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1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drückten ihre flachen Echsenkörper fester gegen den Boden, suchten mit den Krallen ihrer Stummelbeine und ihrer dreimal so langen Handlungsarme Ritzen und Löcher im glasigen Boden und klammerten sich daran fest.
    Erst als der Sturm an Heftigkeit zunahm und klar wurde, daß unter diesen extremen Bedingungen kein Pterusraumer landen würde, schickte Peten seine Leute in die Verstecke.
    An die fast sechs Gravos Schwerkraft hatte sich der Metabolismus der Sanguiner längst gewöhnt, sie waren an diese Bedingungen angepaßt worden. Aber den Stürmen, die zu gewissen Zeiten über die Oberfläche des Planeten fegten, konnten nicht einmal die umweltangepaßten Pterusabkömmlinge trotzen.
    Der Sturm wütete mehrere Tage über Tartsu 35, und als er vorbei war und die Sanguiner aus ihren Löchern kamen, um sich erneut auf dem Hauptplatz vor dem Kriegerdenkmal zu versammeln, hatte der Himmel der Extremwelt Feuer gefangen.
    Die faszinierenden und gleichermaßen beängstigenden Leuchterscheinungen, die Sanguin immer wieder heimsuchten, waren gleichzeitig mit dem Erlöschen der Psianqs aufgetreten.
    Die Sanguiner konnten sich dieses Phänomen nicht erklären und glaubten in ihrer abergläubischen Furcht, daß dadurch das Ende ihrer Welt eingeläutet wurde. Es gab nur einige wenige Aufgeklärte wie Peten unter ihnen, die den Phänomenen auf den Grund gehen wollten und die Hoffnung hatten, daß das scheinbare Weltende der Neubeginn einer eigenständigen Kultur und das Wiederaufleben der sanguinischen Tradition sein könnte, wie sie in den Legenden so schön beschrieben wurde.
    Der Mensano von Cuin ruhte noch in jener Höhle hinter dem Hauptförderungsschacht, in der er sich vor seiner Desaktivierung aufgehalten hatte. Er war so hoch wie ein Pterus, ebenso breit und dreimal so lang.
    Aber der Mensano konnte sich teilen, so daß er selbst durch Engpässe und winzige Durchlässe gelangen konnte, und baute sich danach wieder selbst zusammen.
    Das heißt, früher hatte er das gekonnt ... und noch viel mehr. Der Mensano hatte sprechen können und Peten Sothalk beigebracht, so daß er den Vorarbeiterposten bekam. Der Mensano hatte ihm von anderen Welten erzählt, von den Wundern der anderen elf Galaxien und von einem Wesen namens ESTARTU, dessen Geschöpf er war.
    Aber nun war der Mensano stumm und bewegungslos - wie tot. Eines seiner verblüffendsten Kunststücke war es gewesen, einfach zu verschwinden, manchmal auch Tage fortzubleiben und an beliebiger anderer Stelle wieder aufzutauchen - wo immer sich Peten auch befand. Der Mensano war sehr anhänglich gewesen, manchmal sogar lästig. Besonders unangenehm war es Pete, als er in einem der tiefsten Stellen mit dem Abbau von Psianqs beschäftigt gewesen war und der Mensano plötzlich hinter ihm in dem engen Gang erschien - „materialisierte", wie der Mensano es nannte.
    Das hatte damals für einige Aufregung gesorgt, denn natürlich hatten die Überwachungsgeräte den Pterus ein Bild von Mensano geliefert. Daraufhin war ein Wachkommando aufgetaucht und hatte sämtliche umliegenden Stollen abgesucht. Aber der Mensano blieb verschwunden. Die Pterus hatten Peten und die andern Sklaven verhört. „Was wißt ihr über das Verlorene Geschenk?" hatten sie gefragt. „Hat es seinen Namen genannt?
    Sprach das Ding über seine Herkunft? Seine Eigenschaften? Hat es euch Zauberkunststücke vorgeführt?
    Euch zum Kampf herausgefordert?"
    Aber die anderen Sanguiner hatten die Fragen nicht beantworten können, und Peten hatte wohlweislich geschwiegen.
    Später, als der Mensano andernorts wieder unvermittelt in Petens Nähe auftauchte, hatte er ihn gefragt: „Stimmt es, daß du ein Verlorenes Geschenk bist, Mensano?"
    „Ich bin eines von unzähligen Verlorenen Geschenken, die in der Galaxis Muun kursieren. Ich bin ein Geschenk der ESTARTU an die Völker der Galaxis. Ich gehöre niemandem, aber jeder könnte mich haben. Ich habe dich als meinen Herrn auserwählt, Peten. Warum nutzt du nicht meine Fähigkeiten? Du könntest reich, klug und mächtig werden, zum einflußreichsten Sanguiner. Warum nimmst du dir nicht, was ich dir anbiete?"
    „Wie soll ich das anstellen?" fragte Peten. „Ich meine, wie soll ich an dein Wissen herankommen, wenn du es mir nicht verrätst? Wie soll ich Fähigkeiten wie du erhalten, wenn du sie vor mir geheimhältst?
    Warum gibst du mir nicht einfach, was du zu geben hast?"
    „Oho, so einfach ist das nicht", sagte der Mensano. „Ich bin ein Rätsel, und du mußt erst mein

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