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Männer waren mit Kettenhemden gerüstet. Manche hatte diese Rüstung durch Plattenpanzerungen, einen Brustpanzer oder Schulterplatten ergänzt, und alle trugen Beckenhauben, den einfachen, vorne offenen Helm, der einem Mann in der Schlacht einen freien Blick ermöglichte. Immer noch gingen die Pfeile nieder. Einige Reiter des Comtes versuchten zu entkommen, rissen an den Zügeln, um nordwärts zurückzureiten, aber die verwundeten Pferde schlugen verstört aus und behinderten sie, und von der Seite sahen sie die schwarze Reihe der Hellequin kommen, und da zogen einige voller Verzweiflung ihr Schwert. Nur wenigen gelang es, aus dem Getümmel auszubrechen und in den nördlich gelegenen Wald zurückzugaloppieren, wo sie ihre Armbrustschützen zu treffen hofften, und eine Handvoll anderer scharte sich um ihren Herrn, den Comte, in dessen Oberschenkel ein Pfeil steckte, obwohl Thomas befohlen hatte, dass er nicht getötet werden sollte. «Ein toter Mann kann seine Schulden nicht bezahlen», hatte Thomas gesagt, «also schießt auf alle anderen, aber sorgt dafür, dass Labrouillade am Leben bleibt.» Jetzt versuchte der Comte, mit seinem Pferd umzudrehen, aber er war zu schwer, und das Pferd war verwundet, also konnte er nicht umdrehen.
Plötzlich hörte der Pfeilhagel auf. Die Bogenschützen hatten den Beschuss eingestellt, weil sie fürchteten, ihre eigenen Reiter zu treffen, und nun legten sie ihre Bögen weg, zogen ihr Schwert und rannten los, um sich dem Töten anzuschließen, das ihre Waffenknechte mit gesenkten Schwertern begonnen hatten.
Die Geräusche des Angriffs erinnerten an ein Fleischerbeil, das auf ein totes Tier trifft. Männer schrien. Einige warfen ihre Schwerter weg und hoben in stummer Ergebung die Hände. Thomas, der sich auf einem Pferderücken nicht so wohlfühlte wie mit einem Bogen, holte zu einem Hieb aus, der von einem Schwert abgelenkt wurde. Während er an dem Mann vorbeigaloppierte, schwang er seine Klinge zurück, traf aber nur harmlos auf ein Lederwams, dann riss er die Klinge wieder nach vorn, gegen den roten Schopf eines Mannes. Dieser Mann stürzte aus dem Sattel, und der Hellequin ließ sein Pferd wenden, um diesem Gegner den Rest zu geben. Ein Reiter mit einem schwarzen Hut, an dem lange, weiße Federn steckten, stieß mit seinem Schwert nach dem Bauch von Thomas. Die Klinge glitt am Kettenhemd ab, und Thomas riss sein Schwert in einem wilden Rückschwung herum, schlitzte ihm in demselben Moment das Gesicht auf, in dem Arnaldus, einer der Gascogner unter den Hellequins, dem Mann sein Schwert in den Rücken rammte. Der Reiter des Comtes stieß ein hohes, kreischendes Jammern aus und zuckte unbeherrschbar, während ihm das Blut über das gespaltene Gesicht strömte. Er ließ sein Schwert fallen, und Arnaldus hieb erneut auf ihn ein. Der Mann kippte langsam seitlich aus dem Sattel. Ein Bogenschütze nahm die Zügel des Pferdes. Der Mann starb, und er war der Letzte, der Widerstand geleistet hatte. Die Auseinandersetzung war in wenigen Minuten beendet worden. Ein Dutzend Männer des Comtes entkamen, die übrigen waren tot oder gefangen, und auch der Comte war in der Gewalt der Hellequin. «Bogenschützen!», rief Thomas. Ihre Aufgabe war es nun, den Wald Richtung Norden zu beobachten, falls die Armbrustschützen des Comtes von dort zuschlagen wollten, aber Thomas bezweifelte, dass irgendeiner von ihnen kämpfen wollte, nachdem ihr Herr gefangen worden war. Ein Dutzend Bogenschützen sammelten Pfeile ein, schnitten sie aus toten und verwundeten Pferden, lasen sie vom Boden auf und füllten damit ihre Pfeiltaschen. Die Gefangenen wurden auf einer Seite zusammengetrieben und mussten ihre Waffen abgeben, während Thomas sein Pferd zum Comte lenkte, der auf dem Boden lag. «Messire», grüßte er ihn, «Ihr schuldet mir Geld.»
«Ihr seid bezahlt worden!», polterte der Comte.
«Sam», rief Thomas dem Bogenschützen zu, «wenn der Sire mit mir streitet, kannst du ihn mit Pfeilen spicken.» Er sprach Französisch, was Sam verstand, und der Bogenschütze legte einen Pfeil an die Sehne und widmete dem Comte ein vergnügtes Grinsen.
«Messire», wiederholte Thomas, «Ihr schuldet mir Geld.»
«Ihr hättet Euer Anliegen vor Gericht bringen können», sagte Labrouillade.
«Vor Gericht bringen? Damit es erörtert wird? Verdreht? Verzögert? Warum sollte ich Eure Rechtsvertreter die Wahrheit entstellen lassen?» Thomas schüttelte den Kopf. «Wo sind die Genovini, die Ihr von Paville mitgenommen
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