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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an der Decke flammte elektrisches Licht.
    Verwundert durcheilte Perry den Raum und folgte dem anschließenden Korridor. Auch hier leuchteten Glühbirnen hoher Stärke. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit, daß die mittelalterliche Kultur über Elektrizität verfügte und das Geheimnis der Glühbirne kannte.
    Seine Verfolger hatten aufgeholt Perry beschleunigte seinen Schritt und folgte der Biegung des Korridors.
    Er rechnete sich aus, daß er sich jetzt an der Hinterseite des Rückgebäudes befand. Fenster gab es hier oben keine, mit deren Hilfe er sich orientieren konnte. Es gab nur diesen einen Weg, dem er folgen konnte.
    Wieder bog der Korridor ab. Sekunden später tauchte ein Raum auf, der genauso aussah wie der auf der anderen Seite des Gebäudes. Rhodan fragte sich, was das für ein Haus war. Er trat auf die Tür zu, wollte sie öffnen und rechnete damit, daß dahinter der dritte Soldat auf einer Galerie stand. Hatte es auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes ebenfalls eine Galerie gegeben? Rhodan wußte es nicht zu sagen.
    Er hatte sie nicht bemerkt.
    Drei Dinge geschahen in diesem Augenblick gleichzeitig, und der Terraner hatte nicht einmal Zeit, seine Waffe zu ziehen und zur Gegenwehr anzusetzen. Hinter ihm kamen die Verfolger gerannt, vor ihm riß der dritte Soldat die Tür auf und schob den Speer nach vorn. Seitlich gab es ein schleifendes Geräusch. Ein Teil der Wand öffnete sich, zwei Vunorer warfen sich auf Rhodan und zerrten ihn aus dem Raum hinaus.
    Perry hörte die Schreie der drei Soldaten und sah ihre Schatten, die auf die Wand zuschnellten. Doch die Wand hatte sich bereits geschlossen, das Pochen der Verfolger war kaum zu hören.
    Die dürren, glatten Arme ließen ihn los. Er starrte in das Halbdunkel und musterte die beiden Gestalten.
    Er wußte nicht, ob er sie als Entführer oder Retter bezeichnen sollte. Sie trugen weite, grellrote Gewänder, die in der reduzierten Beleuchtung leicht schimmerten.
    Die beiden Vunorer traten ein Stück zurück und machten eine einladende Geste in Richtung eines Stollens. „Folge uns!" vernahm er die Stimme dessen, der ihm am nächsten stand. „Und nimm Einblick in die Geheimnisse unserer Zivilisation!"
    „Benduk!" stieß Perry hervor. „Du bist Benduk!"
    Der Vunorer gab etwas von sich, was sich wie das Schnattern einer Gans anhörte. Perry vermutete, daß es sich um ein Lachen handelte.
    Etwa eine halbe Stunde waren sie unterwegs. Sie stiegen mehrere Treppen hinab und schritten gewölbte Gänge entlang. Zunächst wurde es kühler, danach wieder wärmer. Kein einziges Mal in dieser Zeit gelangten sie an das Tageslicht. Vor einer massiven Stahltür machten sie halt.
    Benduk klopfte in bestimmtem Rhythmus dagegen. Schwerfällig schwang die Tür nach hinten und ließ sie ein.
    Strenge Wärme schlug ihnen entgegen. Rhodan schätzte, daß die Temperatur bei vierzig Grad Celsius lag. Augenblicklich begann die Netzkombination damit, die Wärme auszugleichen. Er geriet nicht ins Schwitzen, nur sein Gesicht glühte nach wenigen Minuten.
    Hinter der Stahltür lag ein runder Raum. Er wurde von Fackeln erhellt. Elektrizität schien es hier keine zu geben.
    Vier weitere Vunorer hielten sich in dem Raum auf. Sie saßen in Schalensitzen und starrten den Ankömmlingen schweigend entgegen. „Du bist jetzt im Reich des Vulkans", sagte Benduk. Von seiner herausfordernden Art, in der Rhodan ihn kennengelernt hatte, war nichts übriggeblieben. Es hing vermutlich mit dem Aufenthaltsort zusammen.
    Auch die übrigen Stadtbewohner wirkten nicht gerade gesprächig und heiter. „Ich dachte es mir", entgegnete er. „Die Wärme läßt darauf schließen, daß der Vulkan nicht so tot ist, wie manche glauben. Wenn er ausbricht, dann ist es aus mit dem Schloß auf seiner Spitze!"
    „Das ist ein Irrtum!" Benduk schlug die Arme übereinander, daß es krachte. „Solange das Schloß auf dem Schlund sitzt, kann der Vulkan nicht ausbrechen. Du unterschätzt die Möglichkeiten unserer Königin!"
    Er deutete auf einen der Schalensitze, und Rhodan ließ sich darin nieder. Noch vermochte er nicht die Tragweite der Worte voll zu erfassen. Er fragte sich, welche Mittel der Königin zur Verfügung standen. „Warum habt ihr mich hergebracht?" wollte er wissen. „Ich glaube, ich habe ein Recht, es zu erfahren."
    Benduk schwieg. Dafür meldete sich einer der Sitzenden zu Wort. Er trug ein grünes Gewand, das mit glitzernden Vielecken bestickt war. „Du bist bei den Unterbrüdern",

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