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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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liegt vor uns.
    Sollen wir nicht besser ausweichen?"
    Ellert blickte auf den Schirm. Die Geschwindigkeit des Virenschiffs hatte sich erheblich verringert. Die äußeren Sonnen der fremden Galaxis zogen langsamer vorbei, selbst einzelne Planeten waren optisch auszumachen. „Noch nicht. Sind die Impulse natürlichen Ursprungs?"
    „Das ist nicht festzustellen - noch nicht."
    „Dann behalte den Kurs bei."
    Ellert war neugierig geworden. Psienergetische Strahlung deutete meist auf eine ndimensionale Quelle hin, ob natürlich oder künstlich erzeugt. Er war sich der Gefahren bewußt, die solche 5-D-Felder bargen, selbst für ihn. „Es wird stärker", warnte die ZUGVOGEL.
    Das Schiff kroch nur noch mit halber Lichtgeschwindigkeit auf eine rosa leuchtende Sonne zu. Die ZUGVOGEL teilte mit: „Von ihr oder von einem ihrer Planeten geht die Strahlung aus. Warte, die Peilung wird genauer. Es ist der innerste Planet. Er steht der Sonne am nächsten, aber der Abstand ist groß. Außer den Psi-Impulsen kann ich nichts aufnehmen. Wenn es dort intelligentes Leben gibt, so werden die Gehirnströme überlagert."
    „Geh näher heran", bat Ellert, den das Forschungsfieber gepackt hatte. „Das müssen wir uns ansehen."
    Es war für die ZUGVOGEL kein Problem, die stärker werdende Anziehungskraft der großen Sonne zu kompensieren. Das Schiff glich seine Geschwindigkeit jener des inneren Planeten an und glitt schließlich in eine stabile Umlaufbahn.
    Nun spürte auch Ellert die ersten Auswirkungen der rätselhaften Strahlung, die sich allerdings mit der Rotation beziehungsweise der Eigenbewegung des Schiffes veränderte. Damit stand fest, daß der Ursprung der Impulse fest mit einem Punkt der Oberfläche verbunden war.
    Nach zwei Umrundungen war die Quelle angepeilt. „Vergrößerung", bat Ellert.
    Die Planetenoberfläche rückte nicht nur näher, sondern die ZUGVOGEL vergrößerte auch den Holoschirm, bis er die gesamte Bugrundung ausfüllte. Nun war jede Einzelheit zu erkennen. Bis jetzt hatte es keine Anzeichen für Leben gegeben, nicht einmal für tierisches. Nur eine spärliche Vegetation war an wenigen Stellen vorhanden. „Also doch eine natürliche Strahlenquelle", war Ellert sich sicher. Sie standen nun senkrecht über der angemessenen Stelle, einer kuppelartigen Erhebung, die mit Gras bedeckt war. „Es ist durchaus möglich, daß es sich um eine geomagnetische Verwerfung handelt, hervorgerufen durch Veränderungen im Kern des Planeten. Oder das natürliche Gravitationsfeld ist an der Umwandlung begriffen, das würde eine mehrdimensionale ..."
    „Nichts von alledem", unterbrach ihn die sanfte Stimme freundlich. Die ZUGVOGEL wußte es mal wieder besser, wie es den Anschein hatte. „Die Impulse kommen aus dem Berg, und sie werden künstlich erzeugt. Deine Theorie ist falsch und wissenschaftlich unhaltbar. Sonst noch was?"
    Ellert schüttelte den Kopf. Er wußte, daß die ZUGVOGEL sich nicht irrte. Die Virendame hatte sich noch nie geirrt, und so würde sie auch diesmal recht behalten. „Hast du Bedenken, auf oder neben dem Berg zu landen?"
    „Keineswegs, Ellert. Sollte es riskant werden, verschwinden wir sofort. Zu dumm, daß du deinen Körper nicht verlassen kannst."
    Wieder einmal wurde Ellert an die Unzulänglichkeit seines Virenkörpers erinnert, für den er anfangs so dankbar gewesen war. Eines Tages, so schwor er sich, würde er einen Weg finden, wieder als bloßes Bewußtsein zu existieren. Oder noch besser: Er würde sich einen Körper aussuchen können, den er ganz nach Belieben verlassen und wieder übernehmen konnte. Im Gegensatz zu früher war er auch nicht mehr in der Lage, seinen Virenkörper aufzulösen und an anderer Stelle wieder zusammenzufügen. „Es wird auch so gehen", hoffte er.
    Senkrecht wie ein Lift sank die ZUGVOGEL durch die oberen Schichten der atembaren Atmosphäre und setzte schließlich sanft dicht neben dem Kuppelberg auf. „Sehr gleichmäßig geformt", fiel dem Schiff auf. „Für meine Begriffe zu gleichmäßig."
    Das war Ellert schon lange aufgefallen, er hatte es aber für einen Zufall gehalten. Jetzt allerdings war er sich nicht mehr so sicher. „Ich spüre die Strahlung nicht mehr."
    „Sie ist schwächer geworden", bestätigte die ZUGVOGEL. „Das ist äußerst bemerkenswert - und unlogisch. So als hätte sie ihren Zweck erfüllt und uns hierhergelockt. Aber es gibt keinerlei Anzeichen organischen Lebens. Das könnte darauf schließen lassen, daß ..."
    „Eine automatische

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