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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übersät war. Und dann fielen die Hänge steil ab und umgaben ein fast oval geformtes Tal mit ebenem, grasbedecktem Grund. „Da drüben ist es", sagte Warner und deutete auf den rechts liegenden Hang. „Knapp fünfzig Meter über der Talsohle. Es führt kein Weg hinauf, aber es ist nicht schwierig."
    Der rechteckige Kaverneneingang war deutlich zu erkennen. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn zu tarnen. Absicht? Ellert erfuhr bald, daß er sich irrte.
    Das Schiff landete und wünschte den beiden Männern viel Vergnügen für ihren Spaziergang. Warner nahm den Rucksack, warf der ZUGVOGEL noch einen schrägen Blick zu und setzte sich in Bewegung.
    Ellert folgte ihm und holte ihn ein. „Wann habt ihr die Station entdeckt?"
    „Kurz nach unserer Ankunft. Wir wollten uns ein wenig umsehen, und von der Luft aus sieht man nicht soviel. Zwei Bergsteiger fanden das kleine Felsplateau da oben und müssen versehentlich den Mechanismus berührt haben, der die Eingangsplatte im Fels verschwinden ließ. Und da ist sie auch bis heute geblieben."
    Also doch eine Tarnung, dachte Ellert und war froh, daß sich seine Frage von allein beantwortet hatte.
    Sie schritten rüstig voran, dann wurde es steiler. Es sei nicht mehr weit, tröstete Warner und verlangsamte das Tempo. Ellert konnte die Öffnung nun besser sehen. Vielleicht noch zwanzig Meter Höhenunterschied.
    Und dann, doch ein wenig erschöpft, erreichten sie das Plateau.
    Nun war der Mechanismus der Tarnplatte deutlicher zu erkennen. Die Felswand war seitlich mit einem Spalt versehen, der die Platte in sich aufgenommen hatte. Aus dem dunklen Gang strömte ihnen kühle Luft entgegen. Die Wände wirkten geschliffen oder abgeschmolzen. „Gut, daß ich eine starke Lampe mitgenommen habe."
    Warner kramte sie aus seinem Rucksack und reichte sie Ellert.
    Der Gang führte waagerecht tief in den Berg hinein und mündete in einer kuppelartigen Kaverne. In ihrer Mitte erhob sich ein rundes Podest, auf dem eine metallene Konstruktion stand, die verzweifelte Ähnlichkeit mit einem Materietransmitter aufwies.
    Unter der Kuppel hatten sich automatisch beim Eintritt der beiden Männer Leuchtröhren aktiviert, die Warners Lampe überflüssig machten.
    Ellert starrte auf den Transmitter, und nun konnte er sich erinnern, wo er das Gegenstück gleicher Konstruktionsweise schon einmal gesehen hatte: vor mehr als vierhundert Jahren auf einem Planeten, der Fogha genannt wurde.
    Er stand vor einem Transmitter der untergegangenen Barkoniden.
    Damals hatte er eine flüchtige Begegnung mit einem geheimnisvollen Fremden. Doch ehe es zu einem Dialog mit dem Fremden kommen konnte, geschah etwas Seltsames. Während sich der Körper des Doppelkonzepts in blinder Wut auf den Unbekannten stürzte, wurden die Bewußtseine von Gorsty Ashdon und Ellert aus dem Körper herausgerissen und vom Transmitter der Barkonidenstation abgestrahlt. Erst viel später erfuhr Ellert von ES, wer der geheimnisvolle Fremde gewesen war.
    Warner deutete Ellerts Schweigen falsch. „Da staunst du, nicht wahr? Merkwürdiges Gebilde. Wir konnten auch nichts damit anfangen, obwohl einer von uns meinte, es erinnere ihn ganz schwach an einen Transmitterkäfig, wie sie auf Terra benutzt wurden. Aber ich kann mir das nicht vorstellen."
    Ellert zuckte nur die Schultern. Seine Gedanken waren weit in die Vergangenheit zurückgeeilt, zurück zu jenem seltsamen alten Mann, der seinen eigenen Namen vergessen hatte und sich „Barkon" nannte. So hatte ES es Ellert jedenfalls später erklärt. Barkon hieß auch der Planet seines Volkes, der in eine Sonne gestürzt und vernichtet worden war.
    Barkon, der ewige Kundschafter, der mit Hilfe von Zeitbrunnen und Transmittern das Universum nach seinem Volk absuchte und der nicht mehr zu altern schien, seit er fremde und unbekannte Dimensionen gesehen hatte.
    Ob Barkon noch lebt? fragte sich Ellert und mußte unwillkürlich an die Relaisstation auf dem Planeten der kleinen Galaxis denken, in die ein Eindringen unmöglich gewesen war. Aber die ZUGVOGEL hatte festgestellt, daß die Relaisstation aktiviert worden war.
    War Barkon immer noch unterwegs, um sein Volk zu finden?
    Ein Frösteln brachte ihn in die Gegenwart zurück. „Tief unter uns im Fels muß es eine Energieanlage geben", sagte Warner und deutete auf den Steinboden. „Sonst würde kein Licht brennen. Wie alt mag das alles hier sein, Ernst?"
    „Sehr, sehr alt", gab Ellert nachdenklich zurück. Er sah sich jetzt aufmerksamer um und

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