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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grunzgeräusche verstummten. Es legte sich eine schon drückende und unnatürliche Stille über das Innere des Stalls.
    Sheila spürte auch die Spannung, die darin lag.
    »Na, meine Liebe, wie geht es dir?«
    Sheila holte tief Luft. Sie hätte diesem Typen am liebsten die Faust in sein widerlich glattes Gesicht geschlagen oder ihm diese verdammten Augen ausgestochen, aber das würde wohl ewig ein Wunschtraum bleiben. Saladin hatte hier das Sagen, und das demonstrierte er, auch wenn er nur einige Male nickte.
    »Ja«, sagte er dann. »Du kannst dich umschauen, wie du willst. Du wirst erleben, dass sie mir gehorchen. Mir allein. Ich bin so etwas wie ihr Chef und Herr.« Er breitete für einen Moment die Arme aus.
    »Nicht nur bei den Menschen, auch bei den Tieren. Ich habe die Macht. Beide tun, was ich verlange, auch du, denn du bist plötzlich in diesen Stall hier gegangen, verstehst du? Es war dir nicht möglich, anders zu handeln. Du hattest einfach den Wunsch, die Schweine zu besuchen…«
    Sheila hört zu. Mit jedem Wort, das Saladin sagte, war ihr Kopf roter geworden. Er hatte leider Recht, aber dies noch mal zu hören, konnte sie einfach nicht hinnehmen, ohne Emotionen zu zeigen. Sie spürte, dass sie dicht davor stand, in Tränen ausbrechen, aber sie riss sich zusammen und weinte nicht.
    »Ein Spielzeug! Du bist ein Spielzeug für mich, Sheila Conolly. Ebenso wie es die Tiere hier sind. Schweine können gefährlich werden, das hast du erlebt, und sie hätten dich irgendwann zerrissen, wenn ich nicht gekommen wäre. Also hast du mir dein Leben zu verdanken.«
    Dieser perversen Logik konnte und wollte Sheila nicht folgen.
    Ihr Herz klopfte noch immer so verdammt schnell. Der Druck hing in der Kehle fest. Sie hätte ihm so gern etwas gesagt, ihm ins Gesicht geschleudert, was sie dachte, aber das war nicht möglich. Hier herrschte die verdammte Stille. Es gab keinen, der etwas sagte, denn der Hypnotiseur ließ die Szene wirken.
    Sheila wusste nicht, was noch vor ihr lag. Für sie war nur klar, dass Saladin etwas mit ihr vorhatte, und gegen Bill und John war sie das perfekte Druckmittel. Sie wusste, wie stark die beiden an ihr hingen und dass sie auf Saladins Forderungen möglicherweise eingehen würden.
    »Ich habe dir gezeigt, wozu ich fähig bin, Sheila«, erklärte er. »Du hast meine Macht erlebt, und die wird auch weiterhin in diesen Tieren bleiben.« Er winkte mit dem rechten Zeigefinger. »Du kannst zu mir kommen. Dir wird niemand etwas antun.«
    Sheila zögerte noch. Ihr Blick schwirrte über die Schweinekörper hinweg. Die Tiere standen jetzt so ruhig auf dem Boden, dass man sie sogar für künstliche Geschöpfe hätte halten können. Weder ein Grunzen noch ein heftiges Keuchen begleitete die Starre.
    »Na komm. Du brauchst keine Angst zu haben, Sheila.« Saladin sprach zu ihr wie ein Vater zu seiner kleinen Tochter.
    Sheila schaute zur Seite. Auch dort bewegte sich kein Schwein.
    Alle Tiere wirkten wie eingeschläfert. Nicht mal ihre Schwänze zuckten.
    Obwohl noch Tiere ihr den Weg versperrten, schritt Sheila vor. Sie musste sich dabei selbst überwinden, stellte dann jedoch fest, dass alles perfekt klappte. Schwerfällig bewegten die fetten Tiere ihre Körper zur Seite und schufen so die entsprechenden Lücken.
    Sheilas Bewegungen waren alles andere als normal. Sie ging wie eine Schlafwandlerin durch die Lücken, die ihr die Schweine geschaffen hatten. Als sie den Eingang der Box erreichte, sah sie, dass sich auch die Tiere im Mittelgang bewegten und eine Gasse bildeten.
    Sheila hatte freie Bahn. Es gab für sie nur den einen Weg zum Ausgang, und dort wartete Saladin auf sie. Er stand dort und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. So konnte sich nur jemand verhalten, der sich seiner Sache absolut sicher war.
    Sheila sah wieder sein schiefes Lächeln auf den dünnen Lippen. Er war der Sieger, und er würde es bleiben. Auch sie dachte bereits an die Zukunft und stellte sich die Frage, was geschehen würde, wenn der Schweinestall hinter ihr lag.
    Sie wusste es nicht. Einer wie Saladin ließ sich nicht in die Karten blicken. Er deckte sie erst dann auf, wenn es so weit war. Auch jetzt sagte er nichts. Doch er gab sich fürsorglich und legte ihr einen Arm um die Schulter.
    Sheila ekelte sich vor der Berührung. Sie wäre am liebsten weggerannt, aber sie blieb stehen und hörte seiner widerlichen Stimme zu.
    »Ich habe alles vorbereitet. Es ist ein wunderbarer Plan. Und du bist der

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