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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergaßen Saladin und rechneten auch nicht damit, dass er so viel einstecken konnte.
    Die beiden waren noch nicht richtig aus der Bude verschwunden, als Saladin den Kopf hob und danach taumelnd aufstand…
    ***
    Sheila war nicht mehr sie selbst. Ich musste alles tun, um eine Sprengung zu vermeiden.
    Sie hechtete auf mich zu.
    Ich warf mich nach rechts, sodass Sheila mich verfehlte. Den Gürtel hielt ich noch in der rechten Hand und hatte den Arm dabei so weit ausgestreckt, dass Sheila nicht an ihn herankam.
    Sie war auf den Sitz geprallt und gegen das Rückgitter der Bank gestoßen. Dabei hätte sie fast noch das Übergewichtbekommen, denn plötzlich fing die Gondel an zu schwanken. Aus dem Hintergrund hörte ich helle Schreie, um die ich mich nicht kümmerte.
    Sheila schlug mir ins Gesicht.
    Ich hatte vorgehabt, den Gürtel wegzuschleudern, jetzt aber musste ich mich gegen sie wehren. Sie wollte sich auf mich werfen und mich von der halbrunden Sitzbank drücken.
    Ich rutschte zurück.
    Sheila krallte sich im Stoff meiner Hose fest, um mich zu sich heranzuziehen. Sie stieß dabei Knurrlaute aus, und ich rutschte tatsächlich über die glatte Sitzfläche hinweg auf sie zu.
    Verdammt noch mal, das konnte böse enden.
    Dann wuchtete ich meinen Oberkörper hoch. Den Gürtel hielt ich noch immer fest, während sich die Gondeln auf unserer Seite senkten. Bevor der Gürtel auch nur in Sheilas Reichweite geriet, holte ich so weit aus wie möglich, um ihn in das Wasser zu schleudern, das ich hoffentlich auch traf.
    Dann schwang ich den rechten Arm wieder zurück. Genau in dem Moment riss Sheila noch mal an meinen Beinen.
    Der Wurf wurde verkürzt. Der Gürtel fiel zum Teil nach unten, und plötzlich war diese verdammte Mittelstange im Weg. Er prallt dagegen oder streifte sie nur, so genau bekam ich das in der Eile nicht mehr mit, aber er hatte noch so viel Schwung, dass er über den Rand der Gondel hinwegrutschte und in die Tiefe fiel.
    Ob eine halbe oder eine Sekunde später, ich sah den Blitz und hörte das Geräusch der Explosion. Die Druckwelle konnte sich in der Luft in alle vier Richtungen ausbreiten. Etwas rüttelte an unserer Gondel. Bei den anderen in der Nähe geschah das Gleiche, aber keine wurde aus ihrer Halterung gerissen.
    Bei der Detonation hatte ich mich unwillkürlich geduckt. Zusammen mit Sheila fand ich mich auf dem Boden wieder, und sie schaute mich aus großen, aber jetzt normalen Augen an.
    Für mich stand fest, dass sie vom Bann des Saladin erlöst worden war…
    ***
    Suko und Bill waren nicht die einzigen Menschen gewesen, die die Explosion gehört hatten. Auch die anderen Leute in der Nähe hatten sie mitbekommen müssen.
    Draußen sahen sie mit eigenen Augen, was geschehen war, und nahmen es staunend als positive Überraschung hin.
    Das Millennium Eye drehte sich!
    Bill, der zu schwach wirkte, um sich halten zu können, brauchte Sukos Schulter als Stütze. »Irre ich mich, oder dreht sich das Rad noch?«
    »Es dreht sich!«
    »Und die Explosion?«
    Bill hatte so laut gesprochen, dass er von den in der Nähe stehenden Menschen verstanden worden war. Ein Mann, der eine Baskenmütze trug, drehte sich zu ihm um.
    »Es hat eine Explosion gegeben. Aber in der Luft, verstehen Sie? Zwischen Himmel und Wasser.«
    Bill konnte es trotzdem nicht glauben und fragte nach. »Nicht in der Gondel?«
    »Nein, in keiner…«
    Erst da war er zufrieden und konnte es kaum erwarten, so schnell wie möglich zum Riesenrad zu kommen…
    ***
    Chaos, Unordnung, Stimmenwirrwarr, Schreie – es war alles vorhanden, als die Gondeln an der Ein- und Ausstiegsplattform der Reihe nach anhielten. Die Menschen konnten die Körbe kaum so schnell verlassen, wie sie es wollten. Manche warteten gar nicht erst ab, bis die Gondeln auf dem richtigen Fleck hielten. Sie sprangen schon vorher ab. Der Schock ließ sie so handeln.
    Sicherheitsleute und die Polizei versuchten vergeblich, Ordnung zu schaffen. Das alles bekamen ich und die blasse zitternde Sheila nur am Rande mit. Wir warteten darauf, dass die Gondel an der Stelle hielt, an der wir auch eingestiegen waren, und ich hatte meinen Freund Bill selten so glücklich gesehen, als ich ihm Sheila in die Arme drückte.
    »Ab jetzt ist es wieder dein Fall«, erklärte ich. Auch meine Knie zitterten, aber das würde vergehen. Die Normalität hatte uns wieder. Oder war das andere die Normalität gewesen?
    Bei uns wusste man das nie so genau.
    Die Polizei wollte, ebenso wie Suko, dass ich Rede und

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