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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauche für ihn nicht mehr zu lügen und ich will es auch nicht mehr«, erklärte der Junge mit weinerlicher Stimme. Es war alles zu viel für ihn gewesen. Er schaffte es noch, den Kopf zu schütteln, dann drückte er sich zur Seite und barg sein Gesicht an Purdys rechtem Arm, weil er sich der Tränen schämte.
    Endlich weinte Bruce. Es erleichterte ihn, und Purdy hielt ihn fest umschlungen, wobei sie über sein Haar streichelte.
    »Ja, weine nur, Bruce. Es wird dir gut tun. Und ich verspreche dir, dass alles wieder gut wird. Belial wird dich nicht bekommen, dafür sorgen Jane und ich.«
    Die Detektivin nickte, obwohl Bruce es nicht sehen konnte. Aber sie traute dem Frieden trotzdem nicht, denn Belial war link. Er gab nie auf, es sei denn, man überführte ihn bei einer Lüge, denn er war der Meinung, dass er niemals lügen konnte und nur die Wahrheit sagte. Das allein war schon Lüge genug, und das hatten Menschen bereits vor einigen tausend Jahren erkannt.
    Justine Cavallo hielt sich weiterhin auf dem Balkon auf, als wäre dieser Platz der beste der Welt. Sie hatte sich auch nicht umgedreht.
    Was hier im Wohnzimmer passierte, interessierte sie nicht, denn sie sah keinen Grund, mit dem Jungen zu sprechen. Wenn sie ihn anschaute, erwachte die Gier nach seinem Blut nur noch stärker.
    Zum Glück war sie eine besondere Vampirin, nicht mit den normalen zu vergleichen. Sie war gestärkt, sie vertrug die Helligkeit des Tages und schlief nicht in einem Sarg.
    »Jane!« Purdys scharfer Tonfall unterbrach ihre Gedanken.
    Die Detektivin fuhr herum und erlebte eine andere Szene auf der Couch.
    Bruce Everett weinte nicht mehr. Er hatte sich von Purdy gelöst und saß so starr wie eine Plastik.
    Er starrte nach vorn.
    Aber nicht Justine auf dem Balkon interessierte ihn, es interessierten ihn überhaupt keine Menschen, er war mit sich selbst beschäftigt und hatte seinen Blick nach innen gerichtet.
    »Bruce hat Kontakt, glaube ich«, flüsterte die Staatsanwältin…
    ***
    Urplötzlich hatte sich wieder die Spannung im Raum aufgebaut.
    Niemand sagte mehr ein Wort. Die Augen der beiden Frauen waren auf den Jungen gerichtet. Beide gingen davon uns, dass etwas passieren würde, und Bruce schaute jetzt auf den Tisch, auf dem der Block und der Kugelschreiber noch immer lagen.
    »Die Botschaft ist vorhanden!«, flüsterte Purdy Prentiss. »Ich weiß es, man sieht es ihm an.«
    »Gut.«
    Keiner von ihnen gab Justine Bescheid. Sie beobachteten ausschließlich den Jungen, der so tat, als gebe es seine erwachsenen Freundinnen nicht, denn er streckte seine Arme jetzt dem Tisch entgegen, um nach dem Kugelschreiber zu greifen.
    Er nahm ihn in die rechte Hand. Dabei stöhnte er leicht auf und bekam auch eine Gänsehaut. Ein leeres Blatt lag vor ihm, aber er zögerte noch damit, es zu bemalen.
    Er senkte den Kopf.
    Ein kurzes Nachdenken!
    Das laute, schon stöhnende Atmen.
    Danach startete er den Versuch!
    Jane stand noch zu weit von ihm entfernt. Mit unhörbaren Schritten ging sie näher auf das Ziel zu, und auch Purdy Prentiss hatte sich vorgebeugt, um besser sehen zu können.
    Sie hatten erlebt, wie schnell und zielsicher Bruce Everett malen konnte. In diesen Augenblicken allerdings hielt er sich damit zurück. Er fand das leere Blatt wohl interessanter und schaute noch länger hin, bis er sich einen Ruck gab.
    Er drückte die Kugel des Schreibers auf das Papier und malte die ersten Striche.
    Die Spannung in den beiden Frauen wuchs. Sie blickten von verschiedenen Seiten auf das Blatt, aber es war schwer, aus dem Gezeichneten etwas zu erkennen.
    Menschen erschienen nicht. Kein John Sinclair, kein Suko und auch kein Belial.
    Dafür eine Umgebung. Zwei angedeutete Hütten. In der Nähe waren hohe Säulen zu sehen, die allerdings nicht bis zu ihrem Ende reichten, denn auf halber Strecke hörten sie nicht nur auf, sie brachen sogar zusammen, und das zu zeigen, schaffte der junge Künstler mit wenigen Strichen.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Jane, wie ihre neue Freundin den Kopf schüttelte.
    »Verstehst du das, Jane?«
    »Noch nicht.«
    »Hast du eine Vermutung?«
    »Warte ab.«
    Bruce ließ sich bei seiner Arbeit nicht stören. Er hatte inzwischen damit begonnen, den vierten Stein zu malen, und auch dieser war dabei, zu zerfallen.
    Durch Janes Kopf jagten die Gedanken. Was der Junge zu Papier brachte, das kannte sie. Irgendwo in ihrem Kopf brannte plötzlich ein Licht, weil es ihre Gedankengänge erhellen wollte. Da war etwas geschehen, sie sah

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