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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Haut zart und glatt wirken.
    Blackwood erhob sich und schlüpfte in sein Hemd. Er stahl sich aus dem Schlafzimmer und schlich durch das stille, finstere Haus. Auf der Veranda dehnte er seine Glieder und setzte sich in einen Schaukelstuhl, den sie in einem Trödlerladen im 400 Kilometer entfernten Johannesburg gekauft hatten; eine Ausgabe, die sich längst bezahlt gemacht hatte, denn fast täglich nahm ein Familienmitglied ihn in Beschlag.
    In der Brusttasche des Hemdes befanden sich Zigaretten und Streichhölzer. Blackwood zündete sich ein Stäbchen an und rauchte in tiefen Zügen.
    Der Busch war hier sehr nahe - eine wild wuchernde Wand, hinter der sich die verschiedensten Tierarten verbargen. Das Geckern eines Nachtvogels flog durch die Dunkelheit, und Blackwood vernahm das leise Rascheln von Zweigen und Blättern.
    Er ließ die Zigarette langsam sinken, fühlte sich beobachtet. Irgend etwas war in dieser Nacht anders, das spürte Blackwood. Aber was?
    Er fühlte sich unbehaglich, kalte Schauer durchliefen ihn.
    Grundlos?
    Blackwood vertrat die Ansicht, daß auch der Mensch ein Tier war. Ein Tier mit einer höheren Intelligenz, die es ihm ermöglichte, sich die Welt untertan zu machen.
    Ein Tier, dessen Instinkte in der Zivilisation verkümmerten. Hier draußen jedoch merkte Black wood, daß sie noch vorhanden waren.
    Sie warnten ihn vor einer nicht erfaßbaren Gefahr. Dieses Kribbeln, als ob Tausende von Ameisen unter seiner Haut wären, dieses unangenehme Gefühl, von einem Feind belauert, angestarrt zu werden… Das war Instinkt.
    Blackwood ließ den Blick schweifen. In der Nacht sah der Busch noch undurchdringlicher aus als am Tage, aber das war er nicht. Es gab Pfade, die weit in ihn hinein und durch ihn hindurch führten.
    Die wichtigsten kannte Blackwood, aber er begab sich nicht gern dort hinein. Hier draußen, auf seinen Feldern und Äckern, hatte er einen ungehinderten Blick.
    Im Busch sah er oft keine drei Meter weit, und das behagte ihm nicht. Man konnte auf Schritt und Tritt eine unangenehme Überraschung erleben, darum blieb Blackwood dem Busch nach Möglichkeit fern, und das ganz besonders, seit George Easton dort drinnen an diesem Schlangenbiß zugrunde gegangen war.
    Ein Geräusch ließ Blackwoods Kopf hochrucken. Es hatte sich angehört, als wäre jemand durch das Dickicht gelaufen. Jetzt herrschte wieder Stille, aber Blackwoods Mißtrauen blieb.
    Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Also doch, dachte er grimmig. Da treibt sich jemand herum. Er kann nichts Gutes im Sinn haben.
    Der Farmer stemmte sich aus dem Schaukelstuhl hoch und ging zum Geländer der Veranda vor. Er warf die Zigarette auf den Boden und trat darauf.
    Wieder dieses Schleifen, Rascheln, Schleichen, Huschen…!
    Es zuckte in Blackwoods Gesicht. Ein Nachtvogel flog kreischend auf und ergriff die Flucht. Der Mann auf der Veranda vermeinte ein leises Knurren zu vernehmen.
    Er erinnerte sich, in den letzten Tagen mehrmals einen Leoparden gesehen zu haben. Immer nur ganz kurz. Das Tier verschwand jedesmal sofort wieder.
    Blackwood hatte mit seiner Familie nicht darüber gesprochen. Er wollte sie nicht beunruhigen, hoffte, daß der Leopard bald wieder verschwinden würde.
    Aber im Schutze der Dunkelheit wurde das Tier dreister. Es wagte sich näher an die Farm heran. Es kam zwar selten vor, daß diese Tiere sogar in Häuser eindrangen und Menschen töteten, aber es war schon passiert.
    Manche alten Raubkatzen hielten sich an Menschen, wenn sie nicht mehr schnell genug waren, Tiere zu erlegen.
    Der Mensch war langsam und ziemlich hilflos, wenn er keine Waffe bei sich hatte.
    So etwas bekamen diese hungrigen Bestien schnell heraus, und sie suchten sich vor allem Frauen und Kinder als Opfer aus. Alt war der Leopard, den Blackwood gesehen hatte, allerdings nicht gewesen. Wieder hörte er dieses dumpfe Knurren. Diesmal etwas lauter, näher.
    Blackwood hielt nichts davon, die wild lebenden Tiere zum Vergnügen zu jagen. Das Gewehr, das er besaß, diente lediglich dazu, seine Familie und sein Eigentum schützen zu können. Das konnte ihm niemand verwehren, und wenn er sich von einem Raubtier bedroht fühlte, würde ihm niemand einen Vorwurf machen, wenn er sich dieser Gefahr mit einer Kugel entledigte.
    Er eilte ins Haus.
    Er war ein tierliebender Mensch, jedoch nur, solange er Sich nicht an Leib und Leben bedroht fühlte. Blackwood öffnete den Schrank und griff nach dem Gewehr.
    Die Waffe war geladen. Er entsicherte sie und

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