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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah zwar nicht so aus wie ein Auge, es glich mehr einem Kreis, aber der Volksmund hatte es nun mal so getauft, und dabei blieb es.
    Wir sahen es vor uns. Fast zum Greifen nahe, aber trotzdem noch entfernt. Ein illuminiertes Kunstwerk, das auch vom Flugzeug aus gut zu sehen war, wenn die Maschine kurz vor der Landung stand.
    Das Bild, das sich uns da bot, war auch das Motiv für zahlreiche Ansichtskarten. Viele liebten das Rad im Dunkeln. Die Lichter in der Dunkelheit gaben ihm mehr Atmosphäre. Irgendwie stimmte das auch. Wäre ich als normaler Besucher erschienen, hätte ich mich davon auch faszinieren lassen, so aber waren wir dienstlich hier und mussten zusehen, es so rasch wie möglich zu erreichen.
    Wir gingen schnell, und Bill war so etwas wie eine Vorhut. Vom Parkplatz aus war das kein Problem, später jedoch gerieten wir in die Nähe des Besucherstroms, und da mussten wir schon Rücksicht nehmen.
    Ich telefonierte während des Laufens noch mit dem Kollegen Mike Milos und hörte, dass Sheila schon recht weit in der Schlange vorgerückt war.
    »Sie sollten sich beeilen, Sir!«
    »Ja, ja, wir versuchen alles.«
    »Dann sehen wir uns gleich.«
    »Was hat er gesagt?«, rief Bill mir zu. Er war schon vorgegangen und drehte sich jetzt um.
    »Es ist alles okay. Sie befindet sich noch in der Schlange.« Ich sagte allerdings nicht, dass sie schon ziemlich weit nach vorn gerückt war.
    »Was? Wirklich?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Gut!«
    Meine Antwort war wohl falsch gewesen, denn Bill Conolly wollte es wissen. Dass wir bei ihm waren, interessierte ihn nicht. Er rannte plötzlich los, als wäre sein Verstand ausgeschaltet worden. So hatten wir nicht vorgehen wollen. Mit seiner Aktion konnte er alles zerstören. Natürlich mussten wir Sheila stoppen, bevor sie in eine Gondel stieg, aber das wollten wir nicht so auffällig durchziehen, denn wir hatten nicht vergessen, wer hier die Fäden zog, und so konnten wir uns vorstellen, dass Saladin in der Nähe lauerte und alles beobachtete.
    »Verdammt, was macht er?«, fragte auch Suko.
    Jetzt gab es für uns keine Alternative. Wir mussten so schnell wie möglich hinter ihm her.
    Höfliches und rücksichtsvolles Benehmen konnten wir uns dabei nicht leisten. Die Zeit saß uns im Nacken. Es ging wirklich um Minuten, möglicherweise sogar um Sekunden. Ich wusste nicht, was Saladin mit Sheila vorhatte, aber er wollte ihr sicherlich keine Freude damit machen, dass er sie in eine Gondel schickte.
    Ich befürchtete eher, dass sie sich von oben her in die Themse stürzen würde, denn bei Saladin war alles möglich. Bei dem Gedanken zog sich mein Magen zusammen.
    Die Menschen vermehrten sich nicht, uns kam es nur so vor. In der Nähe des Rads verdichtete sich die Menge. Es waren nicht nur Leute, die einsteigen wollten. Viele kamen auch nur her, um als Schaulustige das technische Wunderwerk zu bestaunen.
    Wo steckte Bill?
    Wir sahen ihn nicht, aber auch wir bahnten uns den Weg, um so schnell wie möglich an das Ziel zu gelangen.
    Vor uns malte sich bereits das Ende der Menschenschlange ab. An der linken Seite fiel mir eine Bewegung auf. Zwei Männer in den Uniformen einer Sicherheitstruppe hielten einen dritten umfasst.
    Der Mann versuchte, sich zu wehren. Er ruckte seinen Oberkörper von einer Seite zur anderen. Er schrie, er tobte, kam aber gegen die Griffe dieser Typen nicht an. Sie schleppten ihn weg und verschwanden mit unserem Freund Bill in der Dunkelheit.
    Genau das hatten wir nicht gewollt.
    Die Entscheidung traf ich innerhalb weniger Sekunden. Wir konnten Bill nicht allein lassen. Es war durchaus möglich, dass die beiden Sicherheitsbeamten unter Saladins Einfluss standen, da er damit rechnen musste, dass Sheila gefunden wurde.
    »Suko, du…«
    Er nickte mir zu. »Schon klar, John, ich weiß genau, was du meinst. Ich kümmere mich um Bill.«
    »Danke.«
    »Und dir viel Glück.«
    Er sprach’s und war weg.
    Dieser Vorfall hatte wieder Zeit gekostet, und genau die hatten wir eben nicht.
    Von Suko war nichts mehr zu sehen. Ich machte mich wieder auf den Weg. Mein Ziel war die Schlange, in die ich mich natürlich nicht einreihen wollte. Ich musste so schnell wie möglich an Sheila herankommen.
    Ich lief an der Seite der Besucherschlange vorbei. Sah die hüfthohen Gitter, die erstaunten Blicke der Menschen und dann standen plötzlich die beiden Kollegen vor mir.
    »Mr. Sinclair?«
    »Ja, natürlich.«
    »Sie ist noch da.«
    »Wo?«
    »Allerdings hat sie bereits einen Chip

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