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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch als Kurzbesucher willkommen?"
    Sie bestätigten es gut gelaunt und beschlossen, die Feldarbeit für heute ruhenzulassen. Ein Fremder brachte immer Neuigkeiten mit. Die Hyperfunkanlage war noch im Bau, so daß auch kein Kontakt zu anderen Welten bestand. Nur der Normalfunk funktionierte und genügte für lokale Informationen.
    Ellert folgte ihnen zum Dorf, wie sie die Siedlung nannten.
    Der Mann, der ihn begrüßt hatte, hieß Warner. Ellert hatte sich lediglich mit seinem Vornamen vorgestellt.
    Die Namen der anderen Siedler würde er nach und nach kennenlernen. „Wir haben eine Art Kneipe, die auch als Versammlungsraum ihren Zweck erfüllt. Gutes Essen gibt es da auch. Und zu trinken", fügte Warner stolz hinzu. „Guter Stoff, stammt noch von Terra. Aber bald brauen wir unser eigenes Bier."
    Viel Neues konnte Ellert ihnen nicht berichten, da er selbst nicht wußte, wie es jetzt auf der Erde aussah.
    Daß im April 429 NGZ ein regelrechter Exodus von Virenschiffen stattgefunden hatte, wußten die Siedler besser als Ellert, der schon vier Monate vorher Terra verlassen hatte. Trotzdem sprach er fast eine halbe Stunde und beantwortete Fragen, soweit er es konnte. Dann hob er die Hand, um selbst eine Frage zu stellen. „Bis auf euch ist dieser Planet unbewohnt, sagt ihr. Seid ihr völlig sicher, daß ihr die ersten und einzigen Intelligenzen auf dieser Welt seid und daß niemand vor euch hiergewesen ist?"
    Warner kniff die Augen ein wenig zusammen. „Eine seltsame Frage, Ernst. Selbst wenn jemand vor uns hier war, so ist er jetzt nicht mehr hier und stellt Ansprüche."
    „Ihr habt also etwas gefunden, was darauf schließen läßt, daß ihr nicht die ersten Intelligenzen seid, die hier leben. So ist es doch, Warner?"
    Der Sprecher der Siedler bestätigte es nach kurzem Zögern. „Es gibt in den nördlichen Bergen eine künstlich angelegte Kaverne, ziemlich groß und mit uns unverständlichen Anlagen, die uralt sein müssen. Da wir nichts damit anfangen können, haben wir uns weiter nicht mehr darum gekümmert. Vielleicht gab es hier mal einen Stützpunkt, aber der muß schon seit Jahrhunderten oder länger verlassen sein."
    „Ich habe bei meiner Annäherung an Neuerde fünfdimensionale Energieimpulse gemessen", erklärte Ellert seine Neugier. „Die Anlage in den Bergen ist also nicht völlig desaktiviert. Ich werde sie mir ansehen. Es dürfte auch in eurem Interesse sein."
    „Wir haben nichts von einer Strahlung bemerkt", sagte einer. „Dazu benötigt man Spezialgeräte."
    Da es bereits spät geworden war, nahm Ellert die Einladung zum gemeinsamen Essen gern an, schon um nicht aus der Reihe zu tanzen. Es gab auch guten Wein und sogar einen trinkbaren Scotch zum Abschluß.
    Warner bedankte sich noch einmal für den Besuch, nahm erfreut zur Kenntnis, daß Ellert ihn morgen früh abholen und mit ins Gebirge nehmen würde, um ihn dann hinauszubegleiten.
    Zwei kleine Monde wiesen dem Virenmann den Weg zum Schiff.
    Kaum war die Sonne aufgegangen, erschien Warner beim Schiff, um Ellert die Zwischenlandung beim Dorf zu ersparen. Er trug eine Art Rucksack mit Vorräten auf dem Buckel.
    Neugierig sah er sich an Bord um. „Sieht anders aus als unsere Virenschiffe. Nicht gerade bequem für längere Fahrten." Noch während er sprach, stand ein zusätzlicher Sessel neben dem ersten. Warner bekam große Augen. „Das ist wohl ein ganz besonderer Kahn, was?"
    „Den Begriff >Kahn< verbitte ich mir", sagte die ZUGVOGEL mit sanftem Vorwurf.
    Ellert erklärte Warner kurz die exklusiven Eigenschaften seines Virenschiffes und gab der ZUGVOGEL den Auftrag, zu starten, die Kaverne im Gebirge anzupeilen und in nächster Nähe dort zu landen.
    Die ZUGVOGEL vergrößerte den Holoschirm, um die Sicht zu verbessern. Die Siedlung glitt unter dem Schiff hinweg. Männer und Frauen, die auf den Feldern beschäftigt waren, winkten herauf, dann blieben sie zurück. Das Gebirge kam näher, und Warner fand seine Sprache wieder. „Hinter den ersten Bergen, an den Hängen eines Talkessels, ist der Eingang. Leicht zu Fuß zu erreichen.
    Landen können wir im Tal."
    „Meine Peilung bestätigt die Worte unseres Gastes", sagte die ZUGVOGEL und korrigierte leicht den Kurs.
    Das Schiff gewann an Höhe, um die ersten Gipfel zu überfliegen. Während in der Ebene nördlich des Dorfes reichlich Vegetation vorhanden war, fristeten an den Hängen nur verkrüppelte Bäume und niedere Pflanzen mühsam ihr Dasein. Es gab Bäche, deren Bett mit Geröll

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