1358 - Der Vampirpakt
blonde Bestie an.
»Aber… aber … das Blut, ich brauche es, verdammt noch mal. Ich will es haben.«
»Später!«
Van Akkeren schüttelte es durch. Er war von der Rolle. Die Enttäuschung hatte ihn tief erwischt. Er wusste nicht, was er tun sollte.
Auf der einen Seite steckte die Gier tief in ihm, auf der anderen stand da die Furcht vor der blonden Bestie, die ihn wieder eiskalt ansprach.
»Ich kann dich töten. Hier und auf der Stelle.« Sie zeigte ihm die Vorderseiten der Hände und bewegte sie auch. »Hiermit«, flüsterte sie, »hiermit schaffe ich es, dir den Kopf von deinen Schultern zu reißen. Ich kann dich mit den eigenen Händen vernichten. Ich benötige dazu nicht mal andere Waffen. Weißt du das?«
Van Akkeren spürte die Drohung, die hinter den Worten steckte, und er wusste, dass es keine leeren Worte waren.
»Nun?«
»Aber…«
»Du wirst dein Blut bekommen, van Akkeren. Aber nicht jetzt. Steig in den Wagen.«
Der Grusel-Star heulte auf. »Und was ist mit ihm, verflucht noch mal?«
Die blonde Bestie lächelte dünn. »Ihn lassen wir in Ruhe. Die Regeln sind zu scharf geworden, nichts ist mehr wie sonst. Es kann sein, dass wir ihn noch brauchen.«
Vincent van Akkeren musste einsehen, dass er den Kürzeren gezogen hatte. Gegen diese Frau kam er nicht an. Zwar waren sie beide Vampire, doch er musste nun einsehen, dass es auch zwischen den Blutsaugern große Unterschiede gab.
Er senkte den Kopf. Das erste Zeichen seines Nachgebens. Dann trottete er auf den Mini zu und wollte sich hinter das Lenkrad setzen. Dagegen hatte Justine etwas.
Sie riss ihn von der Tür fort. »Steig an der anderen Seite ein! Ich werde fahren!«
Van Akkeren gehorchte widerwillig. Er wusste, wer hier die Trümpfe in den Händen hielt.
Beide stiegen ein.
Die blonde Bestie fuhr an.
Während sich der Grusel-Star auf dem Nebensitz zuckend und unsicher bewegte, blieb sie cool. Es brachte nichts ein, wenn sie jetzt durchdrehte. Der große Plan war für sie viel wichtiger, und den wollte sie nicht allein durchziehen.
Als Justine sich vorbeugte, weil sie etwas gestört hatte, sah sie den gewaltigen Schatten schräg vor sich durch die Luft segeln. Sie bekam auch mit, dass sich die große Fledermaus dem Boden entgegensenkte. Sie landete nicht und wollte nur das rote D auf ihrer Stirn zeigen, um die Cavallo zu beruhigen.
»Es läuft ja alles«, flüsterte sie und lächelte kalt…
***
Und ich lief auch.
Nicht nur im übertragenen Sinn, denn ich setzte einen Fuß vor den anderen. Wo es sich machen ließ, ging ich schneller, und ich hatte auch meine Lampe wieder eingeschaltet. Der helle Schleier zeigte mir den Weg. Noch bewegte ich mich an der Vorderseite der Kaserne entlang. Sehr bald hatte ich den Durchgang zwischen zwei Häusern erreicht und begab mich auf die Rückseite.
Mit der Hand schlug ich einen Kreis und ließ den Lichtkegel der Leuchte wandern.
Das Ziel war nicht zu übersehen. Leider war es nicht der Mini, der dort einsam und verlassen parkte. Das Licht fing sich auf dem Lack unseres Rovers.
Ich ging langsam auf den Wagen zu. Das Motorgeräusch war längst verstummt. Van Akkeren hatte es leider geschafft, das Weite zu suchen, und das ärgerte mich wahnsinnig.
Ich dachte an Suko, und dabei kam mir der Gedanke, dass er es nicht geschafft hatte, obgleich ich mir das nicht vorstellen konnte, denn ein van Akkeren war in seiner Verfassung eigentlich kein Gegner für meinen Freund.
Plötzlich stand man rechter Arm starr. Das Licht hatte sein Ziel auf dem Boden gefunden.
Es war Suko, der dort lag!
Der erste Schreck zog meinen Brustkasten zusammen, sodass ich den Eindruck bekam, dass selbst mein Herzschlag aussetzte. Ein Mensch, der bewegungslos auf dem Boden liegt, sieht immer so aus, als wäre er tot.
Als ich auf Suko zuging, hörte ich schon sein Stöhnen, und mir fiel der berühmte Stein vom Herzen. Neben ihm hockte ich mich hin, und das Licht sammelte sich neben seinem Gesicht auf dem Boden.
Er war zur Seite gefallen und zwinkerte jetzt mit den Augen.
»Im Himmel bist du nicht, Alter.«
»Ich weiß«, gab Suko stöhnend zurück. »Dann hätte ich auch deine Stimme nicht gehört. Verdammt, das war ein Hammer.« Er bewegte seine rechte Hand auf das Gesicht zu und wies auf die Stirn.
Ich verstand. »Die Beule ist nicht zu übersehen.«
»Und ich habe Kopfschmerzen.«
»Du lässt nach, Alter.«
Suko schaute mich mit trüben Augen an. »Von wegen nachlassen. Nein, nein, das ist nicht der Fall.«
»War
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