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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelöst. Sie wird bald in eine Gondel steigen…«
    »Ich muss sie davon abhalten!«
    Der Polizist mit den krausen Haaren nickte. »Kommen Sie mit, Mr. Sinclair.«
    Man kann über Uniformen sagen, was man will. Bei manchen Gelegenheiten ist eine Uniform sehr hilfreich. Das erlebte ich in den folgenden Sekunden. Auf die Menschenschlange achteten wir nicht.
    Wir überkletterten das Gitter. Natürlich gab es Proteste, denn wir brachten die Reihe ziemlich durcheinander.
    Mike Milos bahnte mir den Weg. Ich sprach tausend Entschuldigungen aus, als ich die Leute zur Seite räumte. Auf ihre Flüche und Kommentare achtete ich nicht. Mein Gedanken galten einzig und allein Sheila Conolly. Auf keinen Fall wollte ich zu spät kommen.
    Nahe der Kassenhäuser brachen wir die Schlangen von der Seite her auf. Ein Kontrolleur wollte sich uns in den Weg stellen. Als er die Uniform sah, spritzte er zur Seite.
    »Dies ist eine Polizeiaktion!«, schrie Mike Milos. »Gehen Sie zur Seite! Behindern Sie den Einsatz nicht!«
    Nahe der herabsinkenden Gondeln hatten wir mehr Platz. Neben einem Aufgang blieb Milos stehen und deutete hoch zu einer Plattform, an der die Gondeln anhielten, damit die Besucher einsteigen konnten.
    »Da ist sie!«
    Mike Milos hatte Sheila noch vor mir gesehen. Sie wartete auf eine Gondel in die sie einsteigen konnte. In der Nähe stand ein Helfer, der den Besuchern den Einstieg öffnete.
    Die Gondel vor Sheila war noch nicht voll. Mit ihr zusammen wollten noch einige Menschen einsteigen, genau das musste ich verhindern.
    »Bleiben Sie hier, Kollege!« Ich schlug Milos kurz auf die Schulter und flog förmlich die Treppe hoch.
    Sheila wandte mir den Rücken zu. Sie konnte mich nicht sehen.
    Dafür sah ich, dass der Helfer den Einstieg öffnen wollte, und die Gruppe der Besucher setzte sich bereits in Bewegung.
    Alles, nur das nicht.
    Ich war plötzlich zwischen ihnen, um sie zurückzuhalten. Es war für einen Moment ein wildes Durcheinander. Sheila verlor ich dabei aus den Augen. Ich schrie ein paar Mal den Begriff Scotland Yard.
    Das verstand auch die japanische Familie die sich zusammen mit den Kindern zurückzog.
    Endlich hatte ich freie Bahn!
    Die Enttäuschung folgte auf dem Fuß. Sheila saß bereits in der Gondel. Sie kümmerte sich um nichts, und am schlimmsten für mich war, dass sich die Gondel bereits in Bewegung setzte und schon etwas an Höhe gewonnen hatte. Ich konnte Sheila nicht mehr herausholen, sondern musste selbst hinein.
    Eine Sekunde zu zögern, wäre ein schon zu großer Verlust geworden. Ich rannte die wenigen Schritte und stieß mich dann ab.
    Den linken Rand der Gondel bekam ich zu fassen und hoffte darauf, dass das Rad noch mal kurz stoppte.
    Es war mein Pech, dass dies nicht eintrat. Sheila war ausgerechnet in die letzte Gondel gestiegen, die noch frei war.
    Ich hing an ihr, aber ich zog mich hoch und schob mich bäuchlings über den Halterand hinein.
    Sheila schaute mich an.
    Ihr Blick war leer.
    Ich richtete mich kurz auf und lies mich nach hinten auf den Sitz fallen.
    »Hallo, Sheila!«, sagte ich leise…
    ***
    Bill war auf die Bank in dem kleinen Sicherheitshaus geworfen worden. Er hatte sich gewehrt und deshalb Schläge hinnehmen müssen. Seine Lippe blutete, er spürte den Schmerz, doch es gab einen, der ihn viel tiefer getroffen hatte.
    Es war der Schmerz in der Seele, der wie ein heißes Leuchtschwert in ihm bohrte. Bill war klar, dass er das Rennen um Sheila verloren hatte. Ja, verloren. Er hatte es nicht geschafft, seine eigene Frau zu retten, und genau das ließ ihn die eigene Lage vergessen.
    Er schmeckte Blut auf der Zunge, und als er den Blick nach vorn richtete, sah er die beiden Männer, die ihn überwältigt und hergeschafft hatten. Sie standen vor ihm und schauten mit kalten Blicken zu ihm hinunter.
    »Ich denke, Sie wissen jetzt, wo es langgeht. Sie haben die Sicherheit verletzt, und wir werden Sie der Polizei übergeben. Möchten Sie zuvor noch eine Aussage machen?«
    Bill schaute aus trüben Augen in die Höhe. Die Kerle standen vor ihm wie zwei Felsen. Sie würde er niemals überwältigen können, um in die Nähe seiner Frau zu kommen.
    »Nein«, flüsterte Bill, »aber ich will Ihnen trotzdem sagen, dass Sie einen Fehler begehen.«
    »Das sagen sie alle!«
    »Sie werden es merken.«
    Der rechte der beiden winkte ab und drehte sich um. »Ich werde der Polizei melden, dass…«
    Mitten im Satz verstummte er. Das Quietschen der Tür war von seinen Worten übertönt worden.

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