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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewaltige Kräfte in ihr steckten – einen offenen Kampf gegen sie würde sie als Mensch immer verlieren –, aber sie war nun überrascht, wie gnadenlos Justine Cavallo vorging.
    Sie verwandelte sich in eine Kampfmaschine. Wahrscheinlich hatte sie das gebraucht, um all ihren Frust abzuladen, den sie in den letzten Wochen verspürt hatte. Sie wütete, und selbst diese Wesen hatten keine Chance gegen sie.
    Gestalten, die keine Menschen waren, sondern hässliche Albtraumgeschöpfe, wurden buchstäblich zerrissen bei einem archaischen Kampf, dem sie nichts entgegenzusetzen hatten.
    Justine wischte ihren Widerstand weg. Sie brach Flügel oder riss sie ab. Sie knickte sie weg, und das bedeutete das Ende der angreifenden Killerengel.
    Sobald sie ihre Flügel verloren hatten, war es vorbei. Da flimmerte plötzlich ein helles Licht über den Balkon, in dem zahlreiche Partikel leuchteten, die innerhalb von Sekunden ausglühten. So waren auch die letzten Reste der drei Angreifer verschwunden.
    Ja, nur drei, denn einen Engel hatte sich die blonde Bestie aufbewahrt. Er besaß noch seine Flügel, doch er konnte nicht weg, weil Justine sie geknickt hatte. Danach war er von ihr in eine Ecke geschleudert worden, wo er jetzt noch hockte. Er hatte zugesehen, wie seine Artgenossen vernichtet wurden und musste damit rechnen, dass ihm das gleiche Schicksal bevorstand.
    Das Wesen versuchte alles. Es klammerte sich am Rand der Brüstung fest und zog sich so in die Höhe.
    Für die Zuschauer im Zimmer sah es schon erbarmungswürdig aus, wie es versuchte, seine Flügel in Bewegung zu setzen, um letztendlich doch noch zu entkommen.
    Es klappte nicht. Der Versuch, vom Boden abzuheben, scheiterte.
    Zwar zitterten die verletzten Flügel, aber die Gestalt kam nicht mehr in die Höhe. Selbst das Stehen bereitete Probleme, wie das Zittern verriet.
    In die Hände der Feindin wollte dieser Killerengel nicht fallen, deshalb übernahm er einen verzweifelten Fluchtversuch. Er drückte seine Hände auf die Brüstung, stützte sich ab, um den Oberkörper in die Höhe zu schwingen.
    Genau da drehte sich Justine um.
    Aus ihrem Mund löst sich ein wilder Kampfschrei, als sie sah, was der vierte Angreifer vorhatte. Seine Beine schwang er hoch, und der Oberkörper schaffte es ebenfalls, aber er kam nicht hoch genug, denn Justine war schneller.
    Der Killerengel schrie in seiner wilden Panik auf, als Justine zupackte und ihn zurückzog. Sie schleuderte die Gestalt dann gegen die Scheibe, an der sie nach unten rutschte, begleitet von schrillen Angstschreien.
    Justine zerrte sie wieder hoch. Sie riss ihr Opfer an sich. Beide hielten ihre Münder weit offen, nur zeigten ihre Gesichter jeweils einen anderen Ausdruck.
    In dem der blonden Bestie stand die Gier nach Blut, in ihrer Existenz hatte sie bisher noch immer das Blut der Menschen eingesaugt, an das der Engel war sie nicht herangekommen, und genau das wollte sie jetzt ändern. Mit einer Hand hielt sie den Killerengel in Schach. Mit der anderen bog sie den Kopf nach rechts, wobei sie ihre Hand in die langen Haare hineingedreht hatte.
    Der Hals lag vor ihr.
    Frei zum Biss.
    Und sie jagte ihre Zähne in die straff gespannte Haut, während der Kopf des Killerengels nur zuckte. Zu mehr war er nicht fähig. Sein Gesicht mit dem aufgerissenen Maul wirkte dabei lächerlich.
    Justine drückte den Körper gegen die Scheibe, weil sie einen Widerstand brauchte. Ihre Lippen hingen am Hals des Killerengels fest, und dann saugte sie.
    Das beobachteten auch Jane und Purdy, während der Junge wieder das Kissen vor sein Gesicht gedrückt hatte. Die Staatsanwältin zeigte sich geschockt. Sie hatte etwas Ähnliches noch nie in ihrem Leben erlebt. Sie konnte nur den Kopf schütteln und flüsterte Jane Collins etwas zu, was die Detektivin nicht verstand.
    Justine saugte weiter. Bis zum letzten Tropfen würde sie die Gestalt leer trinken, so dachte Jane.
    Genau das geschah nicht.
    Den Wutschrei stieß die blonde Bestie aus, nachdem sie sich von ihrem Opfer gelöst hatte. Der Killerengel sank vor der Scheibe zusammen, während Justine mit wilden Bewegungen den Kopf schüttelte und sogar ausspie.
    »Was bedeutet das denn?«, flüsterte die Staatsanwältin.
    Jane lachte leise auf. »Das kann ich dir sagen. Sie hasst es, dieses Blut zu trinken. Sie mag es nicht. Es muss ihr schmecken wie unsereins bittere Galle. Blut ist eben nicht gleich Blut.«
    »Das merke ich jetzt auch.«
    Justine hatte sich wieder beruhigt. Noch einmal fuhr sie

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