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1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Räume leer waren.
    Der Korridor endete in einem Quergang, der an beiden Enden je eine Tür hatte. Ohne lange zu überlegen, wandte sich Ijarkor nach rechts, durchstieß die Tür und kam in einen weiteren Gang, der in rechtem Winkel tiefer in die Station führte. Vier weitere Türen führten in Lagerräume. Die Tür am Ende des kurzen Ganges stand offen.
    Ijarkor sprang durch die Öffnung, machte eine Rolle nach vorne, schlug einen Haken nach links, rollte sich noch einmal ab und sprang dann auf die Beine.
    Er erkannte, daß er in der Hauptschaltzentrale war, die nur durch eine Notbeleuchtung erhellt wurde. Zwei der insgesamt vier Kontursessel waren besetzt. Die beiden Toshins Irmina Kotschistowa und Reginald Bull saßen wie unbeteiligte Zuschauer darin, die Arme auf die Lehnen gelegt.
    Ijarkor ließ sich von dieser scheinbaren Teilnahmslosigkeit nicht täuschen. Es interessierte ihn nicht, ob sie echt war oder nur Tarnung. Er verfolgte seinen Plan weiterhin bis zum Ende, mit dem Ziel, sie kampfunfähig zu machen. „Wir haben dich erwartet, Uarkor", sagte Irmina Kotschistowa noch, bevor sie von dem Paralysestrahl getroffen wurden. Reginald Bull machte nicht einmal eine Abwehrbewegung, als er getroffen wurde.
    Sie hatten ihn also erwartet! Sie hatten für ihn eine deutliche Fährte gelegt, um ihn in diesen einsamen Stützpunkt zu locken. Warum hatten sie dann nicht gekämpft?
    Ijarkor glaubte, die Galaktiker inzwischen gut genug zu kennen, um sie auch verstehen zu können. Aber manche ihrer Verhaltensweisen begriff er immer noch nicht.
    Er brachte die beiden Paralysierten zum Flugpanzer, startete ihn, flog mit ihnen aus dern Krater und brachte sie an Bord seines Beiboots. Damit flog er zurück zur SOMBATH.
    Was er tun mußte, konnte er nur an Bord seines Flaggschiffs tun. Es war kompliziert genug, die Toshin-Male in die Geächteten zu verpflanzen, aber noch komplizierter war es, sie wieder zu entfernen.
    Wäre es anders, könnten die Toshin-Male nie ihren Zweck erfüllen. Nur ein Ewiger Krieger konnte sie einpflanzen und auch wieder entfernen. Nur Ewige Krieger wußten, wie der Zünder zu entschärfen war, der auf die Gehirnimpulse seines Trägers reagierte. Aber selbst Ijarkor brauchte für solch eine Operation die eigens darauf abgestimmten Instrumente.
    Und die fanden sich nur auf der SOMBATH.
    Ijarkor nahm die Operation selbst vor. Der Vorgang war der gleiche wie bei der Einpflanzung, nur eben in umgekehrter Reihenfolge. Ijarkor ging behutsam und Schritt für Schritt vor. Er verzichtete jedoch auf das Ritual, das sonst bei einem solchen Anlaß üblich war. Er beschränkte sich auf das Notwendigste, um den Bann von den beiden Galaktikern zu nehmen, damit sie fortan frei waren und sich ohne Beschränkung überall in diesem Universum bewegen konnten.
    Nachdem es getan war, fühlte sich auch Ijarkor wie von einer großen Last befreit. Wieder hatte er einen Teil seiner Schuld getilgt, die er unter der Willkür der Singuva auf sich genommen hatte.
    Er machte sich jedoch nichts vor. Dies war nur ein kleiner Beitrag zur Wiedergutmachung, der nur für die beiden Betroffenen von Bedeutung war.
    Den Berg seiner Gesamtschuld konnte er mit dieser Tat nicht in nennenswertem Maß abtragen. „Du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt", sagte Reginald Bull und befingerte seine Stirn, wo sich seit achtzehn Jahren das münzgroße rote Mal befunden hatte. Jetzt erinnerte nicht einmal mehr eine Narbe daran. Bull konnte es nicht fassen, daß er nun frei war, und mußte sich immer wieder davon überzeugen, daß er das Toshin-Mal nicht mehr trug. „Wieso hast du dich aufgeführt wie ein Wilder, wo du uns doch nur helfen wolltest?"
    „Ich dachte ..." Ijarkor zuckte die Schultern. Nachträglich erschien ihm sein Verhalten so unsinnig, daß er nicht die Worte fand, es zu erklären. Er wischte das Thema mit einer Handbewegung fort. „Lassen wir das. Es war einfach so, daß ich eine Falle vermutete, als ich eure Absicht erahnte, mich in den Stützpunkt der Netzgänger zu locken."
    „Aber doch nur, um dir Gelegenheit zur Wiedergutmachung zu geben", sagte Bull. Er blickte zu Irmina, um sich das von ihr bestätigen zu lassen. Da begann die Metabio-Gruppiererin plötzlich zu lachen. Bull fragte: „Wodurch habe ich mich lächerlich gemacht, könntest du mir das verraten, Irmina?"
    „Wir haben uns beide kindisch angestellt", sagte Irmina Kotschistowa. Sie wandte sich Ijarkor zu und erklärte: „Wir sind bei unserem Plan davon

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