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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er nicht. Er sprach trotzdem zu ihr: »Haben Sie keine Angst… Es wird alles gut… Ich bringe Sie erst mal ins Haus, dann sehen wir weiter… Sie kommen schon durch, seien Sie unbesorgt… Wir haben einen guten Arzt im Dorf: Dr. Lipski. Er kommt aus Polen, aus Danzig, glaube ich… Oder nein, aus Warschau kommt er. Ja, jetzt fällt es mir wieder ein… Aus Warschau…«
    Er redete, um sich selbst zu beruhigen.
    Schlaff und besinnungslos hing das Mädchen in seinen Armen. Bei jedem seiner Schritte baumelte ihr Kopf hin und her.
    »Sie werden nicht sterben… Ganz bestimmt nicht… Vielleicht müssen Sie ins Krankenhaus, aber Sie werden mit Sicherheit wieder gesund…«
    Wieder stöhnte das Mädchen leise. Ein gutes Zeichen! Murray stampfte mit ihr die Verandastufen hinauf. Colleen kam ihm entgegen. Als sie das Mädchen sah, rief sie: »Gütiger Gott!«
    »Sie lebt!« keuchte Murray. »Sie ist verletzt, aber sie lebt. Dad hat sie nicht getötet. Hörst du, Dad? Du hast sie nicht erschossen! Das Mädchen lebt!«
    James Blackwood nahm es nicht zur Kenntnis. Mit glasigen Augen starrte er Löcher in die Wand. Murray trug das unbekannte Mädchen zum Sofa und ließ es behutsam darauf nieder.
    Ganz langsam zog er die Hände unter ihrem Körper hervor. Da, wo die Kugel sie getroffen hatte, hatte das Leopardenfell ein Loch. Das Geschoß war dem Mädchen in die Brust gedrungen.
    Murray brach der kalte Schweiß aus. Die Verletzung war lebensgefährlich. Vielleicht grenzte es sogar an ein Wunder, daß das Mädchen noch lebte.
    »Es wäre besser, wenn ich sie gleich zu Dr. Lipski bringen würde«, krächzte Murray.
    »Sie ist nicht transportfähig«, sagte Dina Blackwood. »Das Gerumpel auf der schlechten Straße würde sie umbringen. Du mußt den Arzt herholen. Colleen und ich tun inzwischen für das Mädchen, was wir können, und für Dad auch.«
    ***
    Ich sagte Boram, was ich befürchtete. Ich mußte einfach mit jemandem darüber reden, und der Nessel-Vampir war ein guter Zuhörer.
    »Was tun wir, wenn Hoxane plötzlich umkippt, wenn das Spinnengift durchschlägt?«
    »Metal ist bei ihr, Herr«, sagte der weiße Vampir.
    »Sie könnte ihn täuschen, ihm etwas Vorspielen - und wenn er nicht darauf gefaßt ist, fällt sie ihm in den Rücken. Metal ist kein Schwächling, aber wenn ihn Roxane hinterrücks angreift, hat sie die besten Chancen, ihn zu besiegen.«
    »Soll ich mich um Roxane kümmern?« fragte Boram.
    »Du willst sie überwachen?«
    Die Dampfgestalt nickte. »Ich könnte mich unsichtbar machen. Sie wüßte nicht, daß ich in ihrer Nähe bin, aber ich würde sie auf Schritt und Tritt begleiten.«
    »Würde sie das denn nicht merken?« fragte ich.
    »Ich kann mich so abschirmen, daß sie meine Nähe nicht spürt. Ich brauche dazu aber etwas Zeit.«
    Vielleicht war es wirklich besser, nichts dem Zufall zu überlassen. Wenn wir die Möglichkeit hatten, heimlich ein Auge auf Roxane zu haben, sollten wir es tun.
    »Roxane möge uns dieses Mißtrauen verzeihen«, sagte ich, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
    »Es geschieht zu ihrer und zu unserer Sicherheit«, sagte Boram.
    Ich gab ihm bereitwillig recht. »Wann begibst du dich zu ihr?« wollte ich wissen.
    »Noch heute nacht«, antwortete der Nessel-Vampir.
    »Sollte dir an Roxanes Wesen irgendeine Veränderung auffallen, greifst du sie nicht sofort an!« sagte ich mit erhobenem Zeigefinger. Boram war ein weißer Vampir, er lebte von schwarzer Kraft, die er in weiße Energie umwandelte.
    Wenn sich eine böse Faser in Roxane regte, konnte Boram eine Gier übermannen, die zu Roxanes Vernichtung geführt hätte. Ich mußte ihm deshalb ausdrücklich verbieten, die Hexe aus dem Jenseits zu töten.
    Diesmal nickte Boram weniger eifrig. »Was soll dann geschehen, Herr?« erkundigte er sich.
    »Du benachrichtigst mich umgehend.«
    »Und wenn du nicht verfügbar bist?«
    »Dann gibst du Metal Bescheid oder Lance Selby… oder Tucker Peckinpah. Du kannst dich auch an den ›Weißen Kreis‹ wenden. Aber auf keinen Fall vernichtest du Roxane. Sollte sie dir einen Kampf aufzwingen, darfst du sie bis zur Kampfunfähigkeit schwächen. Wir werden dann sehen, wie wir ihr helfen können. Aber vielleicht ist meine Sorge auch unbegründet, und mit Roxane ist alles in Ordnung.«
    »Die Zukunft wird es erweisen«, sagte Boram.
    »Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, mein Lieber«, sagte ich und schob mir ein Lakritzenbonbon in den Mund.
    ***
    Murray Blackwood knüppelte den

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