1364 - Auf den Spuren ESTARTUS
nicht von denen der letzten Minuten unterschied. Stählerne und steinerne Trümmer, von Sand übersät, fanden sich auch hier.
Vor mir lag die verkrümmte Gestalt eines Hauri. „Das ist der Sterbende", erklärte Huamachuca traurig. „Es ist einer der Mörder meines Volkes. Er heißt Tekeomon. Er ist der, dessen Tod ich prophezeit habe."
Ich lenkte eine Außensonde der Netzkombination auf den alten Hauri Schon nach wenigen Minuten teilte mir der Pikosyn mit: „Hoffnungslos. Er stirbt." Da auch Huamachuca nichts mehr sagte, verharrte ich.
Der dürre und ausgemergelte Hauri schlug seine Augen auf. Seine Lippen bewegten sich, aber es dauerte eine Weile, bis ich etwas hören konnte. „Die Frevler sind da. Sie werden nicht siegen. Wir sind die Weichensteller der Zukunft, nicht die Kartanin und ihre Mitverräter. Ihr glaubt, gesiegt zu haben. Das Hexameron ist besser. Es wird Tarkan sterbend überleben und die Treuen in eine neue und sichere und bessere Zukunft führen.
Das Hexameron ist die wahre Weisheit. Es wird hier auf Tambau eine neue Festung errichten, damit ihr verdammten Ungläubigen niemals eine Chance habt, einen neuen Brennpunkt... einen neuen Brennpunkt..."
Sein Kopf fiel nach hinten. Der alte Hauri war tot.
Brennpunkt! Dieses Wort ging mir nicht aus dem Kopf. Es konnte kein Zufall sein, daß der Hauri den gleichen Begriff verwendet hatte wie der Transthesizer des toten Venno.
Nichts auf Tambau deutete auf einen Brennpunkt hin. Eine Welt voller Sand, nichts anderes war Tambau. Jordan und seine Juatafus hatten auf diesen Namen reagiert. Sie waren in eine Ekstase geraten. Lag darin die Bedeutung dieses Sandplaneten?
Ein Gleiter der JUATAFU-Roboter brauste heran, und Jordan sprang heraus. Er stürmte mit großen Sätzen über die Trümmer auf uns zu und rief laut mit gestikulierenden Armen: „Gut, daß ich euch gefunden habe. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Wir müssen sofort aufbrechen."
Den toten Hauri beachtete er gar nicht. „Warum die Eile?" fragte ich. „Wir haben die Spur gefunden. Wir müssen sofort aufbrechen. Kommt an Bord meines Gleiters."
Meine Überlegungen betrafen nicht die ominöse Spur. Ich wußte ja nicht, was sich dahinter verbarg.
Wichtiger war das zerstörte Fort und der tote Hauri. Wir mußten damit rechnen, daß in Bälde eine Hauri-Patrouille über Tambau auftauchte, um nachzusehen, was hier geschehen war. Sicher hatten die automatischen Systeme der Festung oder der alte Hauri selbst noch einen Weg gefunden, um Alarm zu schlagen. „Wir kommen natürlich mit", beruhigte ich Jordan. „Ich hätte aber doch ganz gern von dir gewußt, wie diese Spur aussieht und wohin sie führt."
„Wir haben ein Ziel gesucht", erklärte Jordan, „aber wir haben nicht gewußt, wo es liegt. Jetzt wissen wir es."
„Und wo liegt es?"
„Das wirst du sehen, wenn wir es erreicht haben."
„Und woher habt ihr das Ziel jetzt erfahren?"
Wir schritten auf den Gleiter zu. „Wir kennen es jetzt", sagte Jordan nebulös. „Eine andere Erklärung kann ich dir nicht geben, selbst wenn ich es wollte."
Für ihn war das Gespräch damit ganz offensichtlich beendet.
Ich stand neben Jordan in der Zentrale und verfolgte den Start der JUATAFU. Auch jetzt hatten sich wieder ein knappes Dutzend Roboter hier versammelt. Welche Aufgaben sie erfüllten, konnte ich meistens nicht feststellen, aber alle wirkten nun auf mich ganz anders.
Sie handelten geradlinig. Ich hatte den Eindruck, daß die Ereignisse auf Tambau die Juatafu uns regelrecht wachgerüttelt hatten. Ich hoffte, daß dieser Zustand von Dauer war. Woher diese Veränderung jedoch kam, war mir nach wie vor ein Rätsel. An dem alten Hauri hatte es bestimmt nicht gelegen.
Sie sprachen teilweise rein akustisch auf sothalk über das „Ziel", das sie nun kannten, aber in keinem Fall wurde dieses Ziel konkret benannt. Daß sie dabei auf ihre internen Kommunikationsmöglichkeiten verzichteten, war mehr als ein Akt der Höflichkeit.
Die JUATAFU raste durch die Atmosphäre von Tambau hinaus in den Raum. „Perry Rhodan!" Der Roboter, den ich Volker genannt und ins Gesäß getreten hatte, winkte mich zu einem Bildschirm.
Ich erkannte etwa dreißig oder vierzig Ortungspunkte, die sich schnell bewegten. Volker nahm ein paar Schaltungen vor. Das Bild veränderte sich. Der Sandplanet Tambau erschien am linken Rand. Nun wurde deutlich, daß er das Ziel dieser wendigen Flotte sein mußte. „Wer ist das?" fragte ich. „Mit großer Wahrscheinlichkeit
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