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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS
Autoren: Unbekannt
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verwahrlost. Im gleichen Moment erinnerte ich mich an eine Begebenheit, die einige Zeit zurücklag.
    Waringers Uralt-Roboter Daniel war damals in den KLOTZ eingedrungen und hatte von dort ein Pflanzenwesen namens Huakaggachua mitgebracht, eine Zatara. Huakaggachua war später spurlos verschwunden, angeblich um ihre Schwester Comanzatara zu suchen. Ich hatte diesen beiden Wesen keine größere Bedeutung beigemessen, aber inzwischen wußte ich, daß die Zataras - wie die Kartanin - aus dem sterbenden Universum Tarkan stammten. „Nun beruhige dich, du Wicht", sagte ich zu dem Pflanzenwesen. Weiblich wie es die beiden Schwestern Huakaggachua und Comanzatara eindeutig waren, wirkte dieser Kümmerling allerdings nicht. „Ich tu dir ja nichts."
    „Du mir nicht." Die Stimme war kaum hörbar, und sie sprach das Kartanisch aus Tarkan. „Aber ich wollte dich fangen und fressen."
    „Dann muß dein Appetit ja gewaltig sein." Ich lachte. „Wer käme sonst auf die Idee, sich an einem solchen Brocken vergreifen zu wollen. Und ganz abgesehen davon, ich bin sehr unverdaulich."
    Ich setzte das Wesen auf dem Boden ab und gab es frei.
    Auf seinen winzigen Füßchen oder Wurzeln wollte es die Flucht ergreifen, aber schon nach wenigen Tippelschritten verhaspelte es sich mit seinen vielen Beinen und fiel zu Boden.
    Ich hob es behutsam auf. Der schlanke Körper krümmte sich kraftlos unter meinen Händen. Als ich den Kopf berührte, falteten sich die Blätter auseinander. Unter den vier ehemals dunkelgrünen und jetzt schmutzigen Blattlappen kam eine fast verdorrte Blüte zum Vorschein. „Was fehlt dir, Kleiner?" fragte ich. „Wer bist du? Woher kommst du? Wie kann ich dir helfen?"
    Der Pikosyn handelte selbständig und verstärkte die kaum noch hörbare Stimme. Für mich gar nicht wahrnehmbare Worte wiederholte er. „Ich sterbe vor Hunger", jammerte das Pflanzenwesen verzweifelt. „Ich habe dich mit letzter Kraft in mein Versteck gelockt, um dich zu vertilgen. Bitte verzeih mir."
    „Schon gut, Kleiner. Ich habe ein paar Nahrungsmittel dabei und auch etwas Wasser. Vielleicht kannst du davon etwas gebrauchen?"
    Es antwortete nicht. Sein Zustand war wirklich miserabel. Ich hockte mich auf den Boden und lehnte den dünnen Stamm gegen ein Knie. Dann kramte ich einen Teil meiner persönlichen Nahrungsvorräte heraus und hielt sie an den verdorrten Blütenkopf.
    Nichts regte sich. „Waqian!" meldete sich der Pikosyn mit Beodus Anrede vorwurfsvoll. „Das ist ein Pflanzenwesen.
    Es nimmt die Nahrung über die Wurzeln auf."
    Ich plazierte die Konzentratwürfel und das Wassergefäß zwischen den Wurzelbeinen auf dem Metallboden. Langsam regten sich die dünnen Gliedmaßen und tasteten sich an das Angebot heran.
    Ich wußte nicht, was ich sonst noch tun konnte, und nutzte die kleine Zeitspanne, um die Beinchen zu zählen. Es waren genau zwölf an der Zahl.
    Was dann in den nächsten fünf oder zehn Minuten geschah, grenzte fast an ein Wunder. Zuerst erreichte eine Wurzel das Wassergefäß. Die anderen gruppierten sich unterdessen um die Konzentratwürfel, bis ich diese nicht mehr sehen konnte. Dann tastete sich ein zweiter Wurzelfuß ins Wasser. Ich konnte verfolgen, wie schnell die Flüssigkeit nun verschwand. Um zu verhindern, daß das kostbare Naß nicht versehentlich umgestoßen wurde, hielt ich das Gefäß mit einer Hand fest.
    Die Wurzelfüße räkelten sich fast liebevoll an meinem Handrücken. Ich empfand plötzlich Zuneigung für dieses seltsame Geschöpf.
    Das Wasser und die Konzentratwürfel waren schnell verschwunden. Gleichzeitig vollzog sich eine Wandlung mit dem kleinen Pflanzenkörper, die ich für unmöglich gehalten hatte.
    Der Kopf entfaltete seine Blüte, die nun leicht in hellblauen Tönen aus sich selbst heraus leuchtete.
    Die Kerben und Narben am Stamm glätteten sich. Der ganze Schmutz fiel von den vier grünen Blättern dicht unter dem Blütenkopf. Das ganze Wesen richtete sich auf.
    Der Vorgang weckte meine Verblüffung, und er freute mich. Noch verblüffter war ich, als ich die leise Stimme hörte, in der jetzt keine Verzweiflung mehr mitschwang. Sie sagte: „Danke, Rody Perran!"
    „Perry Rhodan", korrigierte ich das Pflanzenwesen freundlich. „Entschuldigung, Perry Rhodan. Ganz fit bin ich noch nicht. Ich funktioniere sowieso falsch." Das klang bedauernd und ehrlich. „Woher kennst du meinen Namen? Wie heißt du? Wer bist du?" Ich warf nebenbei einen Blick auf die Pikosyn-Uhr und stellte fest, daß Beodu
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