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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht mehr fragen. Da hatte man mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Der letzte Gedanke brachte mich wieder auf Saladin. Da er nicht aufzutreiben war, schaute ich Suko an, dessen Lippen sich zu einem Lächeln verzogen.
    »Ich weiß genau, was du denkst, John.«
    »Sehr gut.«
    »Ja, es könnte wirklich sein, dass er mehr weiß und sein Wissen bisher bewusst zurückgehalten hat.«
    Mein Freund drehte sich langsam um. Er schaute zur Tür hin. Dort tat sich nichts. Es hatte bei meiner Aktion keinen Zeugen gegeben, und so blieben wir zunächst mit unseren Überlegungen allein.
    »Du kannst es drehen und wenden, wie du willst, John, aber ich sage dir, dass wir das Haus hier noch nicht richtig durchsucht haben. Ich denke, dass wir langsam damit beginnen sollten.«
    »Ja, das meine ich auch. Und ich hoffe, dass Saladin kein eigenes Spiel eröffnet hat.«
    »Nichts genaues weiß man«, erwiderte Suko…
    ***
    Es gab den Vorraum, die Einsamkeit, die Düsternis, und wir konzentrierten uns auf die nach oben führende Steintreppe, indem wir zunächst mal unsere Lampen einschalteten und die Lichtkegel über die Stufen huschen ließen. Es gab nichts Besonderes zu sehen. Leere Stufen, nicht unbedingt glatt und auch recht steil. Wer hochging, der konnte sich auch an einem Geländer festhalten, doch darauf verzichteten wir.
    Suko war vorgegangen. Er stand auf der dritten Stufe und leuchtete in die Höhe. Mit dem Rücken berührte er beinahe die Wand. Bevor ich ihm eine Frage stellen konnte, gab er mir schon die entsprechende Erklärung.
    »Es ist nichts zu sehen, John. Da oben hat es sich kein Saladin gemütlich gemacht.«
    »Und was siehst du noch?«
    »Den Beginn eines Flurs.«
    »Okay, den schauen wir uns an.«
    Nebeneinander stiefelten wir hoch. Diesmal brannten zwei Leuchten. Wir reduzierten die Gehgeräusche so gut wie möglich. Ein Beobachter hätte uns sehen können, aber er sollte nicht unbedingt hören, wie wir uns an ihn herantasteten.
    Ein leerer Flur. Teilweise erhellt durch unser Licht. Rechts lagen die kleinen Fenster, die dem Tageslicht freie Bahn ließen. Aber es war nicht mehr so hell wie bei unserer Ankunft. Der Nachmittag hatte sich verabschiedet und war in den frühen Abend übergegangen, sodass die Dämmerung sich durchsetzen konnte.
    Geschlossene Türen befanden sich an der linken Seite. Uns war klar, dass wir die Räume der Reihe nach durchsuchen mussten, aber wir passierten die ersten beiden Türen, denn wir hatten eine gesehen, die sich von den übrigen abhob, weil sie größer war. Und sie war auch nicht ganz ins Schloss gefallen.
    Ich blieb stehen und schaute Suko an.
    »Den Raum zuerst.«
    Mein Freund ließ mir den Vortritt. Ich brauchte der Tür nur einen Schubs zu geben, um sie aufstoßen zu können. Schwerfällig bewegte sie sich in den Raum hinein. Lautlos passierte das nicht, doch es gab etwas anderes, dass dieses Geräusch übertönte.
    Beide hörten wir die weibliche Stimme, die einladend sagte:
    »Ihr könnt ruhig reinkommen, Partner!«
    Genau das verkniffen wir uns. Es lag auch an der Überraschung, die uns erwischt hatte, denn gesprochen hatte die blonde Bestie Justine Cavallo…
    ***
    Das Leben bietet immer wieder Überraschungen. So auch hier. Wir hatten damit gerechnet, auf Saladin zu treffen, stattdessen erwartete uns Justine Cavallo. Wir hörten auch ihr leises Lachen, denn sie schien sich über uns zu amüsieren.
    »Typisch«, flüsterte ich Suko zu. »Sie ist immer wieder für eine Überraschung gut.«
    »Dann wollen wir mal schauen, was sie noch alles für uns parat hält.«
    Wir brauchten nicht mehr vorsichtig zu sein. Mit normalen Schritten betraten wir einen großen Raum, dessen Fenster abgedunkelt waren. Das änderten wir auch nicht, denn es war trotzdem hell genug, um jetzt Justine Cavallo zu erkennen, die mit verschränkten Armen an der Wand lehnte und uns lächelnd anschaute.
    Vor ihr blieben wir stehen. Unsere Lampen hielten wir noch immer fest. Das kalte Licht warf seinen Kreis auf eine Gestalt, die leblos zu Justines Füßen lag. Es war Saladin, der große Hypnotiseur.
    »Kompliment, Justine«, lobte ich die Blutsaugerin.
    Sie winkte ab. »Es war kein Problem. Du kennst mich ja.«
    »Und ob. Hast du ihn auch leer getrunken?«
    Sie musste lachen und schüttelte dabei den Kopf. »Was hältst du von mir, John?«
    »Du musst auch weiterhin existieren.«
    »Das weiß ich. Dafür sorge ich ja. Ich habe in der letzten Zeit genug Blut bekommen.«
    Da brauchten wir nicht

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