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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide an ihn…
    ***
    Sheila Conolly bewegte sich nicht. Sie saß auf dem Fahrersitz, den Kopf nach rechts gedreht und schaute durch die Scheibe, hinter der sich das Gesicht abzeichnete, als hätte es jemand dorthin gesetzt. Es war nicht dieses flache und irgendwie breite Gesicht, das für einen permanenten Schauer bei ihr sorgte, sondern das verdammte Augenpaar, von dem sie ihren Blick nicht lösen konnte. Sie hatte das Gefühl, dass dieses Gesicht nur daraus bestand. Alles andere tauchte ein in einen grauschwarzen Hintergrund und wurde von ihm verschluckt.
    Zwei Augen!
    Sie waren so kalt, so unbeweglich. Sie glichen zwei Kreisen, in dem sich zahlreiche Geheimnisse verbargen, und die letztendlich doch eine Kälte ausstrahlten, die den Betrachter erschrecken konnte.
    Sheila erschrak nicht nur darüber, bei ihr kam noch etwas anderes hinzu. Sie fühlte, dass diese Augen nur sie meinten und dass der Blick sie tief in ihrem Inneren traf. Er brachte eine Botschaft mit, die ihren eigenen Willen lähmte.
    DU GEHÖRST MIR!
    Sheila spürte diese Botschaft. Sie wusste, dass es nicht richtig war, was sie tat. Aber sie konnte nicht anders. Sie blieb sitzen und gab sich nur dem Blick der Augen hin.
    Tief, sehr tief drang der Wille des Mannes mit dem kahlen Kopf in sie ein. Sheila fand sich in der normalen Umgebung wieder, aber sie hatte trotzdem das Gefühl, sich immer mehr aus ihr zu entfernen.
    Der Kontakt zu ihr war nicht mehr so vorhanden, wie sie es sich eigentlich gewünscht hätte. Jemand anderer hatte Sheila übernommen, ohne dass sie sich dessen richtig bewusst war.
    Dann hörte sie ihn.
    Es war eine Stimme, die in ihren Kopf hineindrang. Gedanklich gelenkt, für sie nicht zu regeln oder zu stoppen.
    »Du hörst mich?«
    »Ja, ich höre dich.«
    »Das ist gut. Weißt du, wer ich bin?«
    »Ja. Du bist der, der auf mich gewartet hat. Ich sage dir, dass ich… dass ich …«
    »Saladin!«
    Sheila wiederholte den Namen leise.
    »Sehr gut. Ab jetzt wirst du tun, was ich dir sage. Du wirst dich völlig normal benehmen, aber in Wirklichkeit läufst du an meiner Leine. Und da gibt es kein Entkommen, und wenn du irgendwann einmal ein bestimmtes Wort hörst, wirst du genau das tun, was ich von dir verlange. Ist dir das klar?«
    »Ich bin bereit.«
    »Das ist gut. Ansonsten wirst du dein Leben weiterführen wie immer. Nur bei diesem einen Wort wirst du merken, zu wem du wirklich gehörst und dann auch entsprechend handeln.«
    »Ich werde es tun.«
    »Gut, sehr gut.«
    Sheila saß unbeweglich. Für sie gab es kein Gesicht mehr, sondern nur die Augen. Sie waren der Katalysator für eine Macht, die Saladin ausspielte und Sheila so immer tiefer in seine Abhängigkeit brachte.
    Sie glich einer Statue, die nichts tat. Die starr zuhörte und dabei immer nur in eine Richtung schaute, obwohl ihr der Nacken bereits schmerzte.
    »Es ist gut, Sheila, du kannst jetzt fahren.«
    »Ja!«
    Saladin verschwand. Sein Gesicht war kaum weg, als Sheila mit den Augen zuckte. Etwas rann kalt über ihren Rücken hinweg.
    Plötzlich merkte sie, dass sie fror. Der Frühling kam bestimmt nicht in der Nacht. Die noch kalten Temperaturen waren auch in den Mini eingedrungen.
    Im Kopf spürte sie ein leichtes Ziehen, welches sich aber mehr auf den Nacken zu bewegte.
    Sie stöhnte leise und schaute auf die Digitalanzeige der Uhr.
    Himmel, schon nach ein Uhr morgens! Wo war die Zeit geblieben?
    Hatte die Versammlung denn so lange gedauert?
    Zumindest saß sie in ihrem Mini. Und als sie den Kopf drehte, da stellte sie fest, dass der Parkplatz leer war. Die anderen Frauen waren bereits gefahren. Sie war mal wieder die Letzte.
    Sheila startete den Mini. Irgendwie beruhigte sie das Geräusch des Motors, und jetzt war sie froh, sich auf den Heimweg machen zu können, wo sie bestimmt schon erwartet wurde…
    ***
    Bill schwitzte. Das war ihm anzusehen. Seine Stirn sah aus, als hätte jemand mit einer Speckschwarte darüber hinweggestrichen. Noch hatte er mit den Folgen des Alkohols zu kämpfen, und auch ich fühlte mich nicht topfit, doch ich wusste, dass wir etwas unternehmen mussten. Sheilas so langes Wegbleiben passte nicht zu ihr.
    Der Reporter schaute mich an. In seinem Blick sah ich die Bitte um Hilfe.
    Ich hatte mir meine Frage bereits zurechtgelegt und stellte sie mit leiser Stimme. »Kennst du das Lokal, in dem sich die Frauen treffen wollten?«
    »Klar.«
    »Dann sollten wir dort anrufen und uns erkundigen, ob die Versammlung bereits beendet ist.«
    »Sie ist

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