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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu begeben und den Tunnel der Kraft aufzusuchen, in dem er wieder erstarkte.«
    »Ich weiß das«, sagte Roxane. »Es war ein langer, beschwerlicher, gefahrvoller Weg.«
    »Den wir uns hätten ersparen können, wenn du Mr. Silver geholfen hättest.«
    »Er verlor seine Kraft, als ihn die Peitsche eines Mago-Schergen traf«, sagte Roxane. »Dagegen wächst kein Hexenkraut. Schließlich ist Mago der Jäger abtrünniger Hexen. In den Peitschen befindet sich eine Kraft, die ich nicht aufheben kann, weil ich eine abtrünnige Hexe bin. Diesmal liegt die Sache anders. Yora hat Mr. Silver mit ihrem Seelendolch verletzt. Gegen seine Wirkung könnte ich einen Trank brauen, der Mr. Silvers magische Genesung erheblich beschleunigen würde.«
    »Fang schon mal damit an«, sagte ich.
    »Das hätte keinen Sinn«, gab die weiße Hexe zurück.
    »Denkst du, wir finden Mr. Silver nicht wieder?«
    »Ich hoffe, daß wir bald erfahren, wohin ihn Zero gebracht hat«, sagte Roxane.
    »Warum sagst du dann, es hätte keinen Sinn, den Trank jetzt schon zu brauen?« wollte ich wissen.
    »Er ist nur begrenzt haltbar. Er würde Mr. Silver nicht helfen, sondern schaden, wenn ich ihn zu lange aufbewahren müßte. Ich muß ihn herstellen, und Mr. Silver muß ihn sofort trinken, nur dann tritt die gewünschte Wirkung ein.«
    Metal erhob sich. »Gehen wir«, sagte er.
    Roxane stand auf.
    »Wir bleiben in Verbindung«, sagte ich. »Sollte sich etwas Neues ergeben, erfahrt ihr es von mir sofort. Solltet ihr etwas in Erfahrung bringen, bitte ich euch, mich ebenfalls zu informieren.«
    Sie nickten und gingen. Ich begab mich zur Hausbar und goß mir einen Pernod ein. Ich machte mir Sorgen. Nicht nur wegen Mr. Silver, auch wegen Roxane.
    Sie war die Gefangene des Spinnendämons Raedyp gewesen. Er hatte ihr sein magisches Gift unter die Haut gespritzt, um sie sich gefügig zu machen.
    War es Metal gelungen, die Wirkung des Spinnengifts zu neutralisieren? Oder befand sich noch ein Rest der schwarzen Spinnenkraft in Roxane?
    Ich erinnerte mich noch gut an das geheimnisvolle Marbu-Gift, von dem ich verseucht gewesen war. Solange es nicht ganz meinen Körper verlassen hatte, wucherte es immer wieder nach.
    War das auch bei Roxane zu befürchten?
    In diesem Fall wäre sie keine Freundin, sondern eine Todfeindin gewesen.
    Ich goß den Pernod in meine trockene Kehle und hoffte, daß uns daraus nicht ein weiteres Problem erwuchs. Es gab wirklich schon genug.
    ***
    Blackwood stand wie vor den Kopf geschlagen da und starrte fassungslos auf das Mädchen. Sie trug ein Leopardenfell, aber sie war keine Raubkatze.
    Ich habe einen Menschen getötet! schrie es in Blackwood. Himmel, ich habe dieses Mädchen erschossen! Wie konnte so etwas Entsetzliches passieren? Das Knurren, das Fauchen… Ich muß es mir eingebildet haben. Oder vielleicht trieb sich ein Leopard in der Nähe herum… Aber ich hätte niemals abdrücken dürfen, ohne zu wissen, wen die Kugel trifft!
    Blackwood fühlte sich elend. Übelkeit würgte ihn, und er geißelte sich mit Selbstvorwürfen. So etwas Entsetzliches hätte einfach nicht passieren dürfen. Es war unverantwortlich zu schießen, ohne das Ziel klar vor Augen zu haben.
    »Ich… ich bin ein Mörder!« stammelte James Black wood zutiefst erschüttert.
    Er, der das menschliche Leben wie kaum ein anderer hochachtete, hatte gemordet! Darüber kam er nicht hinweg. Er wankte zurück, hatte kaum die Kraft, sich auf den Beinen zu halten.
    »Nein…« stöhnte er immer wieder. »Nein, das wollte ich nicht…«
    Er trat aus dem Dickicht, das Gewehr in der kraftlosen Hand, torkelte wie ein Betrunkener auf das Haus zu, in dem jetzt die Gaslampen brannten.
    Elektrisches Licht gab es hier draußen nicht.
    »James!« hörte Black wood seine Frau rufen. »James, wo bist du?«
    Er antwortete nicht, schien plötzlich die Stimme verloren zu haben. Mörder! Mörder! schrie es fortwährend in ihm.
    Eine grenzenlose Verzweiflung verzerrte sein Gesicht.
    Murray kam aus dem Haus. »Dad ist hier draußen, Ma!« rief er.
    James Black wood wankte auf die Verandastufen zu.
    »Auf wen hast du geschossen, Dad?« wollte Murray wissen. Er war ein gutaussehender junger Mann, überschlank und groß. Er hatte sich hastig angezogen - Jeans und ein buntes Hemd. Als ihm auffiel, in was für einer Verfassung sich sein Vater befand, riß er erschrocken die Augen auf. »Dad, was ist mit dir?«
    Er sprang über die Stufen und eilte seinem Vater entgegen. Dieser schien ihn überhaupt

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