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1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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finden und ihnen Fragen stellen, bevor ihm die schreckliche Ungewißheit das Gemüt zermürbte. „Wo wurde die NARGA PUUR gebaut?" wollte er wissen. „Auf einer Welt, die in Tarkan nicht mehr existiert", sagte Kertuul. „Sie wurde mit dem ersten Viertel von Hangay in dein Universum versetzt."
    Soviel für meine grandiose Idee, dachte Perry Rhodan grimmig. In welche Richtung auch immer er vorstieß, überall rannte er gegen Hindernisse, die sich nicht beseitigen ließen. Niedergeschlagen und der Verzweiflung nahe, unternahm er einen letzten Versuch. Er hatte von vornherein kaum Hoffnung, daß er damit einen brauchbaren Erfolg erzielen würde. „Ich nehme an, du hast noch nie von ESTARTU gehört", sagte er. „ESTARTU?" fragte Kertuul verwundert. „Ich kenne das Wort nicht. Was bedeutet es?"
    „Du sprachst von dem großen technischen Aufschwung, der vor vielen Generationen stattfand", erinnerte ihn Rhodan. „Haben die Völker von Hangay ihn wirklich aus eigener Kraft bewerkstelligt, oder hatten sie Hilfe von außen?"
    Kertuul dachte eine Zeitlang darüber nach. „Ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst", sagte er schließlich. „Ein Wesen namens ESTARTU soll uns damals zur Seite gestanden und zusätzliches Wissen vermittelt haben. So denkst du, nicht wahr?"
    Die Kopfschwingen gerieten in langsam pendelnde Bewegung. Perry Rhodan nahm es als Zeichen der Verneinung und erfuhr alsbald, daß er sich nicht getäuscht hatte. „Nein, der Name besagt mir trotzdem nichts", erklärte der Venno. „Wenn ein Wesen namens ESTARTU je existiert hat, dann erinnert sich heutzutage niemand mehr daran."
    Kertuul hatte sich inzwischen längst beruhigt. Die Erregung war von ihm gewichen. „Du bleibst noch ein paar Tage hier", sagte er. „Wir müssen uns über diese Dinge noch des öfteren unterhalten. Ich habe heute noch zu tun. Ich werde dich wieder besuchen, wenn du es erlaubst."
    „Jederzeit", antwortete Rhodan. „Es gibt eine Menge Dinge, die mich brennend interessieren."
    „Ich wünsche dir einen freundlichen Abend", sagte Kertuul und war schon auf dem Weg zur Tür.
    Zurück blieb ein höchst nachdenklicher Perry Rhodan.
     
    *
     
    Später am Abend führte er ein kurzes Gespräch mit LEDA. Er berichtete über seine Unterhaltung mit Liutalf und meinte: „Wenn er meine Warnung ernst nimmt, wird er entweder den Projektleiter auf Drifaal benachrichtigen oder von sich aus einen Vorstoß nach Bentang unternehmen. Schließlich ist er für die Sicherheit des Anklam-Projekts verantwortlich."
    „Die Vorpostenboote der Vennok haben ihre Standorte überall im Umkreis des Anklam-Systems", antwortete LEDAS sanfte Stimme. „Ich orte sie ohne Mühe. Sie sprechen nur selten miteinander, deshalb habe ich den Informationskode bisher noch nicht entschlüsseln können. Aber vor etwa drei Standardstunden sind fünf Boote auf Fahrt gegangen und nach kurzer Beschleunigungsphase im Halbraum verschwunden. Ihr Kursvektor wies in Richtung Bentang."
    „Gut", sagte Rhodan. „Also hält er es zumindest für möglich, daß ich die Wahrheit gesagt habe. Was hört man von dem gepulsten Sender?"
    „Wenig", kam die Antwort. „Ab und zu ein paar schwache Signale. Es wird getestet und kalibriert, nehme ich an."
    „Und aus Richtung Bentang?"
    „Dort ist alles ruhig."
    „Melde dich bitte, wenn die Hauri aktiv werden."
    „Das hatte ich ohnehin vor", sagte LEDA ein wenig spöttisch.
    Er fand an diesem Abend keine Ruhe. Das Gespräch mit Kertuul machte ihm zu schaffen. Hatte nicht Liutalf behauptet, er sei kein Techniker und wisse absolut nichts über das Anklam-Projekt? Wie konnte das sein, wenn einer seiner Kommandeure, nämlich Kertuul, über das Vorhaben recht gut informiert zu sein schien? Wieviel mehr wußte Kertuul, als er hatte zugeben wollen? Kertuul vermittelte den Eindruck eines zivilisierten Wesens. Mit ihm konnte man Freund werden. Liutalf dagegen - nun, es war auf jeden Fall schwer, Zutrauen zu ihm zu haben.
    Später, als die Sonne längst untergegangen war, bereitete er sich mit der Hilfe der Servierautomatik eine Mahlzeit.
    Er aß mit dem beiläufigen Appetit dessen, der mit seinen Gedanken ganz woanders war. Er übergab das Geschirr, aus dem er gegessen hatte, dem Abräumfach des Automaten. Zuvor hatte er die Absicht gehabt, früh zur Ruhe zu gehen. Aber plötzlich war kein Gedanke mehr an Schlaf. Er fühlte sich innerlich aufgewühlt. Ideen kamen ihm eine nach der anderen. Er sah sich vor Liutalf stehen, die Kombiwaffe im

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