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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gestoppt. Auch die mörderische Waffe. Genau das hatte Suko gewollt.
    Nicht um Saladin kümmerte er sich. Jetzt war die blonde Bestie sein Ziel. Er eilte auf sie zu. Er packte sie mit beiden Händen und riss sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Beide taumelten zur Seite und auch zurück.
    Suko hatte seine Aktion so schwungvoll durchgezogen, dass sie bis gegen die Hauswand prallten.
    Genau da war die Zeit um!
    Alles erwachte.
    Leider auch der Schwarze Tod!
    ***
    Ich war ebenfalls wieder da und hörte ein leicht klirrendes Geräusch. Es war entstanden, als die Sense ihr Ziel verfehlte und schräg über den Boden schrammte.
    Funken stoben nicht auf. Dafür hinterließ die äußere Seite des scharfen Halbmonds eine Rille im Erdreich.
    Ich drehte den Kopf.
    Suko und Justine standen an der Hauswand. In diesem winzigen Moment der Ablenkung entdeckte ich etwas in Justines Gesicht, das ich noch nie bei ihr gesehen hatte.
    Ein übergroßes Staunen. Wobei auch diesmal der Mund nicht geschlossen war. Doch diesmal war sie nicht scharf darauf, irgendwelches frische Blut zu saugen. Sie wusste wahrscheinlich nicht, wie sie an diese Stelle gekommen war, aber darum wollte ich mich nicht kümmern. Noch befand sich Saladin in meiner Nähe.
    Der Schwarze Tod holte wieder aus.
    Er wuchtete seinen mächtigen Körper dabei nach hinten. Mit dieser Bewegung schien er wie ein Windstoß in die Dunkelheit hineinzugleiten, die sich fast hinter ihm bewegte wie eine Fahne.
    Dann fegte die Sense heran!
    Ich kannte die Situation, und ich wusste auch, mit welch einem Schwung sie geschlagen wurde, obwohl mir die Szene wieder vorkam wie zeitverzögert. In diesem Fall hatte ich mein Denken ausgeschaltet. Es konnte sein, dass es auch ausgeschaltet worden war, so genau bekam ich das nicht in den Griff.
    Und doch reagierte ich.
    Meine Reflexe trieben mich dazu. Möglicherweise auch der Überlebenswille, der durch nichts gelenkt wird. Mir war auch Saladin egal, aber ich bekam mit, wie er reagierte. Es waren die harten Schläge, die meinen Körper trafen, als ich durch den mächtigen Sprung über den Boden hinwegrollte um dem tödlichen Treffer zu entgehen. Der Schwarze Tod schaffte es auch nicht, seine Sense in eine neue Richtung zu bringen. Wie vor nicht zu langer Zeit, als noch der Feuerengel gegen ihn kämpfte, so hatte auch ich jetzt das Glück, dem mörderischen Instrument zu entkommen.
    Ob ich die lauten Schreie im Bewusstsein oder Unterbewusstsein wahrnahm, wusste ich selbst nicht. Jedenfalls hörte ich Sukos Stimme, und mich umfassten zwei Hände, die mich schwungvoll in die Höhe rissen und zur Seite schleuderten.
    Mit dem Rücken rutschte ich an der Hauswand entlang, und endlich war ich wieder voll da.
    Suko, der Stab, meine Rettung… Aber was war mit Saladin?
    Ich brauchte nur nach vorn zu schauen, um es zu erleben. Der Schwarze Tod hatte sich entschlossen, ihn zu holen. In diesen Augenblicken waren wir vergessen, und das mussten wir ausnutzen und uns erst mal zurückziehen.
    »Ins Haus!«
    Als Suko dies brüllte, huschten er und Justine bereits an mir vorbei. Ich wartete noch einen Augenblick, weil ich sehen wollte, was mit dem Hypnotiseur geschah.
    Er war das Kind!
    Der Schwarze Tod war sein Vater!
    So ähnlich kam es mir in den Sinn, als er auf die mörderische Gestalt zulief, die ihm einen fast elterlichen Schutz gewährte. Ein Mensch breitete seine Arme aus, hier streckte ihm der verdammte Dämon die Knochenklauen entgegen, um ihn abzufangen.
    Beide fanden zueinander. Für mich stand fest, dass wir eine kleine Atempause bekommen hatten.
    Ich drehte den Kopf und suchte nach meinen Verbündeten. Von Justine und Suko war nichts zu sehen. Ich wusste, wo ich sie treffen konnte und lief ins Haus.
    Sie hielten sich in dem großen düsteren, hallenartigen Raum auf.
    Sie sahen für mich aus wie Gespenster, die im allerletzten Augenblick dem Tod entronnen waren.
    Ich lächelte sie an. Doch aus dem Lächeln wurde nichts. Es blieb ein Grinsen.
    »Du hast noch gefehlt!«, sagte Suko.
    »Ja. Aber haben wir es geschafft?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich schaute auf Justine Cavallo, die sich seltsam still verhielt. Ihr war wohl klar geworden, wem sie ihr Leben zu verdanken hatte, denn schneller als die mörderische Sense wäre sie nicht gewesen.
    Suko ging zum Fenster. »Er ist noch da!«, meldete er mit gepresst klingender Stimme.
    »Dann wird er auch angreifen«, sagte ich, als ich neben ihm stand.
    »Das denke ich auch.«
    Gemeinsam schauten wir nach vorn.

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