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1352 - Die schwarzen Schiffe

Titel: 1352 - Die schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben keine Zeit zu verlieren."
    Nerva-Than ließ das Floß mit der Strömung ans Ufer treiben. Zuerst sprangen die Kekkerek an Land, sichtlich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Sie unterhielten sich in schnatternden, manchmal zwitschernden Lauten, und die Springerin antwortete in gleicher Weise. „Ich habe ihnen gesagt, daß sie in zwei Stunden wieder hiersein sollen", erklärte sie. „Die kleinen Kerle haben dringend echte Bäume nötig. Aber sie werden rechtzeitig zurück sein. Außerdem haben sie noch eine kleine Aufgabe."
    „Fragt sich, ob wir sie überhaupt mitnehmen können. Immerhin wissen wir nicht, wie die Rückreise vonstatten geht."
    Nerva-Than schaute Wido Helfrich verstimmt an. Offenbar hatte sie diesen Aspekt bisher nicht bedacht. „Wir werden sehen", murmelte sie.
    Die drei Kuppeln sahen aus wie umgestülpte Blumenschalen. Zwei davon enthielten in erster Linie technische Anlagen, zumeist Ortungsgeräte (Narktor erkannte dies am Antennenwald in der Spitze der Kuppeln) - während die dritte vermutlich als Lager und Ausweichquartier für eine kleine Mannschaft diente. „Ich sehe mich ein bißchen in der Umgebung um." Das war Nerva-Than. „Ich glaube nicht, daß ihr mich da drinnen braucht, oder?"
    Narktor brummte nur zustimmend. „Komm schon, Wido, an die Arbeit. Zuerst kümmern wir uns um drei Schutzanzüge, nach Möglichkeit SERUNS."
    „Und dann?"
    „Ganz klar: Wir setzen einen Funkspruch an alle PIG-Schiffe in der Nähe ab. Zweiter Empfänger Kabarei."
    „Glaubst du wirklich, daß das günstig wäre? Denk doch nur mal an die drei Schiffe beim zerstörten Stützpunkt. Tausend Kilometer sind nichts für solche Dinger! Wenn das erste Signal nach draußen geht, bleiben uns höchstens drei, vier Minuten. Viel zuwenig, meine ich ..."
    „Manchmal frage ich mich wirklich, womit ich dich verdient habe, Wido." Narktor verdrehte die Augen und seufzte übertrieben. „Natürlich speichern wir die Nachricht! Mit Zeitschaltuhr - uns kann gar nichts passieren."
    „Na dann ... Du hast recht. Laß uns die SERUNS suchen."
    Narktor sah, daß alles aussah wie erwartet. Die dritte Kuppel diente in der Tat als Lager und Unterkunft.
    Gegenstände lagen unberührt in Regalen und Schutzkisten, und die Kabinenfluchten wirkten staubfrei und hygienisch. Vermutlich waren regelmäßig Reinigungsmaschinen unterwegs. „Hier drüben!" rief Wido Helfrich. „Ich glaube, ich hab's gefunden."
    Narktor folgte dem Gefährten mit einem zufriedenen Brummen. Tatsächlich befand sich hinter der nächsten Biegung ein Notfall-Speicher. Säuberlich aufgereiht an Kleiderbügeln hingen dort ein Dutzend Schutzanzüge, versiegelte Mikrobomben, Feuerlöschgeräte und dergleichen mehr. „Am besten, wir ziehen die SERUNS gleich an. Man weiß ja nie."
    Im stillen gab Narktor dem anderen recht. Zwar war in den nächsten Stunden keinerlei Auseinandersetzung zu erwarten, aber so hatten sie später keine Mühe mehr mit den Anzügen. Er schlüpfte mit geübten Bewegungen in die nächstbeste Schutzhülle. Wido riß derweil die Siegel von den Mikrobomben und reichte dem Springer ein gutes Dutzend. „Vielleicht brauchen wir sie noch", meinte er.
    Narktor warf sich Nerva-Thans SERUN über die Schulter. „Suchen wir die Funkgeräte."
    Er selbst nahm sich die Kuppeln mit den Ortergeräten vor, während Wido an Ort und Stelle blieb. Eine Viertelstunde verging. Dann erst verfiel Narktor auf die Idee, den nächstbesten Servicespeicher zu befragen. Die vergleichsweise winzige Funkzentrale befand sich zwischen hochkomplexen Strukturtastern und Monitorwänden. Narktor verstand höchstens die Hälfte jener Geräte und blieb deshalb vorsichtig. Vier Augen sahen mehr als zwei. „Wido!" rief er mit geringster Funkreichweite. „Hier drüben ist es. Komm schon, bevor du dich zu Tode suchst."
    Wenig später aktivierten sie gemeinsam den Hyperkom. Narktor blockierte den Sendeteil und schaltete statt dessen auf „Speicher". In knappen Worten schilderte er, was sich auf Finisterre zugetragen hatte, und fügte zuletzt ein dringliches Notrufsignal hinzu. „Nur falls wir doch noch in Schwierigkeiten geraten."
    „Tja ... Wer weiß, was das Schicksal für uns bereithält?"
    „Laß die Sprüche. Welche Verzögerungszeit nehmen wir?"
    „Ziemlich schwer zu sagen. Zuerst müssen wir klären, wie wir hier wegkommen. Am besten programmierst du zwei Minuten Verzögerungszeit, Countdown auf Funkbefehl."
    „Wie du willst."
    Ein paar Minuten später

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