1356
Ausschuss geworfen. Es sah genauso aus wie alle anderen billigen Falchions. Ein zersplitterter Speer war auf dem Schwert gelandet, dann war ein zerbrochenes Schwert klappernd auf den Haufen geworfen worden. Als Thomas einen Blick zurück warf, hatte er schon nicht mehr sagen können, welches Schwert die Reliquie war. Sie würde ins Feuer kommen, eingeschmolzen und zu etwas Neuem geschmiedet werden. Vielleicht eine Pflugschar?
«Und jetzt gehen wir nach Hause», sagte er. «Zuerst nach Castillon und dann zurück nach England.»
«Nach Hause», sagte Genevieve glücklich.
Das Petrusschwert war aufgetaucht. Und wieder verschwunden. Es war vorbei. Es war Zeit, nach Hause zu gehen.
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Nachwort des Autors
Edward, Prince of Wales, der älteste Sohn König Edwards III ., ist am bekanntesten als Schwarzer Prinz, auch wenn dieser Name erst lange nach seinem Tod geprägt wurde. Niemand kann mit Sicherheit sagen, warum er der Schwarze Prinz genannt wurde, aber sogar in Frankreich sprach man als le Prince Noir von ihm, noch in Quellen aus dem späten neunzehnten Jahrhundert habe ich den Hinweis gefunden, dass französische Mütter ihren ungehorsamen Kindern mit einem Geisterbesuch dieses lange toten Gegners drohten. Gelegentlich heißt es, der Name beziehe sich auf die Farbe seiner Rüstung, aber es gibt kaum Beweise, um diese Erklärung zu stützen, auch auf Edwards Charakter, der, soweit wir aus den wenigen überkommenen Informationen schließen können, alles andere als düster war, scheint der Name kein Hinweis. Edward war großzügig, vermutlich recht eigensinnig, vermutlich romantisch veranlagt (er ging eine politisch unnütze Ehe mit der schönen Joan ein, der Maid of Kent) und war seinem Vater treu ergeben, doch darüber hinaus ist wenig über sein Wesen bekannt. Am berühmtesten ist er als Soldat, allerdings hat er einen großen Teil seines Lebens mit ineffizienter Verwaltung der französischen Besitzungen seines Vaters verbracht. Er hat bei Crécy gekämpft und einige Zeit vor seinem Tod einen Sieg bei Nájera in Spanien errungen, aber Poitiers ist sein größter militärischer Erfolg, dennoch ist diese ruhmreiche Schlacht aus der allgemeinen Erinnerung verschwunden, während der große Sieg seines Vaters bei Crécy und der Triumph Henrys V. bei Azincourt (beschrieben in meinem Roman
Im Zeichen des Sieges
) weiter gefeiert werden.
Doch Poitiers verdient einen Platz in der Reihe der bedeutendsten militärischen Erfolge Englands. Es war eine außergewöhnliche Schlacht. Der Prinz war mit seinen Männern in der Unterzahl, seine Armee war durstig, hungrig und erschöpft, und doch kämpfte sie eine nach mittelalterlichen Maßstäben sehr lange Schlacht, ging daraus als klarer Sieger hervor und nahm den König von Frankreich gefangen. König Jean II . wurde nach London gebracht, wo er mit einem anderen königlichen Gefangenen zusammentraf, König David II . von Schottland, der zehn Jahre zuvor bei der Schlacht von Neville’s Cross gefangen genommen worden war (beschrieben in meinem Roman
Der Wanderer
).
In der Schlacht von Poitiers kulminierte die zweite große
Chevauchée
des Prinzen durch Frankreich. Die erste von 1355 hatte das Gebiet südwestlich der Gascogne getroffen und eine breite Spur der Verheerung durch das Land gezogen, die kurz vor Montpellier endete und unter anderen Festungen und Städten die
Bourg
von Carcassonne verwüstet hatte. Eine
Chevauchée
war ein Zug der Zerstörung, der dem Gegner möglichst großen wirtschaftlichen Schaden zufügen sollte, sodass dieser Gegner, um die Verluste zu beenden, gezwungen war, sich einer Schlacht zu stellen. Wenn der Gegner eine Schlacht ablehnte, wie es die Franzosen 1355 getan hatten, endete die
Chevauchée
in einem beschämenden Gesichtsverlust und für den Gegner mit einer enormen Ausbeute. Wurde die Schlacht akzeptiert, wie es König Jean 1356 tat, riskierte man eine Niederlage. Aber die Schlacht bot auch die Möglichkeit, Rache zu nehmen und einen Sieg zu erringen.
Es gibt viele ungeklärte Fragen um die Schlacht von Poitiers. Eine der verwirrendsten ist, ob der Prinz an diesem Septembermorgen wirklich kämpfen wollte. Der Tag zuvor, ein Sonntag, war mit langwierigen Verhandlungen mit den Kardinälen verbracht worden (Bessières ist erfunden, aber Talleyrand war tatsächlich der Hauptunterhändler). Es gibt Hinweise darauf, dass der Prinz bereit war, die demütigenden Bedingungen zu akzeptieren, die ihm von der Kirche angeboten
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