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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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abgelenkt«, sagte Dina.
    »Wie kann sie mit einer so schweren Verletzung noch leben?«
    »Sei doch froh darüber«, sagte Dina. »Das bin ich ja, aber ich kann es nicht begreifen. Werden wir je mit ihr reden können?«
    »Aber ja«, sagte Dina. »Bitte beruhige dich. In Kürze wird Dr. Lipski hier sein und ihr helfen.«
    Der Farmer schloß für einen Moment die Augen und schluckte schwer. »Ich fürchte, hier wird seine ärztliche Kunst versagen, Dina.«
    ***
    »Rodensky?« fragte Murray Blackwood irritiert. »Wieso? Ich… Wo ist Dr. Lipski?«
    »Nicht so laut, junger Mann«, sagte Vladek Rodensky, der Brillenfabrikant aus Wien, gedämpft.
    »Ich muß zu Dr. Lipski!« schrie Murray Blackwood fast hysterisch.
    »Boris kam erst vor einer Stunde nach Hause. Einen Tag lang kämpfte er verzweifelt um das Leben eines Mannes. Er hat diesen Kampf verloren, ist völlig fertig. Wenn es also nicht wirklich dringend ist, wenn es nicht um Leben und Tod geht…«
    »Es geht um Leben und Tod. Sie müssen Dr. Lipski wecken. Mein Vater, James Blackwood, hat ein Mädchen angeschossen. Sie schwebt in Lebensgefahr. Wenn Dr. Lipski ihr nicht hilft, stirbt sie. Wollen Sie das auf sich nehmen?«
    »Natürlich nicht«, sagte Vladek Rodensky. »Kommen Sie herein.« Er führte den jungen Mann ins Wohnzimmer. »Wie ist Ihr Name?«
    »Murray Blackwood.«
    »Warten Sie hier, Mr. Blackwood.«
    »Dr. Lipski muß sich beeilen! Jede Minute ist wichtig!« stieß Murray erregt hervor. »Es… es war ein Unfall, ein Unfall !«
    Vladek Rodensky verließ das Wohnzimmer.
    Er lebte nach wie vor in Wien, der gebürtige Pole mit dem österreichischen Reisepaß, hatte geschäftlich in Johannesburg zu tun gehabt und die Gelegenheit genutzt, seinem Jugendfreund Boris Lipski einen Besuch abzustatten.
    Jahrelang hatte ihn Boris immer wieder eingeladen, doch er hatte nie Zeit gehabt, das Angebot, ein paar Tage bei dem Freund zu wohnen, in Anspruch zu nehmen.
    Endlich hatte es geklappt. Boris hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet. Um so größer war seine Freude gewesen, als Vladek ihm brieflich mitteilte, daß es ihm nach so vielen Jahren doch endlich möglich sein würde, ihn zu treffen.
    Zwanzig Jahre hatten sie sich nicht gesehen, aber es war so, als hätten zwischen damals und heute nur zwanzig Tage gelegen. Sie verstanden sich noch genauso großartig wie früher.
    Fünf Tage war Vladek Rodensky nun schon in Sukutara, und Boris absolvierte mit ihm in seiner Freizeit ein volles Programm. Kein Tourist bekam mehr zu sehen, denn niemand hatte einen so kundigen Führer.
    Sie waren im Krüger Nationalpark gewesen und hatten eine Kanufahrt auf dem Limpopofluß hinter sich. Einmal wären sie beinahe gekentert und vor die Mäuler einiger Krokodile gefallen. Ein Erlebnis, das der weitgereiste Vladek Rodensky nicht so bald vergessen würde.
    Der Brilîenfabrîkant betrat das Schlafzimmer seines Freundes. Murray Blackwood hatte so geklungen, als wäre wirklich größte Eile geboten, deshalb drehte Rodensky gleich beim Eintreten das Licht auf.
    »Boris!«
    Der Arzt schreckte hoch und blickte ihn geistesabwesend an. Er sah so aus, als wüßte er im Moment nicht, wo er war.
    »Tut mir furchtbar leid, dich wecken zu müssen, Boris«, sagte Vladek Rodensky. »Aber unten ist ein junger Mann… Murray Blackwood ist sein Name…«
    Dr. Lipski kratzte sich unter dem Arm und gähnte, ohne sich die Hand vorzuhalten, »James Blackwood hat ein Mädchen angeschossen. Sie schwebt angeblich in Lebensgefahr, braucht ganz dringend deine Hilfe.«
    Boris Lipski stand auf und zog sich schlaftrunken an. Vladek Rodensky war ihm dabei behilflich.
    »Wo ist deine Bereitschaftstasche?« wollte Vladek wissen.
    »Unten in der Halle.«
    »Ich komme mit dir«, sagte Vladek. »Wozu?«
    »Um dich wachzuhalten.«
    »Ach was, geh zu Bett, Vladek. Es soll wenigstens einer von uns beiden schlafen.«
    Dr. Lipski eilte ins Erdgeschoß. Murray Blackwood trat aus dem Wohnzimmer. »Ein fremdes Mädchen, Dr. Lipski. Wir haben keine Ahnung, wer sie ist. Es war ein Unfall. Wie konnte sie aber auch nachts wie ein Tier durch den Busch schleichen?«
    Der Arzt verließ mit dem jungen Mann das Haus. Damit ihn Murray Blackwood nicht nach Sukutara zurückbringen mußte, folgte er ihm im eigenen Wagen.
    Vladek Rodensky ging nicht schlafen. Er beschloß, auf seinen Freund zu warten.
    ***
    Das Röcheln wurde lauter, das Mädchen atmete schwerer.
    »Glaubst du, sie kommt zu sich?« fragte Dina Blackwood.
    »Sieht fast

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