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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überlappt, und es hatte sich so ein Tor bilden und öffnen können. Wenn ich es genau nahm, dann befand ich mich nicht mehr in unserer Zeit, sondern in der vom Schwarzen Tod beherrschten Vampirwelt. Es war ihr gelungen, die Insel und deren Umgebung zu schlucken.
    Als ich hinter mir Schritte hörte, drehte ich mich nicht um. Ich wusste ja, dass Justine Cavallo kam und mir wahrscheinlich etwas erklären wollte.
    Sie war eine Blutsaugerin, aber zugleich war sie auch eine Frau.
    Und das im perfektesten Sinne. Die Barbiepuppe hätte nicht besser aussehen können als sie. Dass sie sich noch als Frau fühlte, war sogar zu riechen, denn der übliche Vampirgeruch wurde vom Duft eines starken Parfüms überlagert, das eine sehr sinnliche Duftnote besaß.
    »Nun?«, fragte sie leise dicht an meinem linken Ohr. »Habe ich zu viel versprochen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sinclair… bitte …«, dehnte sie. »Das darf doch nicht wahr sein. Tust du nur so oder…«
    »Ich sehe nichts.« Meine Hände hatten sich um den unteren Rand des Fensters gekrallt. Natürlich hatte ich einen Verdacht, aber ich wollte die blonde Bestie locken.
    Ihr Mund blieb in der Nähe meines Ohres. »Es ist nicht mehr die Welt, die du kennst, John. Sie ist geschluckt worden.«
    »Von ihr?«
    »Ja, von der Vampirwelt. Das musst du akzeptieren. Diese Insel hat sich der Schwarze Tod geholt. Wir befinden uns in seinem Reich, was kein Zufall ist, denn wir haben es so gewollt. Mallmann, van Akkeren und ich.«
    »Sehr schön. Dann kannst du mir auch sagen, wo ich sie finden kann?«
    »Sie sind auf der Suche. Sie wollen den Schwarzen Tod, verstehst du das? Und ich habe auf euch gewartet, weil ihr uns unterstützen könnt gegen den Schwarzen Tod.«
    »Saladin auch?«
    Da lachte sie. »Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen werde. Van Akkeren hat von ihm gesprochen und uns erklärt, dass er auf seiner Seite steht. Wahrscheinlich denkt er, dass seine Kraft uns hilft, gegen den Schwarzen Tod anzugehen.«
    Mir war genug erklärt worden. Ich wollte mir meine eigenen Gedanken machen.
    Das also war der zweite Angriff auf die Vampirwelt. Den ersten hatte der Schwarze Tod abschmettern können. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie Mallmann von der Sense getroffen worden war und wie sich der Schwarze Tod in eine Parallelwelt zurückgezogen hatte.
    Parallelwelt!
    Das Wort klemmte sich in meinem Kopf fest. Dass es sie gab, wusste ich. Es war die Welt, die der unsrigen nachgemacht worden war. Mir war es bei der Rückkehr des Schwarzen Tods gelungen, in sie zu fliehen, und ich war so einem schrecklichen Tod entgangen, ebenso einem mörderischen Austausch.
    Ich drehte mich langsam um. Justine stand noch vor mir und schaute mir ins Gesicht.
    »Du hast nachgedacht, nicht?«
    »Ja, das habe ich. Und ich frage mich, in welcher Welt wir uns befinden?«
    »In der, die der Schwarze Tod beherrscht, John.«
    »Oder auch nicht. Du kennst die andere Welt auch, die von denen geschaffen wurde, die sich die verstoßenen Engel nannten. Die so leben wollten wie die Menschen, die ihnen alles nachmachten und die ihre Welt durch Tore verschlossen. Bei der Rückkehr des Schwarzen Tods ist so ein Tor geöffnet worden, und ich kann mir vorstellen, dass in diesem Fall das Gleiche passiert ist. Damals mussten vier Menschen ihr Leben lassen, um das Tor zu öffnen. Da ist Namtar erschienen. Ihn gibt es nicht mehr, aber die Tore lassen sich jetzt leichter öffnen. Wohnstätten der Hölle kann man es auch nennen, und ich weiß mittlerweile, wie verdammt vielfältig die Welt des Bösen sein kann. Luzifer selbst hatte damals seinen Segen gegeben, aber er hat nicht gewonnen, denn ich bin nicht für immer verschwunden, wie du selbst weißt. Mich hat auch keine Kraft der verlorenen Himmel getroffen, mich hat auch kein anderer bekommen, um mich seelisch zu foltern. Ich habe es überstanden, und ich schwöre dir, dass ich es auch jetzt überstehen werde.«
    »Gut gesprochen, John. Aber musst du dir Mut machen?«
    »Nein, Justine, das brauche ich nicht. Ich wollte nur erklären, dass ich die Furcht vor diesem Phänomen verloren habe und damit umgehen kann. Man hatte dem Schwarzen Tod alle Chancen gegeben. Soll er sie nutzen, aber ich werde es auch tun.«
    Justine lachte und breitete die Arme aus, die sie zugleich anhob.
    »Wunderbar, Partner, dann stehen wir wieder auf einer Seite. So habe ich es mir vorgestellt.«
    Ich konnte nichts dagegen sagen, weil sie irgendwie Recht hatte.
    Mir gefiel es nicht, aber

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