Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stand an erster Stelle, heil die Treppe nach unten zu gelangen und die Haustür zu erreichen.
    Sie flog der Zimmertür förmlich entgegen und hatte zudem das Glück, die Klinke zu erwischen, die sie nach unten schlug. Die Tür tat ihr den Gefallen, schwang auf, und Jane nahm links von sich die schattenhafte Gestalt wahr, die es geschafft hatte, sich wieder aufzurappeln.
    Die Detektivin schleuderte sich über die Schwelle hinweg. Sie kippte förmlich hinein in den Flur, wo sie fast schon über die eigenen Beine gestolpert wäre, sich aber zum Glück fangen konnte, bevor sie gegen die Wand prallte.
    Der Schrei aus dem Zimmer klang wutbeladen. Für Jane war es kein Triumph. Sie wollte nur weg, drehte sich nach links um und hatte dabei das Gefühl, sich zwei dreimal um ihre Achse zu drehen, denn der Schwindel schlug praktisch über ihr zusammen.
    Plötzlich kam ihr die Treppe wahnsinnig lang und hoch vor. Die Stufen schienen vor ihren Augen zu verschwinden. Außerdem schwankte die gesamte Treppe, aber es gab keine andere Möglichkeit für sie.
    Sie musste den Weg nehmen.
    Es war wichtig, die erste Stufe zu erreichen. Darauf konzentrierte sie sich, aber zugleich auch auf das Geländer, das ihr den nötigen Halt geben würde.
    Sie musste es finden – und fand es auch. Da aber war sie schon auf dem Weg nach unten.
    Die Stufen schwankten noch immer. Sie schienen sich ihr entgegen zu wellen, aber Jane lief weiter und hielt sich dabei eisern fest. Es war ihr Glück, dass sie die Treppe kannte und sie bereits unzählige Male hinauf und hinab gelaufen war. So sorgte diese Routine dafür, dass sie trotz ihres Zustandes den richtigen Tritt fand, nicht ausrutschte und auch nicht über ihre eigenen Beine stolperte.
    Unterwegs klärte sich ihr Blick.
    Nur noch drei Stufen!
    Jane biss die Zähne zusammen. Auch die würde sie schaffen.
    Erst jetzt hörte sie die Geräusche hinter ihrem Rücken. Die Verfolgerin war ihr auf den Fersen. Sie stieß keine Schreie aus, aber andere Laute der Wut. So wollte und konnte sie es nicht hinnehmen, dass ihr das Opfer entkam.
    Jane sprang.
    Abstoßen und die letzten beiden recht hohen Stufen in einem Satz nehmen. Von ihrer Umgebung sah sie nichts. Im Kopf tobten wieder die Stiche, die sich noch verstärkten, als sie mit beiden Füßen auf den Boden prallte und sie das Gefühl hatte, ihr Kopf würde zerplatzen.
    Leider hatte sie zu viel Schwung genommen. Sie konnte den Rest davon nicht ausnutzen, kam zwar mit ihren beiden Füßen auf, aber sie geriet nicht sofort in den Lauf hinein, der sie zur Haustür gebracht hätte. Die Wucht drückte sie nach vorn, und sie musste sich mit beiden Händen abstützen, um nicht auf den Bauch zu fallen.
    Mit dem nächsten Schritt wuchtete sie ihren Oberkörper wieder hoch. Sie lief – und kam nicht mal einen Schritt weiter. Die Verfolgerin hatte es geschafft und fasste nach ihrem Rücken. Jane spürte die Hand im Stoff ihres leichten Pullovers. Sie wurde zurückgezerrt, aber sie dachte nicht daran, so kurz vor dem Ziel aufzugeben.
    Sie riss sich los und nahm den Weg zur Tür. Es waren nur wenige Schritte, doch in ihrem Fall wurde die Strecke verdammt lang.
    Hinter ihrem Rücken hörte sie das wütende Brüllen der Verfolgerin. Sie sagte auch etwas, das sie nicht verstand, denn sie wollte nur zur Tür.
    Sie schaffte es nicht.
    Hinter ihr setzte Camilla zu einem Hechtsprung an – und prallte in Janes Rücken. Den Stoß konnte sie nicht mehr ausgleichen. Sie merkte, dass ihre Beine den Kontakt mit dem Boden verloren und sie nach vorn flog. Mit beiden Armen ruderte sie noch, aber nur für einen Moment, und dazu erfolglos.
    Dann schlug sie auf.
    In einer Reflexbewegung hatte sie ihre Hände noch vors Gesicht gedrückt, um es zu schützen. Der Aufprall war trotzdem schlimm.
    Wieder tosten die Schmerzen durch ihren Kopf. Der Schädel schien zerspringen zu wollen, sie verlor die Übersicht und wusste überhaupt nicht mehr, was um sie herum vorging.
    Bis der Druck des anderen Körpers ihren Rücken erwischte und sie hart gegen den Boden presste. Camilla lag auf ihr. Der alte Blutgeruch stieg in Janes Nase, und zwei Hände umkrallten ihren Hals.
    »Du hast gedacht, mir entwischen zu können. Irrtum, Jane, Irrtum. Ich bin immer stärker, ich bin auch besser als Justine, das lass dir gesagt sein.«
    Jane hörte zwar zu, doch die Stimme schien meilenweit entfernt zu sein. Außerdem tanzten immer wieder Schatten vor ihren Augen.
    Für sie der Beweis, dass die Bewusstlosigkeit

Weitere Kostenlose Bücher