1361 - Sheilas Horrorzeit
nicht mehr möglich. Denk daran, wer ich bin. Sie steht unter meiner Kontrolle. Sie wird genau das tun, was ich sage. Und wenn ich ihr einen bestimmten Befehl gebe, ist es aus mit ihr.«
Bill hatte sich mittlerweile so weit erholt, dass er sich auch erheben konnte. Es passierte in Intervallen, dann aber stand er auf den Füßen. Er sah Suko hinter Saladin stehen, doch Bill hatte nur Augen für den Hypnotiseur. Er starrte ihn an. Er wäre ihm am liebsten an die Gurgel gefahren, um die ganze Wahrheit aus ihm herauszuschütteln, doch er wusste auch, dass es der falsche Weg war.
»Du wirst sie nicht töten! Wir werden dir…«
»Was wollt ihr denn? Der Gürtel mit Sprengstoff liegt um ihren Körper. Sie wird sich selbst in die Luft sprengen und die Gondel gleich mit. Es wird auch andere Opfer geben, da bin ich mir sicher. Aber wo gehobelt wird, fallen Späne.«
»Wenn du das tust, bist du tot!«, sagte Suko.
»Ach ja?«
»Bestimmt.«
»Willst du mir eine Kugel in den Rücken schießen?«
»Nein, in den Hinterkopf. Wir werden es nicht dazu kommen lassen, dass Sheila sich in die Luft sprengt.«
Saladin drehte sich. Er spreizte dabei die Arme vom Körper ab.
Auf seinem Gesicht lag wieder das Lächeln, und er blieb so stehen, dass er Bill und auch Suko anschauen konnte.
»Sheila gehört mir. Ich habe ihren Tod beschlossen, und daran wird sich nichts ändern.«
»Neiiinnn…!«, brüllte Bill Conolly. »Ich werde dich umbringen. Ich mache dich fertig.« Er war nicht mehr zu halten. Auch Suko konnte ihn nicht zur Räson bringen.
Bill stürzte Saladin entgegen. Hätte er eine Waffe besessen, es wäre mit dem Hypnotiseur vorbei gewesen.
Er war jedoch unbewaffnet, und so verließ er sich nur auf seine Fäuste.
Der Faustschlag hätte dem Hypnotiseur den Kopf von den Schultern reißen können, mit einer so großen Wucht war er geführt worden. Aber Saladin zuckte zur Seite. Zwar wurde er noch am Kinn getroffen, aber nicht mehr mit der Wucht, die Bill sich vorgestellt hatte.
Saladin torkelte zur Seite und fiel über einen kleinen Tisch. Bill wollte ihm nach, doch diesmal hielt Suko ihn zurück.
»Nein, nicht!«
»Aber…«
»Ich mache das!«
Saladin war nicht zu Boden gefallen. Auf dem Tisch liegend, richtete er sich wieder auf. Seine Füße schlugen auf den Boden auf. Er schwang den Oberkörper hoch.
Diesmal war sein Gesicht zu einer Fratze geworden. Es gehörte praktisch zu dem, was er dachte und nun aussprechen wollte.
»Der Tod ist…«
Es passierte alles blitzschnell. Suko merkte, dass dieser Satz nicht passte. Er war aus dem Zusammenhang gerissen. Er galt nicht ihnen, sondern war die Botschaft für eine andere Person.
Saladin hätte ihn auch gedanklich geben können. Aber er wollte die Angst der beiden Männer erleben.
Nur hatte er nicht mit Sukos schneller Reaktion gerechnet. Der Inspektor ließ es nicht zu, dass Saladin den Satz zu Ende sprach. Der Schlag mit der Beretta wurde blitzschnell und zielsicher geführt. Die Waffe krachte gegen die Stirn des Mannes, und Saladin brach auf der Stelle zusammen…
***
Nein, das war keine Einbildung, auch wenn ich es mir gern gewünscht hätte. Sheila trug tatsächlich einen mit Sprengstoff gefüllten Gürtel um ihren Körper gebunden.
Er war ihr persönlicher Weg in den Tod, doch ich war mir sicher, dass ein anderer das Startsignal geben würde.
Das Rad stand noch immer. Der Wind erfasst auch die Gondeln und sorgte für ein leichtes Schaukeln. Ich bekam es kaum mit, denn ich schaute nur auf den Gürtel.
Vor dem Körper und in der Mitte wurde er von einem dunklen Verschluss zusammengehalten. Nur war dies keine normale Gürtelschnalle. Der Verschluss sah aus wie ein kleiner Kasten. Ich glaubte sogar, eine Erhöhung in der Mitte zu erkennen. Möglicherweise ein Kontaktknopf, der den Gürtel zur Explosion brachte.
In dieser Situation war die Zeit für mich wie eingefroren. Ich dachte nicht näher darüber nach, was passieren konnte. Für mich war es wichtig, dass Sheila den Gürtel vom Körper bekam und ich ihn dann irgendwo loswerden konnte, bevor er in die Luft flog.
Der plötzliche Schock hatte bei mir für ein zu langes Anhalten der Luft gesorgt. Ich stieß sie aus und atmete wieder tiefer ein. Dabei stellte ich eine Frage.
»Hat Saladin ihn angelegt?«
»Ja.«
»Und was geschieht? Oder soll geschehen?«
»Er wird es mir bekannt geben.«
»Wann?«
»Ich weiß nicht.«
Sheila hatte sicherlich nicht gelogen. Ich ging davon aus, dass Sheila noch
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