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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Gruß nicht geantwortet. In ihren Augen sah ich eine Leere, die mich erschreckte. Sie schien kein Mensch mehr zu sein und hockte auf der halbrunden Sitzbank wie ein marmorner Engel.
    Für einen Moment sah ich an ihr vorbei. Von Sekunde zu Sekunde veränderte sich das Bild. Ich sah unter mir den Fluss, der schmaler wurde, je höher wir fuhren. Dafür konnte ich in die Weite blicken und schaute auf meine Stadt London wie auf ein riesiges künstliches Gebilde, das von zahlreichen Lichtern durchwebt war.
    Ich riss mich von dem faszinierenden Anblick los und konzentrierte mich wieder auf Sheila.
    Je höher wir gelangten, desto stärker merkten wir auch den Wind.
    Er griff förmlich in unsere Gesichter hinein und wühlte unsere Haare durcheinander.
    Es war recht ruhig hier oben. Nur hörte ich hin und wieder das leise Ächzen des Gestänges, doch die Stimmen der anderen Fahrgäste wurden vom Wind zerflattert.
    »Sheila, hörst du mich?«
    Ich hatte jetzt lauter gesprochen und stellte fest, dass sie zusammenzuckte. Sie richtete ihren Blick auf mich. Sie runzelte die Stirn. Sie wirkte jetzt wie ein Mensch, der angestrengt nachdenkt.
    Ich hätte sie so gern in den Arm genommen und an mich gedrückt, aber das wagte ich nicht.
    »Bitte, Sheila. Wenn es denn möglich ist, gibt mir eine Antwort. Ich warte darauf.«
    Endlich bewegte sie ihre Lippen.
    »John…?«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich ihre Stimme hörte.
    »Ja, ich bin es. Ich bin bei dir. Und ich weiß, dass wir alles regeln können. Du brauchst keine Angst zu haben. Nach dieser Umdrehung wird das Rad angehalten. Dafür wird Suko sorgen. Dann steigen wir aus, und du kannst auch Bill in die Arme schließen.«
    Ich hatte ihre Augen beobachtet und wartete auf eine Reaktion. Sie senkte den Kopf und schaute an sich herab. Dann hob sie die Schultern und flüsterte: »Es ist alles so schwer, John. Ich weiß auch nicht, wie das kommt, aber es ist nun mal so.«
    »Das weiß ich. Trotzdem werden wir es in die Reihe bekommen. Darauf kannst dich verlassen.«
    »Meinst du?«
    »Bestimmt.« Ich stellte die nächste Frage. »Sag mir bitte, an was du dich erinnerst.«
    Sie blickte mich an, als hätte ich ihr etwas Schlimmes gesagt. »Erinnern, John? Woran soll ich mich denn erinnern?«
    »Zum Beispiel daran, ob du freiwillig gekommen bist oder man dir den Weg vorgeschrieben hat.«
    »Ich musste kommen.«
    »Warum?«
    Sie hob die Schultern.
    »Hat Saladin es dir gesagt?«
    Sie hatte den Namen des Hypnotiseurs genau verstanden und schrak zusammen. Dann wiederholte sie ihn mit leiser Stimme und nickte.
    »Du erinnerst dich?«
    »Ich glaube.«
    »Und weiter?«
    Da sie noch nichts sagte, konzentrierte ich mich wieder auf die Fahrt. Der kurze Blick nach draußen machte mir klar, dass wir den höchsten Punkt fast erreicht hatten. Es würde bald wieder nach unten gehen, und darauf wartete ich.
    Meine Hoffnungen zerplatzten wie Seifenblasen. Es ging nicht wieder nach unten, denn das Rad blieb stehen, um den Insassen den besten Blick zu ermöglichen.
    Ich nahm mir vor, irgendwann mal mit dem Rad wieder die Runden zu drehen, um diesen Blick auszukosten. Jetzt aber war Sheila wichtiger. Wir standen, spürten den Wind und nahm sogar noch den Geruch des Wassers auf.
    Sheila reagierte wieder. Allerdings sagte sie nichts. Sie tat etwas anderes und fasste mit beiden Händen den Rand des Pullovers an, um ihn anzuheben.
    Sie brachte es mit einer schnellen Bewegung hinter sich und ich sah plötzlich den Gürtel mit Sprengstoff, den sie um ihren Leib gebunden trug…
    ***
    Auch einen Menschen wie Saladin konnte man überraschen. Zumindest Bill Conolly sah dies, denn er merkte, dass sein Grinsen aus dem Gesicht verschwand und Erstaunen Platz schuf, denn Sukos Auftritt hatte er nicht voraussehen können.
    Der Inspektor ließ weder Bill noch Saladin zu Wort kommen. Er sagte: »Was ich in meiner Hand halte, ist eine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta. Du bist zwar kein Dämon, aber auch dich töten diese Kugeln, das steht fest.«
    Bill konnte wieder lachen. Sukos Erscheinen hatte bei ihm einen Energieschub ausgelöst. Er spielte sogar mit dem Gedanken, aufzustehen, doch das ließ er erst mal bleiben.
    »Du bist nicht der Sieger, verdammter Hundesohn. Alles hat sich gedreht.«
    Saladin gab die Antwort durch sein Lachen. »Seid ihr wirklich sicher?«, höhnte er dann. »Glaubt ihr tatsächlich, mich so einfach überwinden zu können? Deine Frau wird nicht überleben, Conolly. Das ist

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