Mit dem Geld könntet ihr euer Kloster wieder so aufbauen, wie ihr es haben wollt.«
Er lächelte. »Eine tolle Idee. Ich werde mit meinen Brüdern sprechen, wenn es so weit ist.«
»Dann lass uns verschwinden.«
Wie zwei Diebe schlichen wir aus dem Laden. So viel wir sahen, wurden wir nicht beobachtet. Aber wir vergaßen auch nicht, das Geschäft von außen abzuschließen.
Wir hatten die Spur aufgenommen. Unser Job in Frankreich war damit beendet.
Weiter ging es in Cornwall…
***
»Wie lange wird John wohl in Paris bleiben?«, fragte Glenda Perkins, als sie das Büro betrat, in dem Suko allein die Stellung hielt.
»Keine Ahnung. Angeblich sollte es schnell gehen. Er und Godwin wollten nur etwas überprüfen.«
»Und das in Paris«, bemerkte Glenda spitz.
»Ha, da wärst du gern dabei gewesen.«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Im Frühling schon, aber jetzt haben wir Winter. Da kann ich ebenso gut in London bleiben. Paris um diese Zeit kann man vergessen.«
»Ich gebe dir Recht.«
»Gut, dann verschwinde ich jetzt.«
»Guten Hunger.«
»Willst du mit?«
»Nein, Glenda. Mir ist das Wetter zu schlecht.«
Sie zog sich wieder zurück. So blieb Suko allein zurück.
Doch kurz darauf betrat sein Chef, Sir James, das Büro. Suko brauchte nur in dessen Gesicht zu schauen, um zu ahnen, dass sich etwas ereignet hatte.
Sir James nahm auf John Sinclairs Schreibtischseite Platz, rückte die Brille zurecht und nahm diese »besondere« Haltung ein, die besagte, dass er etwas Wichtiges mitzuteilen hatte.
»Ich habe Nachricht von John bekommen.«
»Oh. Aus Paris?«
»Ja.«
»Gibt es Ärger?«
Sir James winkte ab »Der bleibt ja bei seinen Fällen nicht aus. Ich greife noch mal vor, wenn ich sage, dass wir ihn heute Abend wieder in London zurückerwarten können.«
»Sehr gut. Dann ist der Fall gelöst.«
Sir James zeigte ein bitteres Lächeln und machte ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken.
»Also nicht?«
»Genau, Suko. Es geht weiter. Ich wollte Sie nur schon auf eine Reise vorbereiten. Allerdings nicht nach Paris, sondern nach Cornwall. Dort müssen John und Godwin de Salier hin.«
»Warum?«
»Das werde ich ihnen erklären. John berichtete am Telefon Folgendes.«
Suko erfuhr von seinem Chef, wie es den Freunden in Paris ergangen war und was sie herausgefunden hatten. Es war recht wenig, wenn man es objektiv sah, aber es hatte eine Spur gegeben, und die führte eben auf die Halbinsel Cornwall.
Begeistert sah Suko nicht eben aus. »Wer reist um diese Zeit schon so weit in den Südwesten. Dagegen ist das Wetter in London ja super.«
»Ja, so sagt man.«
Sir James erhob sich. »Sie wissen Bescheid. Richten Sie sich auf die Reise ein.«
»Ist er denn sicher, dass er in Cornwall den Schatz der Templer finden wird?«
»Ziemlich.«
»Zum Tauchen ist das Wetter zu kalt.«
Der Superintendent lachte nur und verließ das Büro. Suko blieb nicht eben begeistert zurück. Er dachte an das Vermögen der Templer, das vor Hunderten von Jahren verladen und weggeschafft worden war. Er wusste auch, dass nicht alle Schiffe am Ziel angekommen waren. Viele waren zu einer Beute der See geworden. Man kannte die genauen Sinkplätze nicht, aber um die Schätze der Templer hatte es immer Legenden und Geheimnisse gegeben, die auch in den vergangenen Jahrhunderten
Weitere Kostenlose Bücher