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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört es, Kompromisse einzugehen.«
    »Es ist so etwas wie ein Kompromiss.«
    »Wieso das?«
    »Ich könnte ihm ja auch das Blut aussaugen.«
    »Das wirst du nicht wagen.«
    »Keine von euch würde mich daran hindern können. Deshalb ist es besser, wenn er bei uns bleibt.«
    »Nur aus dem Grunde?«, höhnte Jane.
    »Nein, es gibt noch einen anderen.«
    »Toll. Und der wäre?«
    Justine richtete ihren Blick auf Bruce. Er saß so ängstlich in der Couchecke. In seinem blassen Jungengesicht wirkten die Augen noch größer. Die Furcht hatte ihn noch nicht verlassen. Das war auch am Beben seiner Lippen zu sehen.
    »Er wird noch Kontakt haben!«, flüsterte Justine. »Ich spüre es. Und nur durch ihn kommen wir weiter.«
    »Glaubst du nicht, dass die Verbindung zwischen ihm und Belial gerissen ist?«
    »Nein. Das hat nichts mit dem Tod der Killerengel zu tun. Belial lebt. Er wird sein Lügengebilde weiterhin flechten. Er will mit uns in Kontakt bleiben, ohne selbst in Erscheinung treten zu müssen. Er hat Sinclair und Suko in seine Welt geholt, und ich denke, dass er uns zeigen will, was mit ihnen passiert und wie hilflos die beiden letztendlich sind.« Sie streckte den hinteren Arm vor. »Schaut euch den Jungen nur an. Seht genau hin. Wirkt er normal? Steht er noch unter einem anderen Einfluss…?«
    »Er ist geschockt!«, erklärte Purdy Prentiss, die sich neben Bruce setzte. »Geschockt durch das, was du getan hast und durch die Ereignisse, die er zuvor durchleiden musste.«
    »Klar, das mag sein, aber er ist ein Überträger. Ich weiß, dass Belial mit seinen Killerengeln verbunden war. Er wird gemerkt haben, dass es sie nicht mehr gibt, und deshalb weiß ich, dass er sich auch zeigen wird.« Sie knickte drei Finger ein und hielt nur noch den Zeigefinger ausgestreckt. »Und zwar durch ihn.«
    Justine hatte mit einer Stimme gesprochen, die keinen Widerspruch duldete. So wussten die beiden Frauen auch nichts zu sagen.
    Das ärgerte Jane Collins. Sie war zu sehr in die Defensive gedrängt worden und wollte da raus. Sie musste einfach etwas sagen. »Du rührst ihn nicht an!«
    »Keine Sorge, es wird ihm nichts geschehen. Nur müsst ihr euch so verhalten, wie ich es will. Die Nacht ist noch lang. Vor uns liegen Entscheidungen, die für die Zukunft wichtig werden.«
    »Oh, wie pathetisch.«
    »Lass deinen Spott, Jane. Die Veränderungen sind schon da. Der Schwarze Tod hat sich einen guten Helfer geholt. Belials Lügen und seine Vampirwelt passen zusammen, daran glaube ich fest, und wir alle werden uns noch wundern.«
    »Das hört sich an, als wüsstest du Bescheid.«
    »Ich kann nur nachdenken.« Nach diesen Worten drehte sich Justine um und ging wieder hinaus auf den Balkon, als gebe es dort etwas Besonderes zu besichtigen.
    Purdy Prentiss musste tief durchatmen, um einen inneren Druck loszuwerden. »Was soll man dazu sagen, Jane? Glaubst du ihr?«
    »Ich weiß es nicht genau. Es könnte durchaus sein, dass sie Recht behält. Belial hat sich Bruce gewissermaßen als Medium ausgesucht. Ob er ihn so einfach laufen lässt, ist fraglich.«
    Purdy nickte und dachte nach. Mit leiser Stimme machte sie einen Vorschlag. »Ob wir ihn selbst fragen?«
    »Das musst du wissen. Du kennst ihn besser. Aber es bleibt ein Risiko.«
    Die Staatsanwältin befand sich in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite wollte sie Bescheid wissen, auf der anderen aber schreckte sie davor zurück, den Jungen in eine Klemme zu bringen.
    Sicherheitshalber schaute sie ihn sich genauer an. Er machte den Eindruck, als wäre er damit beschäftigt, seine eigenen Gedanken zu sortieren. Die Furcht lag nicht mehr als Ausdruck in seinen Augen.
    Den Blick hielt er gesenkt und schaute dabei auf seine Hände, deren Finger nicht mehr zitterten.
    Purdy strich ihm übers Haar. »Du hast alles gehört, was wir gesagt haben, Bruce?«
    »Tja, das habe ich.«
    »Und? Hast du etwas dazu zu sagen?«
    »Nein, nicht jetzt.«
    Sie ließ nicht locker. »Du hast Belial gesehen und auch seine schlimmen Engel. Sie gibt es nicht mehr, aber er existiert noch, obwohl wir ihn nicht sehen können. Er hat sich zurückgezogen, vielleicht versteckt in seiner Lügenwelt. Das alles wissen wir nicht. Aber wir möchten es gerne wissen, und dabei könntest du uns helfen.«
    Der Junge überlegte einen Moment. »Ich… ich … weiß es auch nicht, Mrs. Prentiss.«
    »Hast du wirklich keinen Kontakt mit ihm?«
    »Nein, gar nicht. Er… er … ist abgebrochen. Er schickt keine Botschaften mehr. Ich

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