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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen uns. Wir mussten ausweichen und trafen uns an der offenen Tür. Von dort schauten wir zu, was das Feuer mit der Figur machte.
    Es gibt kein ruhiges Brennen. Nicht bei dieser Angriffsfläche. Und so wehte uns auch hier das Fauchen und Knistern entgegen. Die vorhin noch getrennt gewesenen Feuerarme hatten sich jetzt vereinigt und bildeten eine einzige Brunst.
    Widerlicher, dicker, schwarzgrauer Qualm wehte auf uns zu. Er raubte uns die Luft, denn wir standen noch zu nahe bei dem brennenden Götzen.
    Suko und ich zogen uns in den großen Vorraum mit den vielen Kerzen zurück und öffneten die Haustür. Von Saladin sahen wir nichts. Er trieb sich noch in der oberen Etage herum, wobei es schon verwunderlich war, dass er sich noch nicht gezeigt hatte, denn gerochen haben musste er etwas. Das war einfach so.
    Es kam nicht nur frische Luft rein. Sie zog auch den Rauch an, der in Schwaden an uns vorbeiwehte und sich als Ziel die geöffnete Tür suchte.
    Wir hatten uns so hingestellt, dass uns so wenig Rauch wie möglich erwischte, aber wir schauten in den anderen Raum hinein, in dem das Feuer noch immer loderte.
    Für die Flammen gab es nur die eine Beute. Es standen keine hölzernen Möbelstücke in der Umgebung. Es gab auch keinen Stoff, der hätte Feuer fangen können.
    Da verbrannte die Gestalt wie Zunder. Das Feuer hatte jetzt alles erfasst. Es umtanzte mit seinen zuckenden Flammenarmen auch den Kopf der Gestalt. Er war für uns nicht immer zu sehen. Wir mussten schon warten, bis uns der dicke Rauch mal wieder ein Stück freie Sicht erlaubte, sodass wir durch ein Fenster schauen konnten.
    Im Gegensatz zum Körper brannte das Gesicht nicht. Durch die Hitze schmolz es dahin, und es bekam dabei einen Ausdruck, der sich ständig veränderte.
    Da zerlief plötzlich die Stirn, als wäre sie zu einem träge fließenden Linie geworden. Von den Wangen löste sich die Haut ab, und auch der Hals blieb nicht mehr so wie er war. Ich konnte mich nur noch darüber wundern, dass der Kopf noch auf dem Körper saß, aber auch das Bild verschwand sehr bald, denn der Körper war durch das Feuer nicht nur außen vernichtet, sondern auch von innen ausgehöhlt worden. Dann gab es nichts mehr, was ihn noch zusammenhielt.
    Plötzlich fiel er ineinander. Die Reste rutschten von oben nach unten, prallten aufeinander, und zugleich erfolgte eine Gegenreaktion, denn unzählige glühende Teile – Funken und Ascheteilchen – wirbelten zurück in die Höhe.
    Es war geschehen! Die Figur gab es nicht mehr. Was von ihr übrig geblieben war, lag auf dem Boden. Ein heißer Rest, durch den noch die letzten Funken huschten, die allerdings bald erloschen.
    Es gab oben die Fenster ohne Scheiben. Unten stand die Tür weit auf. Ideale Verhältnisse für einen Durchzug, der auch in den Nebenraum eindrang und in die Reste der Figur hineingriff. Er packte das Zeug, wirbelte es in die Höhe und ließ es wie einen Strom weitergleiten. Die Reste wurden auch in unseren Raum hineingetrieben, aber es folgte kein dicker stinkender Qualm mehr. Durch die frische eindringende Luft gelang es uns auch wieder, tief durchzuatmen.
    Suko grinste mich von der Seite her an. »Da haben wir wenigstens etwas geschafft.«
    »Leider zu wenig.«
    »Sei mal etwas bescheidener.«
    »Nicht bei unseren Freunden.« Meine Gedanken irrten in eine andere Richtung. Ich behielt sie auch nicht für mich, sondern sprach sie aus und schüttelte zugleich den Kopf. »Es wundert mich nur, dass Saladin sich noch nicht gezeigt hat.«
    Suko zuckte mit den Achseln. »Mir wäre es am liebsten, wenn ihn der Teufel geholt hätte.«
    »Den will selbst Asmodis nicht.«
    »Ach ja, Asmodis«, sagte Suko. »Gibt es den überhaupt noch? Von ihm haben wir lange nichts mehr gehört. Dabei glaube ich nicht, dass er untergegangen ist.«
    »Das sicherlich nicht. Aber was soll er mitmischen? Er wird im Hintergrund lauern und sich die Hände reiben, wenn sich Andere gegenseitig aufreiben.«
    »Könnte sogar stimmen.«
    Ich wischte über meine Augen. Durch den verdammten Rauch brannten sie. Als ungewöhnlich sah ich schon an, dass der Hypnotiseur sich bisher nicht gezeigt hatte. Von dem Brand musste er einfach etwas mitbekommen haben. Möglicherweise war es ihm nicht wichtig genug, weil er sich um andere Dinge kümmerte.
    »Willst du hoch, Suko?«
    Er warf einen schnellen Blick zur Treppe. »Später. Ich möchte mir erst mal was ansehen.«
    »Die Reste, schätze ich.«
    »Genau die.«
    Das hatte ich auch vor. Zwar

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